
Kia pro_cee’d 2.0 CRDi xR - im Test | 11.06.2008
Hot Hatch
Nach Preis- und Qualitätsoffensive kommt jetzt der Angriff auf unsere Geschmacksnerven. Ein Kia und trotzdem sinnlich - geht das?
Der Kia pro_cee'd 2.0 CRDi hat heuer bereits eine Bewährungsprobe der besonderen Art hinter sich gebracht:
Ein fast serienmäßiges Exemplar hat das 24-Stunden-Rennen am Nürburgring überstanden, samt Anreise aus Milano auf eigener Achse!
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Koreas Autobauer befinden sich in ihrer Offensive am europäischen Pkw-Markt jetzt in Phase 3. Die ersten Autos der Marke Kia machten sich mit ihrem niedrigen Einstandspreis beliebt. Ja aber die Qualität, lächelte man bei der Konkurrenz.
In Phase 2 kamen dann die eigens für den Euro-Markt entworfenen Fahrzeuge in die Schaufenster. Und fast alles war anders – nur die Preise kamen uns noch immer bekannt vor. Das Lächeln auf so manchem Gesicht wurde dünner.
Ja aber die „soft skills“, kam dann als Argument - das Premium-Appeal, das Prestige. Rein wegen des Markenimages kauft heutzutage wohl immer noch niemand einen Kia. Und weil man ja innerhalb des eigenen Konzerns die Rolle des Budget-Anbieters zu erfüllen hat, wird sich das wohl auch nicht ändern. Hyundai darf die höheren Preise verlangen und deshalb mehr in Richtung „premium“ gehen.
Was noch lange nicht heißt, dass Kia nicht auch schöne Autos bauen kann! (Nein, den Opirus lassen wir nicht als Gegenargument gelten.) Den Beweis dafür tritt man mit dem pro_cee’d an, der dreitürigen Coupé-Variante des kompakten cee’d.
Der sportliche Hatchback mit dem so schwer zu zerkauenden Namen (in der Redaktion machte der Scherz „Ein pro_cee’d der Gemütlichkeit!“ die Runde) war als Studie erstmals 2006 in Paris zu sehen. Und es ist erfreulich, wie viel vom Styling des Konzeptautos es in die Serienfertigung geschafft hat, zumindest was das Äußere betrifft. Während der Fünftürer mutig in Richtung Wolfsburg schaut, ist der Blick des pro_cee’d eher nach Ingolstadt und Umgebung gerichtet.
Unsere Begeisterung über die immer noch anhaltende „graue Welle“ bei den Pkw-Farbtönen ist enden wollend, aber gerade im „Piston Grey“ unseres Testautos gibt das rundum schnittig gezeichnete Coupé eine echte Premium-Figur ab. Und Premium ist nun einmal nicht lustig!
xR nennt sich das neu geschaffene Ausstattungspaket, das jetzt die sportliche Spitze der Kia’schen Modellpolitik darstellt. Inbegriffen ist auch einiges an Leder auf den Sitzen (teilweise), dem Lenkrad und dem Schaltknauf. Dazu kommen die schön gezeichneten 17-Zoll-Fünfspeichenräder und die abgedunkelten Seitenscheiben ab der B-Säule. Ein schönes Auto, kein Zweifel!
Ein elektrisches Schiebedach sorgt für Frischluft, so die Klimaautomatik nicht mehr genügen sollte. Aluminium-Applikationen werten den Innenraum auf, ein Sportfahrwerk bietet dazu das adäquate Fahrerlebnis.
Mechanischerseits verbergen sich unter dem hübschen Blechkleid keine Neuerungen. Den 140 PS starken CRDI-Motor mit 1.991 ccm Hubraum und Turbo-Aufladung kennen wir bereits aus dem Fünftürer und dem Kombi. Als Alternativen stehen im pro_cee’d Benzinmotoren mit 1,4 (105 PS), 1,6 (115 PS) und 2,0 Litern Hubraum (143 PS) zur Wahl, außerdem gibt es einen kleineren 1,6l-Diesel mit 90 oder 115 PS.
Bevor wir einsteigen, noch ein Wort zum Kaufpreis: Er beträgt samt 400,- Euro Aufpreis für den Metallic-Lack insgesamt 25.530,- Euro. Um dieses Geld ist ein so gelungenes Design eher selten zu haben.
Weitere Testdetails:
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