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Potenz zur Potenz

Wenn AMG Hand anlegt, dann richtig. Der Mercedes Veredler nahm sich den SLK zur Brust und Motorline sich das Endprodukt zur selbigen.

mid/ms

"Sozialverträglichkeit", dieser Begriff sorgt in Zeiten von Ressourcen-Schonung, Klimawandel und CO2-Vorgaben bei Fahrern von Hochleistungssportwagen bisweilen für Unmut.

Schön ist es dann, dass man beim Fahren eines solchen Gefährts mit einem Verbrauch antworten kann, der eher zu einem Kompaktwagen passt. Geringen Durst und gewohnt satte Fahrleistungen verspricht nun Mercedes mit dem neuen SLK 55 aus der hauseigenen Tuningschmiede AMG.

8,4 Liter bei 422 PS

Der kleine Roadster, die stärkste "Normaloversion" von uns bereits getestet, wird mit einem neu entwickelten Achtzylinder (422 PS) nicht nur zum leistungsstärksten SLK überhaupt, sondern soll seine Potenz auch mit einem Normverbrauch von nur 8,4 Litern (CO2-Ausstoß 195 g/km) kombinieren können. In Relation zur Leistung ein respektabler Wert. Der Vorgänger verbrauchte 30 Prozent mehr.

Ohne tief in die Trickkiste zu greifen, geht dies natürlich nicht. Unter dem Motto "Hab Spaß mit acht und fahr mit vier" bedienten sich die Affalterbacher Autobauer daher einer Technik, die Mercedes vor mehr als einem Jahrzehnt auf dem Markt gebracht hatte: die Zylinderabschaltung.

Zum Einsatz kam das "ZAS" genannte System in der S-Klasse (Baureihe W 220). Zwischen 1998 und 2002 wurde sie für den Achtzylinder im S 500 und im V12 des S 600 angeboten. Schon nach kurzer Zeit nahm man jedoch diese Option wieder aus dem Programm - mangels Nachfrage. Kraftstoff sparen stand nicht im Fokus des Kunden.

Zuschaltung in 30 Millisekunden

AMG hat diese Idee nun wieder vorangetrieben und neue Wege beschritten. Technisch ist nichts mehr wie zuvor. "Statt wie früher mechanisch, schalten wir vier der acht Zylinder jetzt hydraulisch ab", sagt Tobias Moers, bei AMG Bereichsleiter Entwicklung Gesamtfahrzeug, "und wenn nötig innerhalb von 30 Millisekunden wieder zu."

Läuft der Wagen im Cruising-Modus oder wird keine Leistung abgefordert, arbeitet nur jeder zweite Zylinder. Beim Tritt aufs Gaspedal steht sofort wieder volle Kraft parat. Zu merken ist vom Zu- und Abschalten nichts. Lediglich im Display des Cockpits zeigt das kleine Symbol "ECO4" den Sparmodus an.

Doch bei allem löblichen Sparwillen des Unternehmens und den bekannten Komfortqualitäten des Mercedes Roadsters, in dem SLK 55 AMG steckt auch ein hochkarätiger Sportwagen.

Besonders die 540 Newtonmeter, die der V8 bei 4.500 U/min durch die Siebengangautomatik in Richtung Hinterräder schickt, haben es in sich. Der Wunsch nach Beschleunigung wird so spontan umgesetzt und stets von einem herrlichen Achtzylinder-Grollen begleitet - am besten bei geöffnetem Dach -, dass akutes Suchtpotenzial besteht.

4,6 Sekunden für den Sprint von null auf 100 km/h gibt Mercedes an. Hinzu kommen eine zielgenaue Lenkung und ein knackig abgestimmtes Fahrwerk. Beides erlaubt Kurvengeschwindigkeiten, die weit jenseits des normalen Autofahreralltags liegen und den Wagen gefühlt mit dem Asphalt zu verzahnen scheinen.

Mit Handling Package auf die Rennstrecke

Der AMG-Roadster würde locker auch auf der Rennstrecke eine gute Figur abgeben. Besonders dann, wenn das "Handling Package" geordert wird. Es umfasst unter anderem ein Sperrdifferenzial, Karbonbremsen an den Vorderrädern sowie innen ein griffiges AMG-Performance-Lenkrad in Leder/Alcantara.

Äußerlich unterscheidet sich die AMG-Version der dritten SLK-Auflage gegenüber seinem Normal-Pendant vor allem durch die typischen Styling-Anbauteile an Front, Seite und Heck. Die neue Frontschürze verfügt über größere Atemlöcher, geschwärzte Scheinwerfer und AMG-spezifische Tagfahrleuchten.

Für einen Hauch von SLS-Mythos sollen der breitere Grill mit dominanter Stern-Spange und die verchromten Kiemen in den vorderen Kotflügeln sorgen. Und von wem man soeben überholt wurde, zeigen eine Diffusor-Heckschürze sowie zwei verchromte Doppelendrohre. Beim Händler werden die ersten SLK 55 AMG im Januar stehen.

Ob in naher Zukunft der intern M152 genannte Spar-Achtzylinder auch in "normalen" Mercedes-Modellen Einzug halten wird, ist zwar noch nicht entschieden. Technisch wie unternehmerisch spricht jedoch alles dafür.

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