AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
{**} {**} {**} {**}
Ferdinand Piech legt VW-Aufsichtsratsvorsitz zurück

Knalleffekt

VW-Aufsichstratschef Ferdinand Piëch ist zurückgetreten: "Wechselseitiges Vertrauen war nicht mehr gegeben." Eine Ära geht damit zu Ende.

Georg Koman

Ferdinand Piëch trat überraschend und plötzlich von seinem Amt als VW-Vorsichtsratchef zurück, gleichzeitig legte er sein Aufsichtsratsmandat in der Porsche SE, deren Miteigentümer er ist und die die Aktienmehrheit am VW-Konzern hält, nieder. Seine Frau Ursula tat es ihm gleich.

Damit geht die jahrzehntelange Piëch-Ära bei VW mit einem Knalleffekt zu Ende. Der seit wenigen Tagen 78-Jährige war in den 1960-Jahren bei Porsche Technikchef, von 1988-1993 Audi-Vorstandsvorsitzender, von 1993-2002 Vorstandsvorsitzender des VW-Konzerns und von 2002-2015 dessen Aufsichtsratschef.

Er holte VW aus tiefroten Zahlen bis fast an die Spitze der Automobilindustrie - mit einem Umsatz von über 200 Milliarden Euro 2014 und fast 600.000 Mitarbeitern -, er gilt als Vater des "quattro"-Allradantriebs und des TDI-Direkteinspritz-Diesels. Ein Qualitätsfanatiker und Technikliebhaber ohnegleichen.

"Fugen-Ferdl" wurde er frech für seine Vorliebe für geringste Spaltmaße genannt, die Global Automotive Elections Foundation ernannte ihn zum "Automobilmanager des 20. Jahrhunderts", und im Zusammenhang mit VW galt er gemeinhin als der "Patriarch".

Seine Machtfülle war erstaunlich - sichtbar auch am Umstand, dass Gespräche mit Angela Merkel nicht in Berlin, sondern in Wolfsburg stattfanden. Auch der vormalige chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao hatte sich zu Verhandlungen über chinesische VW-Werke nach Wolfsburg zum "Techniker der Macht" zu bequemen.

Das Ende leitete Piëch mit dem Satz "Ich bin auf Distanz zu Winterkorn" ein, den er in einem "Spiegel"-Interview tat, kurz und prägnant wie immer. Der Satz sollte eigentlich das Ende von Vorstandschef Martin Winterkorn besiegeln, nun kam es genau umgekehrt.

Der 20-köpfige Aufsichtsrat stellte sich, abgesehen von seiner Frau Ursula, geschlossen gegen ihn und hinter Martin Winterkorn. Ferdinand Piëch musste erfahren, dass er die Zügel nicht mehr in der Hand hatte. Denn bisher hatte er bei ihm in Ungnade gefallene Manager schnell und umstandslos entsorgt.

Getreu seinem für ihn typischen Schwarzweiß-Denken (Wer nicht für mich ist, ist gegen mich) sah er keine Vertrauensbasis mehr und trat zurück. Im VW-Konzern und in der Porsche SE wird das trocken "bedauert".

News aus anderen Motorline-Channels:

Ferdinand Piech legt VW-Aufsichtsratsvorsitz zurück

Weitere Artikel:

Der Prozess bringt erstaunlich viel

Warum eine DPF-Reinigung sinnvoll ist

In der heutigen Zeit, in der Umweltbewusstsein und Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle spielen, gewinnt die Reinigung des Dieselpartikelfilters (DPF) an Bedeutung.

Mehr Leistung, mehr Sicherheit, mehr sauber

Škoda Scala und Kamiq werden umfangreich aufgewertet

Skoda verpasst den Kompaktmodellen Scala und Kamiq neu gestaltete Front- und Heckschürzen, ein neues Interieurdesign inklusive Design Selections und neuen nachhaltigen Materialien. Dazu git es ein umfassendes Angebot an Assistenzsystemen.

Subaru Crosstrek im Test

Robustes Einstiegsmodell der Allradmarke

Mit dem Übergang von XV zu Crosstrek fällt der günstige Benziner weg. Doch auch mit dem e-Boxer bleibt das SUV der günstigste Subaru am Markt.

Pro und Contra – Diskussion auf Puls 4

Auf der Straße festkleben: Protest oder Zerstörungswut?

Vertreter aus der Politik, der Autofahrer-Lobby und von der Letzten Generation versuchen – vergeblich – auf einen grünen Zweig zu kommen: Wie kann man gemäßigt aber zielführend auf ein Thema aufmerksam machen, ohne zu (zu) drastischen Mitteln zu greifen?

Mit einem Fahrsimulator zur Entwicklung von neuen Reifen können nicht nur Zeit und physische Prototypen eingespart werden: Pirelli kommt damit auch seinem Ziel näher, bis 2030 CO2-neutral zu produzieren.

Diesel um 1,169 Euro? Ein Fehler!

Billigdiesel führt zu Ansturm auf Tankstelle

Am 29. Jänner fuhren zahlreiche Diesellenker nach Horn zum Spritsparen. Eine Tankstelle hatte einen fehlerhaften Preis ausgewiesen – erst am 30. Jänner in der Früh wurde der Lapsus bemerkt. Glück gehabt: Zurückzahlen müssen die Glücklichen die Differenz nicht.