Peugeot RCZ 1,6 THP 200 – im Test | 22.05.2013
Schrecklich neTT
Die zweite Lebenshälfte nimmt der Peugeot RCZ dezent geliftet unter die Räder. Die 200 PS starke Topversion steht für unsere Testfahrt bereit.
Autofahren macht oftmals wenig Spaß. Entweder fährt das Auto fast von selbst oder multimedial abgelenkte Verkehrsteilnehmer sorgen für die tägliche Nervenprobe. Um so schöner, dass es bei den Autobauern noch mutige Kreative gibt, die ein Vernunftauto in einen Schönling und Spaßmacher verwandeln.
Das Dach gleich um 20 Zentimeter flacher modellieren, um eine optisch perfekte Linie auf Kosten von Platz und Kopffreiheit in die Welt zu zaubern, das traut sich kaum wer. Vor allem nicht, wenn bereits ein Cabrio-Coupe auf selbiger Plattform existiert. Der nächste 308 steht in wenigen Monaten im Scheinwerferlicht der IAA, schon jetzt gibt das RCZ-Facelift einen Vorgeschmack.
Auffallend die neu gestaltete Front. Sie wirkt nicht mehr so, als ziehe der Vorderwagen den Rest nach. Die harmonischere Form der Lufteinlässe nimmt bereits den 308-Nachfolger vorweg. Tagfahr-LED in den seitlichen Enden des unteren Lufteinlasses. Die Grafik der Heckleuchten erfuhr nur sanfte Änderung.
Im Innenraum scheute Peugeot keinen Aufwand, materiell aufzuwerten. In der Topausstattung sind sogar die Türen und der gesamte Armaturenträger feinst beledert. Umso mehr fällt das letzte verbliebene Stück Hartplastik zwischen den Sitzen auf. Licht- und Regensensoren gehören nun zur Serienausstattung. Ebenso 19-Zöller und zwei neue Außenfarben.
Zunächst fürchtet man um den bequemen Ein- und Ausstieg, aber man meistert dies wie bei jedem anderen Auto auch. Platz hat man vorne ausreichend, vor allem in der Breite. Große Menschen spüren die Dachlinie. Eine tadellose Sitzposition finden auch sie, Sitze und Lenkrad lassen sich ausgiebig in alle Richtungen verstellen.
Mittelgroßen Fahrern kann es aber passieren, dass ein Teil des Tachos vom Lenkrad verdeckt bleibt. Für die hintere Passagiere endet der Spaß sehr früh. Nur Kinder stoßen nicht an die Muggelheckscheibe und können die Füße noch irgendwo unterbringen.
Immerhin lässt sich die Fondbank sehr gut zum Gepäcktransport nützen oder umklappen, das Volumen des Kofferraums verdoppelt sich dabei. Neun Getränkekisten und ein geschlichteter Wocheneinkauf passen in das 321 Liter große Abteil. Sperriges Gut transportiert man halt mit dem 308 SW.
Die Rundumsicht ist weniger gut, dies muss man bei dieser Karosserieform in Kauf nehmen. Front und Heck sind nicht zu überblicken, hinten kann man sich mit dem auch manuell ausfahrbaren Heckspoiler eine Orientierungshilfe schaffen. In Kurven und Kreisverkehren stört die breite Form der A-Säulen. Das gequälte Gluckern des Blinkers passt eher zum 107 als zum RCZ.
Halten die Fahrleistungen was die Optik verspricht? Was uns wirklich überraschte, lesen Sie hier.
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