
BMW X5 xDrive40d - im Test | 18.01.2011
Sechs statt acht und umgekehrt
Optisch wurde der X5 nur zart überarbeitet, unterm Blechkleid trumpft er mit neuem Powerdiesel samt Achtgang-Automatik und weiteren Finessen auf.
Als Mercedes 1997 die M-Klasse vorstellte, war BMW unter Zugzwang. Die Allradversuche aus früheren 3er- und 5er-Baureihen wurden wieder eingestellt. Vom rasant wachsenden Kuchen der so genannten SUV wollten die Bayern aber natürlich auch ein ordentliches Stück haben.
Und so wurden 1999 die X-Files geöffnet, der X5 war geboren. Basierend auf der 5er-Reihe E39 verstand sich der X5 weniger als reinrassiger Geländewagen, sondern vielmehr als sportlichstes, geländetauglichstes Angebot auf dem Markt.
Das Rezept ging voll auf. Spätestens mit der Einführung des Dreiliter-Turbodiesels eroberte der Gelände-BMW auch die Herzen der Europäer im Sturm. Vor vier Jahren wurde die erste X5-Generation dann in den Ruhestand geschickt und der Nachfolger kam auf den Markt. Vor kurzem wurde dieser nun einem Facelift unterzogen, im Zuge dessen auch neue Triebwerke Einzug hielten.
Womit wir auch schon bei unserem Testauto angelangt wären. 2010 hatten wir das Vergnügen, dem stärksten Benziner X5 M - Testbericht BMW X5 M - mit satten 555 PS auf den Zahn zu fühlen, dieses Mal haben wir den stärksten Diesel unter die Lupe genommen.
Sechs statt acht Zylinder
Um ein Haar wären wir BMW auf den Leim gegangen und hätten hinter der Bezeichnung xDrive40d einen Vierliter-Achtzylinder vermutet. Was bei den Fahrleistungen und der Akustik auch gar nicht so weit hergeholt wäre. In Wahrheit versteckt sich hinter dem Kürzel allerdings ein enger Verwandter des xDrive30d.
Auch der 40er hat „nur“ sechs Zylinder, auch der Hubraum von 2.993ccm ist unverändert. Den Unterschied macht der variable Twin-Turbo. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die alles andere als brustschwachen 245 PS des xDrive30d wurden auf nunmehr 306 PS angehoben, das Common-Rail-System arbeitet mit einem Einspritzdruck von bis zu 2.000 bar (30d: 1.800 bar).
Auch das Drehmoment ist gewachsen, von 540 auf stolze 600 Nm. Dass sich diese Daten auch auf die Beschleunigung niederschlagen, lässt sich spüren. Der stärkere Selbstzünder zeigt sich noch einen Tick souveräner und erreicht in nur 6,6 Sekunden (30d: 7,6s) Tempo 100, womit man bereits in Sportwagen-Regionen nach vorne stößt.
Relativ sparsam
Auch bei der Höchstgeschwindigkeit hat der große Bruder die Nase vorne, wenngleich 210 zu 236 km/h zumindest für Österreichs Straßen kein Argument sein sollten. Ein besseres Argument – und das sollten sich vor allem die SUV-Hasser hinter die Ohren schreiben – ist der Verbrauch des immerhin 2,2 Tonnen schweren X5.
Zugegeben, die Werksangabe von 7,5 Litern konnten wir nicht erreichen, die erzielten 9,5 Liter sind aber aller Ehren wert und liegen doch deutlich unter so manchem Konkurrenten. Somit hat sich die Downsizing-Strategie gelohnt, Achtzylinder vermisst hier sicher keiner.
Wie sich die neue Achtgang-Automatik in der Praxis gibt, wieviel der Kofferraum schluckt und wieviel der X5 kostet, erfahren Sie auf Seite 2!
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