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Der GT unter den Pick-ups

Mit einem Facelift startet der Mazda BT50 ins neue Jahr, wir haben das Allroundtalent im Motorline-Test näher unter die Lupe genommen.

Walter Reburg

Hier sehen Sie Bilder des Mazda BT50 GT!

Bereits im Jahr 2007 hat der damals neue Mazda BT50 unseren Testfuhrpark bereichert, hier können Sie alle Details nachlesen.

Knapp zwei Jahre nach der Präsentation hat Mazda den Pick-Up leicht modifiziert, die Änderungen werden jedoch nur Fachleuten auffallen, wenngleich der neue im direkten Vergleich dann doch optisch frischer wirkt.

Am leichtesten identifiziert man die neue Version am geänderten Kühlergrill, der nun über drei statt bisher 2 Streben verfügt, sowie über die modifizierten vorderen Stoßfänger.

Wir haben uns diesmal für die Top-Version den „GT Leder“ entschieden, der zusätzlich mit jeder Menge Chrom aufwarten kann. So sind Kühlerstreben, Türgriffe und Außenspiegelgehäuse verchromt. Zudem erkennt man den GT an den Nebelscheinwerfern, die bei den Versionen CE und TE nicht mit von der Partie sind.

Im Innenraum geht dann die Chrom-Design-Orgie weiter: Armaturenumrandung, Mittelkonsole, Schalthebel, die äußeren Lüftungsdüsen und Teile der Türverkleidung sind im Chrom-Look gehalten, was dem BT50 sehr gut steht. So verliert er sehr schnell den Touch des Arbeitsgeräts für harte Einsätze und wird eher zum Boulevardcruiser für hippe Landbewohner.

„Landbewohner“ deshalb, weil der BT 50 mit seinen 508 cm Länge in der Stadt nicht gerade die beste Figur macht. Auch der große Wendekreis von über 13 Meter erleichtert einem die Handhabung nicht wirklich. Der BT50 ist in der Stadt mit den engen Gassen und knapp bemessenen Parkgaragen so gut aufgehoben wie ein Hai im Goldfischglas.

Seine Vorzüge zeigt der trendige Japaner eher abseits befestigter Straßen und dort, wo genug Platz ist. Da ist er BT in seinem Element und glänzt mit seinen vielen Tugenden.

Der 2,5 Liter Dieselmotor mit 143 PS ist dabei eines der Gustostücke des Pickup. Subjektiv würde man dem Motor auch 170 PS zutrauen, so gut hängt er am Gas und beschleunigt den doch mindestens 1,8 Tonnen schweren Mazda in 12,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die große Überraschung dabei ist, dass es im Innenraum sehr leise zugeht. Erst wenn man sich der Höchstgeschwindigkeit von 158 km/h nähert, wird es etwas lauter im Innenraum.

Verbrauchstechnisch darf man sich dabei natürlich keine Wunder erwarten. In Anbetracht der flotten Fahrweise, dem hohen Gewicht und der nicht gerade für niedrige Verbräuche förderlichen Aufbauart, gehen die rund 9,5 Liter Durchschnittsverbrauch aber in Ordnung. Wer viel Überland und mit sanftem Gasfuß unterwegs ist, kann durchaus die 8 Liter-Marke erreichen.

Die Federung ist durch die hinteren Blattfedern natürlich nicht ganz so komfortabel und gerade auf unseren mit Schlaglöchern Querfugen übersäten Autobahnen hoppelt man dann doch sehr dahin. Die sehr komfortablen Sitze können das zwar etwas lindern, aber die wahren Trümpfe zeigt der BT 50 wie erwähnt abseits der Straße.

Der zuschaltbare Allradantrieb mit Geländeübersetzung macht aus dem smarten Pickup einen wahren Klettermaxen. Egal ob Schnee, Schlamm oder einfach unwegsames Gelände, der BT 50 kommt mit allen widrigen Fahrbedingungen zurecht. Dass bei zugeschaltetem Allradantrieb die Lenkung doch etwas schwerfälliger ist, sei hier verziehen.

Für ungeübte Fahrer ist der Allradantrieb aber auch bei nasser Fahrbahn sehr zu empfehlen. Während der Heckantrieb bei trockener Fahrbahn sehr gut beherrschbar ist, wird der BT50 bei nasser Fahrbahn und ohne Beladung zur wahren Heckschleuder. Geht man zu flott in eine Kurve, kann einem das Heck schon schneller auf Augenhöhe kommen, als einem lieb ist. Schaltet man den Allradantrieb hinzu, ist der Mazda aber wieder lammfromm und lässt sich auch flott durch die Kurven bewegen.

Bei der Sicherheit müssen allerdings Abstriche gemacht werden. Zwar gibt es ABS und 4 Airbags, ESP gibt es aber weder für Geld noch gute Worte.

Während Fahrwerk und Federung durchaus auf mehr Nutzwert als Komfort ausgelegt sind, zeugt im Innenraum lediglich die etwas antiquierte „Stockhandbremse“ von der rauen Schale des BT50. Feine, bequeme Ledersitze, Klimaanlage, elektrische Spiegel, elektrische Fensterheber vorne und hinten, Radio mit MP3 Player + 6-fach CD-Wechsler mit 6 Lautsprechern und die schon erwähnten Chromelemente lassen sehr schnell PKW- Feeling aufkommen. Zudem haben selbst auf den hinteren Sitzen erwachsene Passagiere bequem Platz.

Wer viel transportieren muss, kann selbst bei der Doppelkabine noch mit einer Ladefläche von 153 cm Länge und 145 cm Breite rechnen. Gegen Aufpreis gibt es auch verschiedene Abdeckungs-Systeme, von einer Rollo bis zum Aufbau mit geschlossener Ladefläche.
Soviel Vielseitigkeit hat natürlich auch ihren Preis, im Falle des Mazda BT50 aber einen für die gebotene Leistung recht niedrigen. Wer sich mit der Basis begnügt und auf Doppelkabine und Luxus verzichtet, kann schon ab 19.390,- Euro inkl. Steuern beim Mazda Händler seines Vertrauens zuschlagen.

Die von uns getestete Top-Version inkl. Leder und allen oben erwähnten Annehmlichkeiten kommt dann auf 31.790,- Euro inkl. Steuern. Da der BT50 als Nutzfahrzeug eingestuft ist, entfällt immer die Nova, für Kunden mit Vorsteuerabzug kommt der Top-BT 50 dann sogar nur auf 26.491,- Euro. Wie sagte Harry Wijnvoord immer so schön: „Der Preis ist heiß!“

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