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Volvo C30 DRIVe – im Test

Schwede mit Schotten-Genen

Sparsam bis geizig sollen die DRIVe Modelle von Volvo im Verbrauch sein - Motorline.cc hat das anhand des C30 DRIVe gründlich nachgeprüft.

Stefan Gruber

Fotogalerie

Seit über zwei Jahren bereichert der Volvo C30 die Kompaktklasse, der Schwede war auch schon Gast in unserem Testfuhrpark, siehe unseren Test des C30 D5 Summum.

Diesmal haben wir uns zwar wieder für die Top-Ausstattung „Summum“ entschieden, jedoch die sparsamste Motorisierung, den DRIVe mit Start/Stopp-Automatik und 109 PS gewählt.

Mit den DRIVe Modellen setzt auch Volvo ein Zeichen in Sachen Umweltschutz und Spritspartechnik und bietet diese Technologie für alle Modellreihen, außer dem XC90 an.

Der von uns getestete C30 DRIVe mit Start/Stopp-Automatik zählt mit seinen 104 g CO2 Ausstoß pro Kilometer zu den sparsamsten Modellen in seinem Segment, in Kürze wird es jedoch mit dem Facelift die gleiche Version mit nur noch 99g CO2 pro Kilometer geben.

Erreicht wird das aber nicht nur durch die Start/Stopp-Automatik, sondern durch eine Fülle von Änderungen, wie einem neuen Motormanagement, optimierter Kühlluftführung mit teilabgedecktem Frontgrill, einer längeren Getriebeübersetzung, Leichtlauf-Getriebeöl, rollwiderstandsarmen Reifen, Windabweisern vor den Vorderrädern, einer Schaltpunktanzeige, einem Fahrwerk mit 10 bis 20 mm Tieferlegung für eine verbesserte Aerodynamik und einer regenerativen Batterieaufladung.

Für das Start/Stopp-System steht zudem eine kompakte Zusatzbatterie zur Verfügung, die schnelle und weiche Motorstarts garantiert, aber auch die Hauptbatterie entlasten soll, wodurch sich die Anzahl der Start/Stopp-Zyklen auf bis zu 175.000 erhöhen lässt. Durch ein Drücken der „Start/Stopp“-Taste in der Mittelkonsole kann diese Funktion aber auch manuell deaktiviert werden.

Unsere Jagd nach der Werksangabe

Wir wollten bei unserem Test natürlich das volle Sparpotenzial auskosten und haben von einer Deaktivierung der Start/Stopp-Automatik klarerweise abgesehen.

Mit dem festen Willen richtig sparsam unterwegs zu sein, näherten wir uns dem schnittigen Testobjekt, welches optisch schon mehr nach Sportwagen als nach Sparmeister aussieht. Unsere Erwartungen in Bezug auf Fahrspaß in Kombination mit Spritspartechnologie waren daher eher verhalten.

Vor dem Start noch schnell den Bordcomputer zurückstellen, und schon konnte die Jagd nach dem in der Werksangabe angegebenen Verbrauch beginnen.

Schon nach kurzer Strecke die ersten positiven Eindrücke: Das Sparmotörchen ist alles andere als lahm, sondern hängt trotz frühzeitigem Gangwechsel immer gut am Gas und bietet jede Menge Fahrspaß, auch ohne Ausdrehen der Gänge. Das maximale Drehmoment von 240 Nm erreicht der C30 bei 1.750 U/Min, die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h erledigt der kleine Diesel in 11,3 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 190 km/h.

Etwas verwundert waren wir ob der Tatsache, dass der C30 DRIVe sich mit 5 Gängen begnügt, wir sind überzeugt, dass er mit einem 6. Gang noch mehr Sparpotential hätte. Gerade auf der Autobahn fehlt der 6. Gang, hier würde man gefühlsmäßig bei spätestens 120 km/h gerne noch einmal höher schalten.

Nach einer kurzen Etappe auf der Autobahn hat uns dann aber schon wieder der Stadtverkehr in seinen Fängen. Hier kann die Start/Stopp-Automatik zeigen, was in ihr steckt. Leider ist der Stau in Wien hartnäckiger als die Zusatzbatterie und so bleibt der Motor nach wenigen Ampelschaltungen dann doch an, und die Verbrauchsanzeige klettert fröhlich Richtung 6 Liter-Marke.

Dort hält sie sich dann aber auch sehr lange, und mehr als 6,4 Liter sollten wir auch nie zu Gesicht bekommen, womit wir die Werksangabe für den Stadtbetrieb nur um 0,2 Liter überschritten hätten.

Aber noch ist nicht aller Tage Abend, wir sind überzeugt, der Volvo fühlt sich auf Überlandetappen wohler als im Freitag-Nachmittag-Verkehr in Wien.

Sobald wir die Stadt verlassen haben, marschierte die Verbrauchsanzeige auch schon wieder rasant abwärts Richtung 5,0 Liter, der niedrigste Durchschnittsverbrauch lag bei 4,7 Liter.

Die vom Werk versprochenen 3,9 Liter waren trotz sanftem Gasfuß und vielen Überlandfahrten jedoch nicht erreichbar. Am Ende des Tests hatten wir inkl. Kurzstrecken und Stadtanteil einen Durchschnittsverbrauch von 5,4 Liter – nicht schlecht, jedoch von 3,9 Liter deutlich entfernt.

Trotzdem sieht man beim C30 DRIVe ein schönes Sparpotential, immerhin liegt der Durchschnittsverbrauch mehr als drei Liter unter jenem Verbrauch des C30 D5 von vor zwei Jahren, und der Fahrspaß kommt trotz des Sparmotors nicht zu kurz.

Preislich startet der C30 DRIVe mit Start/Stopp bei 21.339,- Euro, in der von uns getesteten Summum-Ausstattung, bei der dann schon unter anderem zusätzlich 17“ Alufelgen, Ledersitze, Sitzheizung vorne, Xenon-Scheinwerfer, el. Anklappbare Außenspiegel sowie Aluminiumeinlagen in den Türen und der Mittelkonsole mit dabei sind, kommt man auf 26.107,- Euro. Und das ist für ein Designer-Stück, mit dem man sich von der Masse abhebt, doch ein akzeptabler Preis.

Testurteil

Plus

+ sparsamer & spritziger Motor
+ gute Verarbeitung
+ hoher Fahrkomfort

Minus

- kein 6. Gang verfügbar

Unser Eindruck

Verarbeitung: 1
Ausstattung: 2
Bedienung: 2
Komfort: 1
Verbrauch: 1
Fahrleistung: 2
Sicherheitsausstattung: 1-2

Resümee

Für alle die sich von der breiten Masse unterscheiden wollen, aber trotzdem sparsam unterwegs sein möchten, ist der Volvo C30 DRIVe eine gute Wahl.



Weitere Testdetails:

KFZ-Versicherungsberechnung

KFZ-Kasko-Info

Rechtsschutz-Info




Technische Daten und Preise

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