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Toyota RAV4 Modell 2010 - schon gefahren

Recreational Active Vehicle

Bereit für die nächsten eineinhalb Jahrzehnte: Seit 1995 gibt es den RAV4 in Österreich, die dritte Generation wurde jetzt überarbeitet.

Johannes Gauglica

Einen Testbericht des Toyota RAV4 2,2 D-4D finden Sie hier!

"3,4 Milliarden weltweit" – es war nur ein Versprecher während der Präsentation, an dem Professor Freud aber seine Freud' gehabt hätte! Auch die bereinigte Zehl von 3,4 Millionen global verkauften RAV4 ist beeindruckend.

RAV4 steht für " Recreational Active Vehicle", das aktive Freizeitauto mit Vierradantrieb. Hätten Sie's gewusst? Auch ohne große Erklärungen wurde der RAV4 seit dem Marktstart der ersten Generation im Jahr 1995 zum Erfolgsmodell in Österreich. 29.000 Stück haben den Besitzer gewechselt, wovon immerhin 82 Prozent noch unterwegs sind, wie der Österreich-Importeur stolz vermeldet.

Bislang war der Modellzyklus jeweils fünf Jahre lang, die aktuelle Generation ist nach einem Facelift und technischen Upgrades aber bereit für eine längere Dienstzeit. Unter dem Blech sind eine Reihe von Maßnahmen zur Verbrauchs- und Abgasreduktion, die der Hersteller unter dem Begriff Toyota Optimal Drive zusammenfasst.

Es geht dabei um Gewichtsreduzierung durch den Einsatz leichterer Motor- und Getriebekomponenten, die Minimierung von Reibung und Ladungswechselverlusten; und die Erreichung eines höheren Wirkungsgrades durch effizientere Verbrennung.

Am augenfälligsten sind aber die äußeren Modifikationen: Optisch ist das Auftreten des RAV4 jetzt so selbstsicher wie nie zuvor.

Lächelt wie Lexus

Die neue Vorderansicht mit breitem Chrom-Lächeln mutet beinahe "lexoid" an und erinnert auch an das Erscheinungsbild der US-Toyota. Das Fahrzeug wirkt optisch voluminöser und wuchtiger, obwohl sich an den Außenabmessungen nichts geändert hat.

Die Leuchteinheiten wurden rundum in Richtung der neuesten Designdoktrin des Hauses verändert. Im Innenraum ist ein neues ausstattungsfeature die augenfälligste Veränderung, nämlich die jetzt erhältliche Leder/Alcantara-Tapezierung. Das eine oder andere Hartplastik bleibt dem RAV4 allerdings auch in der zweiten Hälfte des Modellebens erhalten.

Die Möblage an sich wurde vor allem im Bereich der Rücksitze geändert; statt wie bisher 60:40 lassen sich jetzt die beiden äußeren Sitze und der Mittelteil separat umlegen, zwecks größerer Flexibilität.

Es bleibt bei der rechts angeschlagenen Hecktür, die weit aufschwingt und deshalb zum vollständigen Öffnen etwas Platz hinter dem Fahrzeug braucht. Wir merken nochmals an: Für Länder mit Linksverkehr und Rechts-Parken (also: für uns!) wäre eine links angeschlagene Tür praktischer.

Die jetzt erhältliche Rückfahr-Kamera mit Monitor im Rückspiegel ist ein praktisches Feature, zumal ja die voluminöse D-Säule die Sicht nach schräg hinten einigermaßen einschränkt. Die Kamera gibt es auch in Verbindung mit einem HDD-Navigationssystem, dann kommen die Bilder über den Monitor in der Mittelkonsole.

AI SHIFT, you drive!

Die Hälfte aller RAV4 wird hierzulande mit dem 2,2 Liter großen D-4D-Turbodiesel mit 150 PS ausgeliefert. Die für eine kurze Ausfahrt zur Verfügung gestellten Testfahrzeuge waren allesamt mit diesem Motor in Verbindung mit der Sechsgang-Automatik und Allradantrieb ausgestattet.

Zu haben ist die Version aber ebenso mit Schaltgetriebe, und für Stadtbewohner auch als Fronttriebler; 93 Prozent aller RAV4 wandern allerdings allradgetrieben zu ihren Kunden.

Der 150-PS-Motor, der vom Importeur als die beliebteste Antriebsvariante genannt wird, unterschreitet in Verbindung mit der Automatik auch ohne Partikelfilter die Euro-6-Norm. Zum Einsatz kommt ein D-CAT genannter Katalysator, der laut Hersteller nicht nur CO2-Ausstoß, sondern auch die NOX-Werte im Abgas reduziert.

Die Versionen mit Schaltgetriebe haben einen Partikelfilter an Bord. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der gefahrenen Variante beträgt je nach Bereifung zwischen 186 und 189 g/km.

Es gibt den Diesel auch mit 177 PS, die für flottes Vorankommen aber nicht zwingend nötig sind. Denn mit 150 PS ist der 1,6 Tonnen schwere Wagen tadellos motorisiert. Die Kraftentfaltung (340 Nm Drehmoment) geschieht unaufgeregt, wie es zu diesem Auto passt; Beim Anfahren aus dem Stand und in niedrigen Drehzahlregionen merkt man immer noch etwas von dem kleinen Durchhänger, den wir auch schon beim Vorgänger konstatiert haben. Wer keine Bergwertung fahren will, wird sich daran im Alltag nicht stören.

Das Getriebe kommt mit einer sogenannten "Artificial Intelligence Shift Control" - ob die Automatik intelligenter war als der Fahrer? Auszuschließen ist es in unserem Fall nicht! Die Schaltzeiten waren flott, die Schaltvorgänge ausreichend sanft.

Gar so blitzschnell, wie die Schaltwippen am Lenkrad andeuten, sind die Schaltzeiten dann aber auch im angebotenen Sport-Modus nicht. Die manuelle Schaltebene ist ein entbehrliches Zusatzangebot, und im Sinne des Komforts lässt man die Automatik alsbald schalten und walten, wie sie meint – denn sie meint ohnehin stets das richtige.

Neuer Look, alte Tugenden

Nachdem sich an der grundlegenden Architektur nicht viel geändert hat, bleiben die Tugenden des Autos erhalten: Einerseits vermittelt es seinen Insassen ein Gefühl der Souveränität und Sicherheit durch die doch erhöhte Sitzposition, andererseits sind die Außenmaße und das Gewicht doch noch die eines wendigen, alltagstauglichen Fahrzeuges.

Enge Innenstädte werden vom RAV4 nicht lahmgelegt, die Parkplatzsuche hat durchaus Erfolg. Die kurvenreiche Landstraße bereitet keine Lastwechsel-Überraschungen.

Wir attestieren der 4X4-Variante leichte Geländetauglichkeit; solange noch die Andeutung einer Straße da ist, sollte alles glatt gehen. Die Bodenfreiheit beträgt 18 Zentimeter, ein bisserl was geht also. Wer dringend nach Dakar muss, sollte auf Landcruiser & Co. umsteigen.

Die meisten RAV4-Kunden nehmen im Zweifel die Autobahn, dort erweist der "Softroader" sich als komfortables Reisemobil. Die Rpcksitze lassen sich nicht längs verschieben, das Platzangebot ist dennoch ansprechend. Die Sitzlehnen könnten noch eine Spur höher sein, aber das Reisen im RAV4 ist strapazfrei.

Fürs Gepäck ist auch Platz, nämlich ein von 469 bis 1.552 Liter erweiterbarer Stauraum. Den Vebrauch benennt der Hersteller mit 7,2 Litern Diesel durchschnittlich für die Testversion; Sparmeister ist der 150-PS-Diesel mit Vorderradantrieb und Schaltgetriebe, der mit 6 Litern sein Auslangen finden soll.

Ein Wort zu dne Preisen: Die Preisliste beginnt bei 25.816,80 Euro für den Vorderrad-getriebenen Benziner mit 116 PS in der Basisverison "Cross Country", die Testversion 2,2 D-4D 150 D-CAT Elegance 4WD Automatik steht mit 36.906,- Euro in der Liste. Dazu kommen 450 Euro für die Alcantara-Bezüge.

Geschichte des RAV4

Der kleine Allradler von Toyota kann für sich in Anspruch nehmen, im SUV-Boom der 1990er einer der "Gründerväter" gewesen zu sein. Es gab ihn vom Start weg mit drei oder fünf Türen, für den Antrieb sorgte damals ein 129 PS starker 2,0l-Benzinmotor – obzwar beim einen Boom voll dabei, waren die japanischen Hersteller damals beim anderen (nämlich der Diesel-Welle) hintennach.

Das änderte sich beim RAV4 mit der zweiten Modellgeneration ab dem Jahr 2001; ein Zweiliter-Turbodiesel mit Direkteinspritzung und 116 war jetzt erhältlich. Dieses Modell legte sieben Zentimeter in der Länge zu, es gab sie jetzt nicht mehr zwingend mit 4x4-Antrieb. Das Ende dieser Generation bedeutete auch den Abschied vom kurzen Dreitürer; mangels Nachfrage - denn Stauraum.war damals wie heute eines der großen Kaufargumente.

Es gab den RAV4 von 1997 bis 2003 auch mit Elektroantrieb, allerdings nur in Amerika. Knapp 1.600 Stück wurden gebaut, die maximale Reichweite betrug akzeptable 190 Kilometer, die Vmax lag bei 126 km/h. Sieben Jahre später entdecken die Werke ihre Liebe zu den EVs – vielleicht gibt's ein Wiedersehen?

Weitere Details zum neuen Toyota RAV4:

Technische Daten

Ausstattung

Preisliste

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