
Audi A8 4,2 FSI quattro - im Test | 31.01.2011
Ringträger
Was man anderswo einen „Fahnenträger“ nennt, ist bei Audi der „Ringträger“, das Topmodell der Marke. Wir testen den A8 mit V8.
In Deutschland, der Heimat der Luxuslimousinen, liegt der BMW 7er derzeit vor Mercedes S-Klasse und Audi A8. Bei uns ist es umgekehrt: Der neue A8 konnte schnell punkten und verzeichnete im Gesamtjahr 2010 einen knappen Sieg vor BMW und Mercedes.
Was die Maße des A8 betrifft, schöpfte Audi aus dem Vollen: satte 5,14 Meter ist er lang, und dabei sprechen wir noch nicht einmal von der Langversion – die misst 5,27 Meter. Ebenso beeindruckend: die Breite von 1,95 Metern und der Radstand von fast genau drei Metern.
Man kann sich also durchaus wohlfühlen im Luxus-Audi, wer Platz zum Tanzen erwartet, wird aber enttäuscht sein. Für Wohlfühl-Ambiente sorgt jedoch auch das satte Sicherheitsgefühl.
Sämtliche modernen Assistenzsysteme sind für den A8 zu haben, vom stark überarbeiteten Abstandsregel-Tempomat, über den Notbremsassistent, der im Notfall echte Vollbremsungen durchführt und das automatische Fernlicht, bis hin zum Nachtsichtassistenten.
Nachtschwärmer werden erkannt und rot hervorgehoben
Letzterer kostet zwar 2.800 Euro Aufpreis, schafft es aber sogar, Fußgänger und Radfahrer zu erkennen und selbige via gelber – sowie bei gefährlicher Nähe roter – Markierung hervorzuheben. Nicht nur bei Nacht, sondern auch bei Nebel eine wertvolle Hilfe.
Dynamische Fahrer haben oft wenig Freude mit Abstandsregelsystemen, denn die setzen derart auf Sicherheit, dass einem andauernd Verkehrsteilnehmer die großen Lücken, die zum Vordermann offen bleiben, zufahren.
Nicht so beim A8: Das Radarauge des Systems misst auch in die Breite, und wenn eine Spur weiter links Platz ist, lässt es, in der Annahme eines baldigen Überholmanövers, einen geringeren Abstand zu.
Man kann damit auch in der Stadt unterwegs sein, es bremst bis zum Stillstand. Sanft, oder wenn es der Verkehr erfordert, kräftig.
Einzig, wenn es an der Ampel grün wird, muss man kurz das Gaspedal antippen, sonst fährt der A8 nicht los. Selbstständiges Anfahren wäre (etwa bei Unaufmerksamkeit des Fahrers) ja auch ein zu großes Sicherheitsrisiko.
Malen nach Zahlen via Touchpad
Außerdem verlassen sich sowohl Abstandsregelsystem als auch Lichtanlage (so man das technische Highlight LED gewählt hat) und Tempolimitanzeige nicht nur auf ihr Radar- und Kamerasystem, sie gleichen die erhaltenen Werte auch permanent mit der Software des Navigationssystems ab und überprüfen sie dadurch auf Plausibilität.
Adressen oder auch Telefonnummern eingeben ist übrigens einfach: Ein Touchpad ermöglich es, Buchstabe für Buchstabe aufzumalen – was in der Praxis schnell und sicher funktioniert.
Man hat also meist nicht viel zu tun im A8 und kann sich auf das Wesentliche konzentrieren: die Bequemlichkeit. Dafür sorgt vorne wie hinten erstklassiges Gestühl.
Sauteures (6.500 Euro), aber wunderbar angenehmes Extra sind die Komfortsitze, die neben vielfachen Verstellmöglichkeiten fünf verschiedene Massageprogramme in je fünf Stärken offerieren: Stretchen, Klopfen, Schulterkneten – verspannter Managerrücken, was willst du mehr?
Die Serienausstattung ist standesgemäß, sieht man von kleinen Gemeinheiten wie beispielsweise der aufpreispflichtigen Beifahrerairbag-Abschaltung (85 Euro) ab.
Die Ausstattung kann aber fast beliebig erweitert werden. Unser Testwagen hatte eine kleine Auswahl an Extras um den bescheidenen Mehrpreis von 50.000 Euro an Bord...
Auf Seite 2 gibt es sämtliche Infos zum V8 unter der Haube, die Fahrkomfort-Künste und – muss auch sein – Verbrauch und Preis.
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