Volvo S60 AWD - im Test | 27.03.2002
Fahren
„Komfortabel und trotzdem exakt“
Einsteigen, losfahren und wohlfühlen. So ließe sich die Fahrfreude im Volvo eigentlich sehr gut beschreiben. Die technischen Daten – 200 PS in Kombination mit Allradantrieb und Automatikgetriebe – reißen heute niemand mehr vom Hocker. Sie kommen erst dann wirklich zur Geltung, wenn man den Volvo fährt. Locker und lässig sprintet der S60 von Ampel zu Ampel, benimmt sich vorbildlich bei allfälligen Spurwechseln und nimmt dank seiner stadtfreundlichen Außenmaße auch mit fast jeder Parklücke Vorlieb. Auch Motorjournalisten wurden schon dabei ertappt, wie sie den Volvo während des Einparkvorganges kurzzeitig verließ, um sich nochmals von den kompakten Abmessungen zu überzeugen. Lob, speziell in Sachen Komfort im Stop-and-go-Verkehr gebührt auch der Automatik, die ihren Job unauffällig und gut verrichtet.Hat man die 50er Beschränkungen erst einmal hinter sich gelassen, so darf zwischen bequemem Cruisen und sportlicher Gangart gewählt werden. Beide Anforderungsprofile sind in die Entwicklung des S60 AWD eingeflossen, womit er sich für den gemütlichen Sonntagsausflug durchs Burgenland ebenso eignet wie für die Kurvenhatz auf den beliebten Motorradstrecken rund um Wien. Bei gemütlichem Cruisen lässt man dabei die Automatik schalten und walten, bei sportlicher Fahrweise greift man hingegen dank Geratronic selbst in die Gangwechsel ein.
Die eigentliche Bestimmung des S60 AWD ist die Langstrecke. Sicher und komfortabel rollt er dabei mit 120 km/h durch die Schweiz und mit Tempo 220 über deutsche Autobahnen. Einzig der Tempomat funktioniert bei deutschem Tempo nicht mehr, was bei dieser Geschwindigkeit jedoch als legitim anzusehen ist. Umso besser funktionieren dafür die Bremsen, die nicht nur für eine ordentliche Verzögerung sondern dank zahlreicher elektronischer Heinzelmännchen auch für eine klare Spurhaltung bei Vollbremsungen sorgen.
Fürs Gelände ist er nicht gebaut. Darüber kann auch der Allradantrieb nicht hinwegtäuschen. Auf den mit Schneeverwehungen reichlich gesegneten Straßen rund um Lech und bei teils strömendem Regen auf der Autobahn ist es dennoch gut vier angetriebene Räder für den Fall der Fälle bereit zu haben. Wann dieser eintritt entscheidet die Elektronik, die ihren Job gut ausführt und dem S60 AWD damit das Plus an Fahrsicherheit mitgibt, das nicht nur Wintersportprofis und Almhüttenbetreiber zu schätzen wissen.