Opel Corsa 1,4 OPC-Line - im Test | 31.10.2011
Kriegst Bemalung
Lena Meyer-Landrut, iPod und Individualität, Opel hat in den Corsa viel Lifestyle gesteckt. Motorline warf sich in Schale und hinein.
Rainer.Behounek@motorline.cc
Corsa kennt man. Irgendwie blitzt er immer wieder auf. Vom A-Corsa – die internen Bezeichnungen folgen dem Alphabet – sind wir mittlerweile beim D-Corsa angelangt. Man sieht noch erstaunlich viele Modelle aller Jahrgänge, was leicht zu erklären ist.
Corsa sollte im Duden stehen, als Synonym für ideal. Ein einfaches, unkompliziertes Auto für praktisch denkende Leute ohne viel Kind, Kegel und Prestigegedanken. Er fuhr sich nie schlecht, im Innenraum fühlte man sich nie unwohl und der Verbrauch war nie hoch.
Mehr Individualität
Das alte „nie schlecht, nie unwohl“-Denken mischt Opel mit dem Corsa bereits seit ein paar Jahren auf. Die Rüsselsheimer würzten den Corsa nach und verpassten ihm mehr Individualität und Fahrspaß.
Color Linea heißt die neue Linie, die es in zwei Varianten gibt. Außen sieht er richtig böse aus, die OPC-Line verleiht ihm gegen 1.239 Euro Aufpreis zusätzlichen Charakter. Im OPC-Paket enthalten sind Heckspoiler, OPC-Line-Emblem an der Vordertür, Heckspoiler, Chromauspuffendrohr und Seitenschweller in Wagenfarbe.
Außen wirkt er also stramm, streng und stämmig, die Fahrt ist ähnlich, auch wenn das Herz der Testversion, ein 1.4 ECOTEC-Benzinmotor im 100 PS, zwei Seiten hat: entweder tollen Verbrauch oder tolle Fahreigenschaften.
Motor mit zwei Seiten
Fährt man den Corsa sparsam, soll heißen vorausschauend und ruhig, dann begnügt er sich mit durchschnittlich 5,9 Liter. Dabei ginge sogar noch weniger, Verbrauch - und Geräuschentwicklung. Ein sechster Gang hätte sicherlich geholfen.
Fährt man ruppig, derbe, knackig und spritzig, dann ist der Verbrauch ein anderer, der Corsa aber auch. Der Verbrauch pendelt sich hier bei etwa 7,4 Liter ein. Der Benziner dreht bis 6.000 Umdrehungen, zusammen mit der überaus direkten Lenkung und dem serienmäßig recht agilem Fahrwerk mutiert er zu einem richtigen Wedler.
In 11,9 Sekunden geht’s rauf auf 100, Schluss ist bei 180 km/h. Klingt vielleicht nicht übermäßig spritzig, in der Praxis vermittelt der Corsa aber ein gutes subjektives Gefühl von Geschwindigkeit und Beschleunigung.
Handhabung etwas umständlich
Im facegelifteten Corsa stoßen die Insassen aber auch an Punkte, die die Handhabung etwas umständlich machen. Die Blink- und Scheibenwischerhebel beispielsweise rasten nicht in der Position ein, in der man sie hindrückt, sondern kehren in die Ausgangsposition zurück.
So weiß man nie genau, ob man jetzt mit Stufe eins oder Stufe zwei den Regen wegwischt. Auch ist die Komfortblinkfunktion sehr feinfühlig zu bedienen, etwas fester gedrückt und der Blinker rastet ein.
Das Navigationsgerät fällt ebenfalls auf. Es befindet sich um einen Tick zu weit unten, hat man beide Hände am Lenkrad, dann verdeckt der rechte Ellenbogen das Display. Und es ist ein Touchscreen, was die Bedienung zusätzlich erschwert, vor allem während der Fahrt. Musiktitel oder Telefonnummern wählen sollte im Stehen passieren oder an den Beifahrer delegiert werden.
Gute Preis/Leistung
Der Basis-Corsa mit 70 Benzin-PS und drei Türen startet bei 12.029 Euro (der Basisfünftürer bei 12.850 Euro). Der getestete, um 30 PS stärkere Corsa fällt „nackt“ mit 17.099 Euro ins Gewicht.
Unser Testauto hatte zusätzlich das oben erwähnte OPC-Paket um 1.239 Euro, ein Touchscreennavi um 690 Euro, die saphirschwarze Lackierung um 480 Euro und das Premium-Komfort-Paket um 529,99 Euro an Bord, unterm Strich stehen 20.058,97 Euro.
Testurteil
Plus
+ individuelle Designmöglichkeiten
+ agiles Fahrverhalten
Minus
- Navi zu weit unten
- kein sechster Gang
Unser Eindruck
Verarbeitung: 2
Ausstattung: 2
Bedienung: 3
Komfort: 1
Verbrauch: 2-3
Fahrleistung: 2
Sicherheitsausstattung: 2
Resümee
Der Opel Corsa ist ein angenehmer Zeitgenosse, der einem nie im Stich lässt. Für sein Geld bekommt man einen aufgeräumten Innenraum und eine spritzige Außenhaut. Manche Bedienelemente im Innenraum sind nicht ganz so ergonomisch, wie man sich das wünschen würde.
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