AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Lexus CT 200h - schon gefahren

Kleiner Luxus

Erstmals gibt es mit dem CT 200h einen Lexus in der Kompaktklasse. Und damit es nicht zu profan wird, bietet er Hybridantrieb.

Georg.Koman@motorline.cc

Hier geht's zu den Bildern

Lexus begibt sich in die Niederungen der Kompaktklasse. Und das - wie meistens, wenn Nobelhersteller ihr Portfolio nach unten erweitern - auf besondere Art. Den 4,32 Meter langen Fließheck-Lexus gibt es nämlich bis auf weiteres ausschließlich mit Hybridtechnik.

Der CT 200h ist ein Verwandter des Toyota Auris, bei gleichem Radstand (2,60 Meter) kommt er aber etwas breitspuriger und vor allem viel niedriger daher. Dadurch wirkt er dynamisch, was durch das aggressive G´schau noch verstärkt wird.

Für den Antriebsstrang musste man nur ins gut bestückte Toyota-Regal greifen und den bewährten 99-PS-Benziner samt 60-kW-Elektromotor herausholen. Also die typische Toyota-Vollhybridtechnik, wie man sie aus Prius und Auris HSD kennt.

Diese Technik ist zwar voluminös, bietet aber (neben gut austarierbarer Gewichtsverteilung) den Vorteil niedriger Wartungskosten: Kupplung, Anlasser, Zahnriemen etc. fallen weg. Wie immer greifen der Benziner und der E-Motor auf ein gemeinsames stufenloses Planetengetriebe zu. Je nach Fahrsituation melden sich dann der eine, der andere oder beide gleichzeitig zu Wort

Fürs Drehmoment ist der Stromer zuständig

Hörbar ist dabei naturgemäß nur der Benziner, gewöhnungsbedürftig: die getriebebedingt gleichförmige Motordrehzahl beim Beschleunigen. Erfreuen kann man sich dafür am satten Drehmoment. Allein der Elektromotor schüttelt 207 Newtonmeter ab der ersten Umdrehung aus dem Ärmel, die gesamte Systemleistung beträgt 136 PS.

Zählt man die Leistungsspitzen der beiden zusammen, kommt man zwar auf 181 PS, die bleiben jedoch illusorisch, weil die beiden Motoren nicht gleichzeitig ihre Maximalleistung erbringen. Auch soll der E-Motor den Benziner ja gerade bei niedrigen Drehzahlen unterstützen, was er höchst erfolgreich tut.

Er schafft es aber auch allein: Im „EV“-Modus kann man bis rund 50 km/h mehrere Kilometer lang rein elektrisch fahren. Dann ist die Nickel-Metallhydridbatterie erschöpft, sie muss wieder vom bordeigenen Generator beim Bergabfahren und Bremsen aufgeladen werden.

Daneben gibt es noch die Modi „Eco“, „Normal“ und „Sport“. Im ersteren spricht der Benziner verhaltener an, und nur im letzteren gibt es die volle Elektro-Power. Dafür sieht man anstelle des Info-Displays (zeigt an, ob Batterie geladen oder entleert wird) einen Drehzahlmesser und der Armaturenhintergrund färbt sich rot ein.

„Lexuriös“ oder sparsam fahren?

Dann, wenn man den CT 200h also nicht wie einen Hybriden, sondern wie einen Lexus fährt, kann man auch schon einmal mit Verbräuchen über sieben Liter rechnen. Bei politisch korrekter Fahrweise ist ein Spritkonsum von gut fünf Litern normal. Den angegebenen Mixwert von sensationellen 3,8 Litern (entspricht einer Reichweite von fast 1.200 Kilometern) erreicht man nur, wenn man dem Dämon Fahrspaß komplett entsagt.

Doch dafür wurde die kleine Fahrmaschine nicht gebaut, der CT 200h macht nämlich ordentlich Spaß. Die elektrische Lenkung via steil stehendem Lederlenkrad ist herrlich exakt, das Fahrwerk straff, aber souverän bei Unebenheiten aller Art. Dazu trägt auch die im Gegensatz zum Auris eingesetzte Rundum-Einzelradaufhängung ihr Scherflein bei.

Die neutrale Gewichtsverteilung macht sich beim ambitionierten Fahren genauso positiv bemerkbar wie die äußerst steife Karosseriestruktur. Die Verarbeitung ist lexus-typisch perfekt. Mühe gegeben hat man sich bei der Materialauswahl und beim Innendesign. Auch Verwöhnte werden am hochwertigen, klar gegliederten Cockpit nichts herumzumäkeln haben.

Kein Raumwunder

Raumwunder darf man sich allerdings keines erwarten. Vorne sitzt man in den hervorragend konturierten Sitzen einigermaßen luftig, an den Fondmaßen und dem Kofferraumvolumen des Fünftürers merkt man aber, dass man es mit einem Kompaktauto zu tun hat. Das flache Ladeabteil hat denn auch nur 375 bis 985 Liter zu bieten.

Billig ist selbst ein kleiner Lexus nicht, der Einstiegspreis des CT 200h lautet 29.280 Euro, die damit verbundene Ausstattung „Eco“ bringt sieben Airbags, Zweizonen-Klimaautomatik, Lederlenkrad, Audiosystem mit USB-Anschluss, Bluetooth, Lichtsensor und LED-Tagfahrlicht mit sich.

Der „Business“ (31.040 Euro) hat darüber hinaus Alufelgen, automatisch abblendenden Innenspiegel, Nebelscheinwerfer, Rückfahrkamera, Sitzheizung und Tempomat dabei, der „Dynamik“ (32.264 Euro) zudem 17-Zöller und abgedunkelte Seitenscheiben.

Kostspieliger Luxus im „Executive“

Wirklich luxuriös ist die Topausstattung „Executive“, sie kostet aber auch 41.628 Euro: Hier gibt es zusätzlich LED-Abblendlicht, Navigation, Lederpolsterung, E-Fahrersitz, Audiosystem „Mark Levinson“ mit 13 Lautsprechern und DVD-Wechsler, schlüssellosen Zugang, Einparkhilfe vorne und hinten, Regensensor, automatisch abblendbare Außenspiegel, Alarmanlage und Vibrationsdämpfer vorne wie hinten.

Die Extras sind je nach Grundausstattung gestaffelt, wer etwa Parksensoren möchte, muss schon mindestens zum „Business“ greifen. Ein Glasschiebedach (900 Euro) wie auch das sinnvolle Pre-Crash-System samt Abstandsregeltempomat (2.100 Euro) gibt es überhaupt nur für den „Executive“.

Die technischen Daten entnehmen Sie dem untenstehenden pdf-File!

Technische Daten

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Hypercar aus Molsheim mit Plug-in-Hybridtechnologie

Bugatti Tourbillon in Wien präsentiert

Das erste Modell unter Bugatti-Chef Mate Rimac wirft seine Schatten voraus: Erstmals konnten wir mit dem 1.800 PS starken Tourbillon im neuen Showroom in Wien auf Tuchfühlung gehen. Marktstart ist 2026.

4x4 on Ice als Motto für das Nissan-SUV

Eisiges Terrain: Qashqai als Allradler beim Wiener Eistraum

Der Wiener Eistraum 2025 hat einen offiziellen Autopartner. Vor Ort zu sehen ist der Nissan Qashqai mit Allradantrieb – ein sicheres und derzeit kostenloses Feature. Auch Nissan-Gewinnspiele gibt’s: sowohl am Rathausplatz als auch online.

Carrera Hybrid Rennbahn im Test

Neue Zeitrechnung bei Carrera

Wer schon immer das Motto „freie Fahrt!“ verfolgte, wird mit dem neuen Rennbahnsystem samt App, KI und Tuningmöglichkeiten glücklich.

Das doppelte Trio

Nissan X-Trail e-4orce im Test

Hybrid bedeutet beim Nissan X-Trail: Gleich drei E-Motoren treffen auf einen Dreizylinder-Benziner. Der Effekt dieser Zusammenarbeit ist ungewohnt, aber erstaunlich.

Wiener Automesse im Jänner 2025

Vienna Drive: Neuheiten in Wien zu sehen

Die "Vienna Autoshow" ist Geschichte, mit der "Vienna Drive" wird der Messegedanke vom 16. bis zum 19. Jänner 2025 parallel zur Ferienmesse wiederbelebt. Aussteller sind diesmal die Händler, erstmals werden Probefahrten angeboten.

Elektro kommt, so viel steht schon mal fest

Was der Autohandel 2025 zu erwarten hat

Die österreichische Verkaufsplattform willhaben hat sich mit den wichtigsten Änderungen befasst, die in diesem Jahr auf die heimische Automobilbranche zukommen. Folgende Punkt haben sich dabei als besonders markant entpuppt.