
Renault wehrt sich gegen Abgas-Vorwürfe | 25.08.2016
Alles clean
Neben dem "ertappten Dopingsünder" VW standen zuletzt auch andere Hersteller im Stickoxid-Fokus, etwa Renault. Dort setzt man sich zur Wehr.
Foto: Georg Koman
Erst kürzlich erhob die renommierte Tageszeitung Financial Times Vorwürfe gegen Renault in Sachen überhöhten Stickoxid-Ausstoßes unter realen Fahrbedingungen.
Die Franzosen halten dem entgegen, dass alle ihre Fahrzeuge in allen Verkaufs-Märkten nach geltenden Bestimmungen homologiert und zugelassen sind.
Um nachzuweisen, dass keine Software eingesetzt werde, die Abgaswerte in Testverfahren manipulieren könnte, hat Renault der französischen unabhängigen Kommission und den Behörden in allen Ländern, wo Prüfungskommissionen eingerichtet wurden, alle geforderten technischen Erklärungen geliefert.
Darüber hinaus wurde sowohl im Report des UK Department for Transport, der am 21. April 2016 veröffentlicht wurde, als auch im Bericht des deutschen KBA (Kraftfahr-Bundesamt) bestätigt, dass bei deren Überprüfungen keine Manipulationen festgestellt wurden.
Doch auch aus Sicht von Renault müssen die derzeitigen Testverfahren geändert werden, um realistischere Ergebnisse zu zeigen, die den normalen Bedingungen näher kommen. Darüber hinaus hat man einen Aktionsplan entwickelt, um über die bestehenden und in vollem Umfang respektierten Euro 6b-Normen hinaus seinen Kunden ein verbessertes System zur NOx-Abgasreinigung anzubieten.
Zum einen wurden Maßnahmen gesetzt, um die Stickoxidemissionen (NOx) der aktuellen Dieselfahrzeuge im realen Kundenalltag zu reduzieren, diese sind bei allen seit Juli 2016 vom Band laufenden Farzeugen in Kraft. Zum anderen können Kunden, die bereits ein Dieselfahrzeug EURO 6b - in erster Linie die aktuellen Versionen von Espace und Talisman (Bild oben) - besitzen, ab Oktober 2016 eine entsprechende Anpassung ihres Fahrzeugs durch ihren Vertragshändler vornehmen lassen.
Die Kunden werden dazu in Kürze schriftlich von Renault kontaktiert. Es handelt sich um eine Anpassung der Software der Einspritzanlage. Diese Anpassung ist ebenso kostenlos wie freiwillig (kein Rückruf). Will man sie nicht durchführen, erfüllen die Fahrzeuge weiterhin die gesetzlichen Normen in Sachen Emissionen.