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British International Motor Show 2008

Mittelklasse und Exzentriker

Auf der British International Motor Show in London gibt's gleich mehrere Weltpremieren, Opel Insignia, Ford Focus RS, dazu Lotus, Jaguar, Bentley & Co.

mid/hh

Nachdem 2006 bei der Hauptstadt-Renaissance der lange Zeit in Birmingham beheimateten Messe das Kompaktmodell Corsa Weltpremiere feierte, zeigt sich bei der diesjährigen Auflage das Mittelklasse-Modell Insignia erstmals der Öffentlichkeit. Weitere Highlights: Bentley Continental Flying Spur Speed, Ford Focus RS und ein neuer Viersitzer von Lotus.

Insignia: Typischer Dienstwagen?

Dass der für Vauxhall bzw. Opel ungemein wichtige Vectra-Nachfolger ausgerechnet auf einer der traditionell weniger wichtigen Messen vorgestellt wird, hat seine Gründe.

Großbritannien ist immerhin der drittgrößte Pkw-Markt des Kontinents. Zudem macht dort eine spezielle Dienstwagenkultur vor allem Limousinen attraktiv.

Nahezu jeder Angestellte erhält einen Teil seines Einkommens in Form eines Fortbewegungsmittels. Der Insignia möchte als Stufen- und Fließheckversion vor allem das mittlere und gehobene Management überzeugen.

Gelingen soll das mit dynamischerem Design, gewachsenem Raumangebot und High-Tech-Ausstattungsoptionen wie einer automatischen Verkehrsschilderkennung. Dabei registriert eine Bordkamera Tempolimits sowie Überholverbote und warnt den Fahrer vor einem Gesetzesverstoß. In Österreich startet der Insignia am Jahresende, ein Kombi folgt Anfang 2009.

Schnell oder sparsam: Ford Focus RS und Econetic

Neben zahlreichen Sondermodellen für den britischen Markt feiert mit dem Ford Focus RS ein weiteres Modell Premiere, das auch in Österreich angeboten wird.

Der 221 kW/300 PS starke Hochleistungs-Kompaktwagen kommt Anfang 2009 und soll mit überarbeitetem Fahrwerk und Differentialsperre an der Vorderachse neue Fahrdynamik-Maßstäbe in seiner Klasse setzen. Dass das Potential schon von außen erkennbar ist, garantieren ein riesiger Dachkantenspoiler sowie zusätzliche Belüftungsöffnungen an der Motorhaube und hinter den Radkästen.

Ein genau entgegengesetztes Konzept verfolgt der Ford Fiesta Econetic; die besonders sparsam ausgelegte Version des im Herbst startenden Kleinwagens soll mit ihrem 66 kW/90 PS starken Diesel lediglich rund vier Liter Kraftstoff auf 100 Kilometern benötigen.

Neues bei Nissan & Honda

Für den Herbst auch auf dem Kontinent angekündigt ist der Nissan Qashqai+2, eine verlängerte und somit siebensitzige Version des kompakten Crossover-Modells. Die Studie eines Leichtbau-Roadsters hingegen präsentiert Honda.

Der OSM genannte Zweisitzer wird nicht in Serie gehen, Elemente der Studie sollen jedoch in künftige Modelle einfließen.

Local heroes

Für die verbliebenen großen britischen Marken ist die Messe ein Heimspiel. So stellt Bentley die neue Top-Version seines Einstiegsmodells, den Continental Flying Spur Speed vor.

Der ab Herbst in Österreich erhältliche Luxus-Viertürer wird von einem 449 kW/610 PS starken Zwölfzylinder-Benzinmotor angetrieben und erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 322 km/h. Die Standardversion mit 411 kW/560 PS erhält zeitgleich ein leichtes Facelift mit neuer Front- und Heckpartie.

Der Sportwagenhersteller Lotus zeigt mit dem Eagle ein komplett neues Modell, das erstmals Platz für vier Insassen bieten soll. Auch Jaguar setzt auf Leistung und zeigt unter anderem sein schnellstes jemals gebautes Serienfahrzeug: Das 306 kW/416 PS starke Coupé XKR-S erreicht Tempo 280.

Die Kleinen

Während viele große Hersteller - darunter Fiat, Audi und BMW - auch in diesem Jahr der Ausstellung wieder fern bleiben, entwickelt sich die Messe zum Schaulaufen innovativer Kleinserienhersteller. Besonders das Elektroauto hat es den Entwicklern angetan.

In der Tradition der klassischen britischen Roadster präsentiert der spanische Kleinserienhersteller IFR eine luxuriöse Version der sogenannten Seven-Cars. Wie die stilistischen Verwandten Caterham oder Donkervoort setzt auch der Aspid Roadster auf eine leichte Retro-Karosserie mit freiliegender Radaufhängung.

Bei Ausstattung und Fahrverhalten wurde jedoch mehr Wert auf Komfort als auf sportlichen Purismus gesetzt. Trotzdem ermöglicht der 2,0-Liter-Motor Sprints von null auf 100 km/h in weniger als 2,8 Sekunden.

Auch der Lightning GT der Firma LCC feiert unter anderem an der Themse Premiere. Das flott geschnittene Coupé bedient sich stilistisch bei Aston Martin und der Corvette, wird aber von vier Radnaben-Elektromotoren angetrieben, die gemeinsam rund 700 PS leisten sollen. Der Clou ist jedoch eine neuartige Batterie, die sich laut Hersteller binnen zehn Minuten an jeder Steckdose komplett aufladen lässt.

Insgesamt bietet London trotz nur weniger Weltpremieren dem Auto-Liebhaber dennoch einiges zum Schauen. Besonders die Fans exotischer Fortbewegungsmittel dürften hier eher auf ihre Kosten kommen als beispielsweise auf der staubtrockenen IAA; denn die Briten sind beim Auto eben etwas exzentrischer - und vielleicht mutiger.

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