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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Georg Koman

Der Zweiliter-Turbo liefert sein sattes Drehmoment von 380 Newtonmetern über den weiten Drehzahlbereich von 1.800 bis 5.500 Touren - dementsprechend gibt es Power in jeder Lebenslage.

Mit der im Testwagen verbauten sechsstufigen Doppelkupplungsautomatik DSG katapultiert sich der Golf R in 4,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Unter fünf Sekunden in einem Kompaktauto? Das ist ziemlich sensationell.

Das ESP bietet im Golf R neben ein und aus noch einen Sport-Modus, in dem es später aktiv wird und nette Driftwinkel zulässt. Übrigens: Aus bedeutet im Golf R wirklich aus, ohne Lauern im Hintergrund. Aktivieren will angesichts der gewaltigen Leistungsreserven also wohl überlegt sein.

Serienmäßig im Golf R ist - wie auch in GTI und GTD - die Progressiv-Lenkung, die mit nur zwei Lenkradumdrehungen auskommt. Um die Mittellage fühlt sie sich handelsüblich an, bei zunehmendem Leinkeinschlag wird die Übersetzung stärker. Also dann, wenn es am wichtigsten ist: beim Rangieren und beim Gegenlenken. Ein äußerst gelungenes Goodie, dass man bald nicht mehr missen will.

Im Vergleich zum normalen Golf liegt der R um 20 Millimeter tiefer. Dennoch verkneift er sich unnötige Härteeinlagen, sondern ist so straff, wie er sein muss, um optimale Wankstabilität zu ermöglichen.

Mit Bestellung der adaptiven Fahrwerksregelung DCC inklusive Fahrprofilauswahl um gut 1.000 Euro kann man die Sache noch weiter optimieren. Das schärfste Profil heißt "Race" und beeinflusst neben Gaskennlinie, Schaltpunkten (mit DSG) und Dämpfung auch den Sound.

Dabei wird ein Metallstifft via Ultraschall in Bewegung versetzt, die er über die Windschutzscheibe an den Fahrzeugaufbau weitergibt. Klingt schräg, bringt aber echt satten Sound.

Der Allradantrieb ist die reine Freude. Die richtige Längsverteilung besorgt die Haldex-Kupplung, Torque Vectoring über Bremseingriffe sorgt dafür, dass auch in Querrichtung immer dort Drehmoment hinkommt, wo Grip ist. Auf rutschigem Untergrund holt ein beherzter Gasstoß (bei abgeschaltetem ESP) sofort das Heck nach vorne. Nerviges Untersteuern wird damit im Ansatz abgewürgt.

Die unglaublichen 6,9 Liter ECE-Mixverbrauch sind im wahren Leben nicht zu schaffen. Wir R-reichten im Testmittel 8,1 Liter. Wer über unnatürliche Selbstbeherrschung verfügt, schafft wahrscheinlich auch Siebener-Werte.

Dass der Alleskönner im Golf-Kleid nicht günstig ist, erahnen nicht nur GTI-Clubmitglieder. Dreitürig und handgeschaltet kostet er 45.820 Euro, mit fünf Türen (plus 939 Euro) und DSG (plus 1.900 Euro), also wie in unserem Test, 48.659 Euro. Und da hat man noch gar keinen Blick in die umfassende Extraliste geworfen.

Plus
+ Power ohne Ende
+ toller Allradantrieb
+ feine Progressivlenkung
+ hervorragendes Fahrwerk
+ zurückhaltender Verbrauch
+ für einen Sportwagen preisgünstig

Minus
- für ein Kompaktauto irre teuer

Resümee
Der VW Golf R vermittelt ein gewisses Maß an WRC-Feeling im Alltag. Die Maßstäbe der Kompaktklasse sprengt er in allen Belangen, auch beim Preis. Allerdings muss man ihn mit echten Sportwagen messen, und im Vergleich zu denen ist er sogar preisgünstig.

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