Renault Megane CC TCe 130 - im Test | 17.08.2014
Fahrverhalten, Verbrauch & Preis
In einer halben Minute wandelt sich das Coupé zum Cabriolet. Bei diesem „Manöver“, wie es der Bordcomputer nennt, muss der Hebel permanent gedrückt bleiben.
Das Mehrgewicht von 300 Kilo ist nicht zu verleugnen. Im Cabrio geht der 1,2-Liter-Motor merklich träger zur Sache als im zivilen Megane. Das Turboloch beim Anfahren ist schnell überwunden, aber doch präsent für heutige Verhältnisse. Beeindruckend dabei ist die absolute Laufruhe. Einmal in Schwung, geht es recht frech voran.
Der CC lädt zum entspannten Gleiten ein. Sein Fahrwerk ist sanft abgestimmt, wankt aber erst, wenn man das in Wechselkurven provoziert.
Mit montiertem Windschott sind sogar Gespräche bei Autobahntempo angenehm möglich. Luftzug ist keiner spürbar. Wollte man die Frisur der Beifahrerin verwirbeln, müsste man alle Fenster und das Windschott einziehen.
Die Lenkung arbeitet angenehm direkt. Wohl würde eine Automatik oder ein DSG gut dazu passen, derlei gibt es im CC aber nur mit 110 PS-Dieselmotor. Egal, manuell lässt es sich gut schalten. Der späte Kupplungspunkt erfordert kurze Gewöhnung. Mehr davon verlangen die großen Abmessungen und die vor allem bei geschlossenem Dach üble Übersicht.
Der schwere Cabrio-Rucksack und die beeinträchtigte Aerodynamik summieren sich zu einem Realverbrauch von knapp acht Litern Super. Mit gelassenem Fahrstil und geschlossenem Dach kommt man aber auch mit klar weniger aus.
Kurios mutet die Logik des Keyless-Systems an. Sperrt man mit dem Funkschlüssel im Format einer Visitenkarte ab, so lässt sich das Auto beim nächsten Mal auch nur per Druck auf den Funkschlüssel öffnen.
Ingesamt stehen CC-Interessenten drei Motoren zur Wahl. Unser getesteter TCe-130-Benziner, sowie zwei dCi-Diesel mit 110 und 130 PS. Günstigstes Offert ist immer der Benziner, als "Dynamique" ist er ab 29.690 Euro zu haben. Der von uns getestete TCe 130 "GT Line" kostet 31.890 Euro.
Mit dem "Dynamique" ist man schon gut unterwegs. Neben allen gängigen Sicherheits-Systemen sind auch LED-Tagfahrlicht, Nebellicht, Klimaautomatik, Tempomat, USB- und Bluetooth-Zugang an Bord.
In der "GT Line" rollt man auf 17-Zöllern. Dazu gibt es sportliche Pedalerie, dunklere Scheinwerfer-Umrahmung, Außenspiegel und Türgriffe in Silber abgesetzt. Und dazu ein Analog-Tacho als Highlight für Anti-Digitalisten.
Im “Floride" sieht es nochmals freundlicher aus. Windschott, Sitzheizung, Wagenheber, Reserverad, Metalicklack, elektrische Außenspiegel gesellen sich hinzu. Per Keyless lässt es sich auch auf Knopfdruck starten.
Das Windschott kommt ab "Floride" oder als Extra nur gemeinsam mit Sitzheizung um 463 Euro. Reinigungsfreundliche Lederausstattung schlägt mit 1.113 Euro ins Kontor. Das "R-Link"-Paket mit Navi kostet 1.250 Euro.
Plus:
+ sehr laufruhiger Motor
+ klassischer Handbrems-Hebel
+ fairer Kaufpreis
+ 4 Jahre Garantie
Minus:
- Leergewicht merkbar hoch
- Verwindungen spürbar
Resümee:
Schickes Facelift und ein feiner Motor verleihen dem Renault Mégane CC die Perfektion an Eleganz und Komfort. Wenn auch nicht vom teuren Château Le Pin, sondern bloß vom 95er-Super, so trinkt er mit knapp acht Litern doch einen Schluck zu viel. Preisniveau, Garantie und Ausstattung munden trotz starker Konkurrenten ansprechend.
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