4WD

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Die sportliche Harley

Von wegen Harley Davidson könne nur Bikes zum Cruisen bauen, die brandneue VRSCR Street Rod ist ein sehenswertes Naked Bike der Extraklasse.

mid/wa

In der Gerüchteküche mutmaßte man schon seit einiger Zeit über eine neue Harley auf Basis der im Jahr 2001 erfolgreich vorgestellten V-Rod. Vor allem von gesteigerten sportlichen Talenten war die Rede, von einem strafferen Fahrwerk, besserer Schräglagenfreiheit und ordentlichen Bremsen.

Nun endlich ist aus dem Gerücht Realität geworden und die amerikanische Traditionsschmiede schickt mit der Street Rod ein wirklich sehenswertes Naked Bike auf die Straße. Der Preis des 89 kW/121 PS starken Neuzugangs liegt bei 19.745,- Euro.

Das ist zugegebenermaßen eine Menge Geld. Doch bekommt der Kunde dafür auch ordentlich etwas geboten. Schon äußerlich macht die Street Rod einen sehr erwachsenen Eindruck, wobei man der VRSCR - die offizielle Bezeichnung steht für "V-Twin Racing Street Custom Roadster" - die enge Verwandtschaft zur V-Rod auf den ersten Blick anmerkt.

Immerhin bleiben der Motor, der Doppelschleifenrahmen, die Tankattrappe, der schräg angestellte Scheinwerfer oder das Heck im gewohnten Design. Die wirklich gravierenden Unterschiede offenbaren sich erst während der Fahrt.

Schon die sportlichere Sitzposition verdeutlicht den Anspruch der Harley auf zügige Fortbewegung. So sorgen die um beachtliche zehn Zentimeter auf 76 Zentimeter gestiegene Sitzhöhe, die nach hinten gewanderten Fußrasten sowie der schmalere Lenker für ein durchaus dynamisches Fahrgefühl.

Der erstarkte Antrieb hat beste Voraussetzungen zu bieten. Nicht, dass man dem wassergekühlten V-Zweizylinder zuvor mangelnde Leistung hätte vorwerfen können, denn daran hat es dem von Porsche mitentwickelten "Revolution"-Triebwerk noch nie gemangelt.

Dennoch haucht die neue Auspuffanlage dem 1.131-ccm-Vierventiler vier zusätzliche PS auf jetzt 89 kW/121 PS bei 8.250 U/min ein. Die Daten auf dem Papier alleine sagen allerdings nicht viel über das Temperament des Antriebs aus, der ganz klar das Sahnestückchen der Street Rod ist.

Sobald nämlich die Nadel des Drehzahlmessers die 2.000er Marke passiert hat, schwelgt man in der puren Lust der Motorkraft. Begleitet von deutlich spürbaren Vibrationen und einem trockenen Sound, verrichtet der V-Twin seine Arbeit in einer herzerfrischend knackigen Art und Weise. Mit diesem Aggregat setzt Harley Maßstäbe.

Um die Kraftübertragung zum Hinterrad kümmern sich das sauber zu schaltende Fünfgang-Getriebe sowie der gut funktionierende Zahnriemenantrieb, der die maximal 108 Nm bei 7.000 U/min klaglos wegsteckt. Als Höchstgeschwindigkeit erreicht die Street Rod beachtliche 220 km/h, dafür braucht sie im Schnitt 6,8 Liter Super auf 100 Kilometer.

Dies erlaubt in Verbindung mit dem 19 Liter fassenden Tank, der sich unter dem Fahrersitz befindet, Etappen von rund 280 Kilometern. Einmal in Fahrt gebracht, spürt man die sportliche Auslegung der VRSCR Street Rod deutlich, auch wenn sie beim Handling nicht mit einer Ducati Monster oder einer Triumph Speed Triple mithalten kann.

Bei der sporlichen Harley lautet das Motto eher: Wenn schon Sport, dann Dragster-Rennen über die Viertelmeile. Selbst schlechte Pisten können das gut funktionierende Fahrwerk nicht erschüttern. Gerade die Upside-down-Gabel wie auch die an den Zehnspeichenfelgen verbaute, deftig verzögernde Brembo-Bremsanlage verdienen in diesem Zusammenhang ein Lob, von der enormen Schräglagenfreiheit ganz zu schweigen.

Einzig im Schritttempo oder im Stand macht die leer 295 Kilo wiegende Harley wegen ihres geringen Lenkeinschlags und des mit 1,70 Metern langen Radstandes Probleme. Rangieren auf engem Raum will gut geübt sein.

Den positiven Gesamteindruck der Street Rod trübt dies kaum. Denn trotz kleiner Schwächen wie den fehlenden Gepäckhaken, dem nicht abschließbaren Tank, der nicht einstellbaren Gabel oder dem bei Nacht in die Fahreraugen blendenden Scheinwerfer bietet die VRSCR eine gelungene Mischung aus Charakter, einem wunderbar kräftigen Motor und einem soliden Fahrwerk.

Mit der Harley-Davidson Street Rod erhält man ein gänzlich eigenständiges Naked Bike, das einem mit jeder Meile mehr ans Herz wächst.

Teststeno Harley-Davidson VRSCR Street Rod

wassergekühlter Zweizylinder-Viertakt-V-Motor, vier Ventile pro Zylinder, 1 131 ccm Hubraum, Leistung 89 kW/121 PS bei 8 250 U/min, max. Drehmoment 108 Nm bei 7 000 U/min, elektronische Einspritzung, Einstufung nach Euro-2-Norm, fünf Gänge, Sitzhöhe 76 Zentimeter, Tankinhalt 19 Liter, Reifen vorn 120/70 ZR 19, hinten 180/55 ZR 18, Leergewicht 295 Kilogramm, Zuladung 169 Kilogramm, Höchstgeschwindigkeit 220 km/h, Verbrauch 6,8 Liter Super bleifrei auf 100 Kilometer;
Preis: 19.745,- Euro

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Markteinführung im September 2022

Neuer Ford Ranger Raptor ab sofort bestellbar

Für die neueste Generation des Ford Ranger Raptor stehen die deutschen Preise fest. Das kräftige Geländefahrzeug ist ab sofort bestellbar. Bei 64.990 Euro netto (77.338 Euro inklusive Mehrwertsteuer) startet die Preisliste - Markteinführung ist für September 2022 geplant. In Österreich beträgt der Einstiegspreis für den ultimativen Pick-up 91.835 Euro (inklusive NoVA und Mehrwertsteuer).

"Wir sind bereit, das Offroad-Segment mit dem Fisker Ocean Force E aufzumischen!" tönt Fisker selbstbewusst im Rahmen der Enthüllung der neusten Version ihres Elektro-SUV, das ab dem vierten Quartal 2023 bereits in den Handel kommen soll.

Mehr als 40 Prozent der in den letzten fünf Jahren verkauften Range Rover tragen den Zusatz Sport. Zuletzt wurde das Luxus-SUV zusammen mit dem kleineren Evoque und dem Discovery Sport zum meistverkauften Modell der Briten. Noch in diesem Jahr fährt die dritte Generation des Range Rover Sport vor. Wir konnten den kommenden großen Rangie bereits in Augenschein nehmen.

Nicht mal Fliegen ist schöner

Das ist der Brabus 900 Crawler

Zum 45-jährigen Firmenjubiläum geht Tuning-Profi Brabus aus Bottrop neue Wege: Mit dem Brabus 900 Crawler präsentieren die PS-Spezialisten ihr erstes Supercar mit selbst konstruiertem Chassis und einer weitgehend offenen viersitzigen Karosserie. Man könnte auch sagen: Ein putziges Spielzeug für den Öl-Scheich.

Double Cab Pick-Up mit BMW-Power

Ineos Grenadier Quartermaster enthüllt

Robust, praktisch und im Gelände unschlagbar; das und nicht weniger verspricht Grenadier für ihr nunmehr zweites Modell, den Quartermaster. Dieser kann ab 01. August in Österreich bestellt werden.