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In geheimer Mission

Q baute schon immer für James Bond die tollsten Autos. Infiniti baut einen Q - die Sportlimousine Q50. Wir testen den 2,2-Liter-Diesel mit 170 PS.

Bernhard Reichel

Vier Red-Bull-Weltmeistertitel mit Renault-Motoren und Vettel-Editions von Infiniti ergeben unweigerlich eine Gedankenbrücke zu den Franzosen. Daher fragen die meisten: Infiniti? Gehört doch zu Renault, oder?

Fast. Eigentlich ist man die Nobelmarke von Nissan, und Renault hält 44 Prozent an Nissan. Auf den Motoren von RBR steht seit 2013 übrigens Infiniti statt Renault. Verwirrend? Sowieso. Daher lieber zum Testauto, dem Infiniti Q50 2.2d mit 170 PS.

Zunächst einmal sieht diese Oberklassenlimousine wirklich gut aus. Modern ohne Kurzlebigkeit, komplexe Formen im harmonischen Einklang und perfekte Proportionen durch und durch. Die Details wirken weniger eigenständig: Die Front erinnert an die Designsprache von Lexus, das Heck an den Mazda 6.

Schon Q sprach: "Was ich noch sagen wollte, 007: Ich habe in dieses Wägelchen ein paar nette kleine Extras eingebaut". Tatsächlich präsentiert sich im Q50 die erste voll elektrische Lenkung namens "Direct Adaptive Steering".

Die Räder werden hier über einen Elektromotor in die gewünschte Richtung dirigiert. Drei Steuergeräte achten auf die Sicherheit und Funktion, bei Problemen kuppelt sich die aus gesetzlichen Gründen noch vorhandene Lenksäule ein. Im Q50 Sport und Q50S Hybrid ist das System serienmäßig verbaut.

Der 2,2 Liter-Vierzylinder-Diesel unseres Testautos bringt neben 170 PS auch 400 Nm bei 1.600–2.800 U/min. Für die Beschleunigung von 0–100 km/h reichen 8,5 Sekunden, der Vortrieb endet bei 230 km/h. Die Gänge wechselt in unserem Fall eine 7-Gang-Automatik. Mit 1.764 Kilo Leergewicht ist der Q50 Sport aber kein Leichtfuß.

Man kann dieses Auto voll packen mit Assistenzsystemen wie Abstandsregelung, automatische Notbremsung, Toter-Winkel-Warnung, Intelligent Cruise Control, Around View Monitor und Spracherkennung.

Sogar einen Heckaufprall-Vermeider gibt es hier, der bei eingelegtem Rückwärtsgang querende Objekte hinter dem Fahrzeug erkennt und Alarm schlägt. Falls sich die Software ihrer Sache sicher ist, kann sogar automatisch eine Bremsung auslöst werden. Bluetoothanbindung und -wiedererkennung klappen vorbildlich.

Auch der Innenraum kann sich sehen lassen: Verspielt ist hier gar nichts und alles tadellos verarbeitet. Eine Atmosphäre zum Wohlfühlen. Die Schaltwippen sind aus Magnesium und teils beledert, drehen sich aber nicht mit dem Lenkrad mit.

Bei doppelt so teuren Autos findet man diese Wippen oft nur aus haptisch fragwürdigem Plastik. Ablagen? Ausreichend. Eine mechanische Feststellbremse gibt es in Form einer Fußbremse, der Diesel mit manuellem Getriebe hat noch den klassischen Hebel.

Das Platzangebot ist größer, als man es von außen erwartet. Hinten wie vorne lässt es sich auch auf langen Strecken bequem aushalten.

Leichte Patzer bei der Bedienungs-Ergonomie: Die beiden großen Bildschirme sollten etwas mehr zum Fahrer geneigt sein und unter der Sonne weniger spiegeln. Der Menü-Drehregler und der Schalter für die Fahrmodi sind eine Spur zu weit hinten angebracht.

Wie sich der Q50 auf unseren Straßen präsentiert, und ob ihm die elektrische Lenkung gut tut, lesen Sie auf Seite 2.

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