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SUV-Begründer

Es ist eher die Ausnahme, dass ein japanischer Autohersteller einen Trend setzt, Toyota ist das vor zehn Jahren mit dem RAV4 aber zweifellos gelungen.

mid/mh

Japanische Autohersteller galten lange Zeit als Plagiatoren. Bei den internationalen Messen krochen ihre Ingenieure in und unter die neuesten Modelle aus Europa, machten eifrig Notizen und brachten einige Monate später eine meistens günstigere Kopie auf den Markt.

Neue Ideen oder Technologien suchte man bei Fahrzeugen aus Asien meist vergebens. Doch vor genau zehn Jahren gelang es Toyota, mit einem neuen Modell direkt eine ganze Fahrzeugklasse in Europa zu begründen: Der RAV4 war hier Wegbereiter für die Sport Utility Vehicles (SUV).

Hinter der etwas sperrigen Abkürzung RAV4 verbirgt sich die Bezeichnung "Recreational Active Vehicle with 4Wheel Drive": ein Freizeitfahrzeug mit Allradantrieb. Die Japaner hatten erkannt, dass es den Kunden nicht mehr genügte, mit einem fahrbaren Untersatz von A nach B zu kommen: Das Auto wurde zum Symbol der eigenen Persönlichkeit, stand für ein bestimmtes Lebensgefühl und sollte den Besitzer dennoch problemlos durch den automobilen Alltag führen.

Dabei kann - und das macht den Erfolg dieser Fahrzeuge aus - die Persönlichkeit der SUV-Fahrer durchaus unterschiedlich aussehen: Dem jüngeren Fahrer mag der Allrader als Transportmittel zu den Orten der aktiven Freizeitgestaltung dienen, die Älteren schätzen den leichteren Einstieg und die gute Rundumsicht, Familien das Platzangebot und den Eindruck von größerer Sicherheit.

Das SUV im Allgemeinen und der RAV4 im Besonderen decken all diese Bedürfnisse ab - allerdings häufig zum Preis eines höheren Spritverbrauchs und eines hüftsteifen Kurvenverhaltens. Auch die Motoren waren und sind für die schweren "Softroader" meistens ein bisschen schwach auf der Brust.

Mit der Allradtechnik hatte Toyota schon vor dem Marktstart des RAV4 genügend Erfahrungen gesammelt. Denn der große Geländewagen Land Cruiser gehörte schon vier Jahrzehnte zur Modellpalette. Im Unterschied zu seinem großen Bruder verfügt der RAV4 nun aber wie normale Pkw über eine selbsttragende Karosserie und verzichtet damit auf die sonst bei Geländewagen übliche Leiterrahmen-Konstruktion.

Schon 1989 zeigte Toyota auf der Tokio Motor Show eine erste Studie des künftigen Allraders. Eine seriennahe Version stand dann vier Jahre später an gleicher Stelle. Und ein halbes Jahr später, im Frühjahr 1994, feierte das Serienmodell seine Weltpremiere auf dem Genfer Automobilsalon.

Der Dreitürer wirkte mit seiner erhöhten Karosserie und den großen Rädern geländetauglich, seine kompakten Abmessungen samt kurzer Überhänge erleichterten eine stressfreie Parkplatzsuche. Für den Antrieb sorgte damals ein 2,0-Liter-Benziner mit 95 kW/129 PS, der aus dem Carina stammte.

Zum Familienmobil wurde der RAV4 aber erst ein Jahr später, als Toyota eine fünftürige Version mit längerem Radstand nachlegte.

Die zweite Generation des Fahrzeugs im Jahr 2000 brachte zunächst eine rein frontgetriebene Version, für jene, die einen Ausflug ins Gelände gar nicht erst planten. Lang ersehnt und in dieser Fahrzeugklasse mittlerweile unverzichtbar, folgte ein Jahr später ein moderner und sparsamer Common-Rail-Diesel mit 85 kW/116 PS.

Seit seiner bislang letzten Modellpflege im November 2003 verfügt das Fahrzeug außerdem serienmäßig über ein elektronisches Stabilitätsprogramm sowie Kopf- und Seitenairbags.

Kompakte Allrader sind bei vielen Herstellern mittlerweile fester Bestandteil der Modellpalette. In den letzten zehn Jahren dürften also zahlreiche Auto-Ingenieure aus Asien oder Europa in und unter den RAV4 gekrochen sein und sich eifrig Notizen gemacht haben...

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