Suzuki Swift 1,6 Sport – im Test | 14.07.2007
Fahren & Tanken
Lange ist es her, dass wir das letzte Mal mit einem 1.000kg-Renner mit 125 PS unterwegs sein durften. Alleine diese Leichtigkeit, die bereits den Sportlern aus der Golfklasse abgeht – immerhin geht’s bei diesen Sumo-Ringern ab 1.400 kg los - machen jede Fahrt zu einem besonderen Erlebnis. Da durch das geringe Gewicht weniger Trägheitskräfte auftreten, machen selbst die nominell etwas schwachbrüstig klingenden 125 Sauger-PS aus 1,6 Liter Hubraum extrem viel Spaß.
Der sportlich dumpf klingende Vierzylinder überzeugt mit vergleichsweise gutem Durchzugsvermögen aus niedrigen Drehzahlen und hängt überaus giftig am Gas. In Verbindung mit dem knackigen, sehr kurz abgestimmten Fünfganggetriebe und der fest zupackenden Kupplung ergibt sich ein überzeugendes Gesamtpaket, das sowohl im Stadtverkehr als auch auf der kurvigen Landstraße ungeheuren Fahrspaß bringt.
Am Papier bedeutet das soviel wie 8,9 Sekunden von 0 bis 100 km/h, und 200 km/h Spitze. Dass diese Zahlen der gefühlten Fahrleistung deutlich hinterherhinken, liegt an der unheimlich Spontanität, mit der der Swift auf die Befehle seines Fahrers reagiert. Jede Bewegung am Volant wird umgehend in zackige Richtungswechsel übersetzt.
Dabei bleibt der Suzuki dank seines knochentrockenen Fahrwerks lange neutral, kann aber in geübter Hand auch zu leichten Heckschwenks überzeugt werden, die jedoch leicht kontrollierbar bleiben und zur Not durch das alerte ESP abgefangen werden. Auch die Bremsen überzeugten durch perfekte Dosierbarkeit und durch gute Standfestigkeit bei hoher Belastung.
Standfest sollten aber auch die Insassen des Swifts sein: Komfort stand bei seiner Konzeption sicherlich nicht im Pflichtenheft. Fahrbahnschäden werden nahezu ungefiltert an die Insassen weitergegeben. Eine Fahrt auf der neu asphaltierten A2 von Wien Richtung Süden lässt die Sicht des Fahrers spätestens bei Vösendorf hoffnungslos verschwimmen. Auch das Drehzahlniveau bei hohen Reisetempi ist durch die kurze Getriebeübersetzung relativ hoch. Auf Dauer entsprechend nervig daher der Geräuschpegel.
Sollte einen das aber stören, ist man ohnehin besser in der weichgespülten Dieselversion aufgehoben. Ab auf die rechte Spur!
Für alle anderen: Schlagt einfach zu, mehr Fahrspaß fürs Geld ist momentan kaum zu kriegen!