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Sorglos-Paket

Viel Auto zum günstigen Preis will Suzuki mit dem Baleno bieten. Ob es gelungen ist, zeigt der Test des 112-PS-Benziners mit feiner Ausstattung.

Text: Thomas Schneider/mid
Fotos: Thomas Schneider/mid; Suzuki

Optisch weiß der Baleno mit der geschwungenen Linienführung seines Blechkleides - Suzuki nennt das "Liquid flow" - zu gefallen. Sogar die derzeit so trendige abfallende Dachlinie haben die Designer dem 4,00 Meter langen und 1,75 Meter breiten Wagen verpasst.

Dazu ein markanter Kühlergrill, große Lufteinlässe vorn für die sportliche Note und ein bisschen Chrom hier und da für etwas Chic, die Mischung ist stimmig.

Seine wahre Größe offenbart der Baleno aber erst nach dem Einsteigen in Form von vielen netten Kleinigkeiten, die das Autofahren angenehmer machen. Serienmäßig bietet er in der Topausstattung "flash" zahlreiche Annehmlichkeiten, die bei Wettbewerbern allenfalls in der Aufpreisliste stehen: Ob Klimaautomatik, Xenon-Scheinwerfer, adaptiver Tempomat, Sitzheizung, Infotainment-System mit Smartphone-Anbindung sowie Navigations-, Freisprech- und Vorlese-Funktion für E-Mails und SMS oder auch schlüsselloser Zugang und Rückfahrkamera.

All das bekommt der Käufer in einem geräumigen Auto für 18.290 Euro. Das ist schon eine Ansage. Dazu kommt ein radargestützer Notbrems-Assistent (RBS), der im Fall der Fälle automatisch in die Eisen geht.

Eine einzige aufpreispflichtige Option bietet Suzuki für die "flash"-Ausstattung an, Metallic Lack kostet 390 Euro extra. Erwähnenswert: Adaptiv-Tempomat samt RBS gibt es für 900 Euro Aufpreis beim 1.0 BoosterJet auch schon für die einfachere Version clear (15.990 Euro).

Im Innenraum kommt zwar reichlich Hartplastik zum Einsatz, das aber zumindest sauber verarbeitet ist. Die Sitze sind bequem, bieten allerdings nur wenig Seitenhalt und auch die Auflagefläche für die Oberschenkel ist etwas knapp bemessen.

Pluspunkte gibt es dagegen für den übersichtlich und ergonomisch gestalteten Armaturenträger. Zahlreiche Funktionen lassen sich über Schalter am Lederlenkrad steuern.

In der Kleinwagenklasse fast konkurrenzlos ist das Platzangebot, nicht nur vorne, sondern auch im Fond. Die Knie- und Kopffreiheit liegt klar auf Kompaktklasse-Niveau. Dazu kommt ein Kofferraumvolumen von mindestens 355 Liter, bei umgeklappten Sitzen entsteht eine ebene Ladefläche und es stehen 1.085 Liter bereit.

Der per Turbo zwangsbeatmete Dreizylinder-Benziner mit 998 Kubikzentimetern Hubraum leistet 82 kW/112 PS und stellt in der getesteten Variante mit Schaltgetriebe maximal 170 Newtonmeter Drehmoment bereit.

Das Motörchen schlägt sich in allen Lebenslagen sehr passabel. Der Grund ist simpel: Er hat lediglich 980 Kilo Leergewicht zu bewegen, in der Grundausstattung wiegt der Baleno sogar nur 940 Kilo. Das ist für ein gut ausgestattetes Auto dieser Größe fast schon ein Fabel-Wert und einer neu entwickelten Plattform zu verdanken.

Neben dem Dreizylinder hat Suzuki außerdem einen 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 66 kW/90 PS im Angebot, in der gehobenen Ausstattung "Flash" übrigens serienmäßig als Mild-Hybrid mit Energierückgewinnung und zusätzlichem Lithium-Ionen-Akku.

Mit dem gefahrenen Dreizylinder lassen sich auch kurvenreiche Strecken völlig problemlos ohne allzu viel Schaltaufwand bewältigen. Dass der im Baleno über ein manuelles Getriebe mit "nur" fünf Vorwärtsgängen erfolgt, ist nicht zuletzt dem geringeren Gewicht geschuldet, wohl aber in erster Linie auch dem Kostenfaktor.

Darüber trösten die gute Abstufung und die saubere Schaltung aber schnell hinweg. Bei Tempo 120 dreht der Benziner rund 2.700 Touren, das Geräuschniveau ist angenehm gering. Ab etwa 4.000/min setzt sich dann jedoch der Dreizylinder-typische Nähmaschinen-Sound durch.

Der Durchzug des Direkteinspritzers ist - der Turbo-Aufladung sei dank - für den normalen Gebrauch mehr als ausreichend. Und wer die Gänge ausdreht, beschleunigt subjektiv schneller als der Wert von 11,4 Sekunden für den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 es vermuten lässt.

Und dennoch, Sportlichkeit ist nicht wirklich die Sache des Baleno. Mit seinem sanft ausgelegten Fahrwerk ist er mehr fürs gemütliche Cruisen gemacht und belohnt den Fahrer, der entsprechend fährt mit einem niedrigen Verbrauch.

Nach zahlreichen, gar nicht zurückhaltend gefahrenen Testkilometern ergab sich ein Durchschnittswert von 5,1 Litern je 100 Kilometer, lediglich 0,6 Liter über der Norm. Diese geringe Abweichung von Theorie und Praxis ist bei Turbomotoren eine Seltenheit.

Insgesamt macht der Suzuki Baleno einen guten Eindruck. Es fährt sich angenehm und komfortabel und in Anbetracht der mehr als üppigen Serienausstattung ist er für gut 18.000 Euro geradezu ein Schnäppchen.

Plus
+ komplette Serienausstattung
+ gutes Preis-/Leistungsverhltnis
+ sparsam-agiler Motor
+ sehr gute Raumausnutzung
+ hübsches Design

Minus
- Materialqualität im Innenraum nicht durchwegs überzeugend

Technische Daten Suzuki Baleno 1.0 BoosterJet

Fünftüriger Kleinwagen mit fünf Sitzplätzen, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,00/1,75/1,46/2,52, Leergewicht: 980 kg, zulässiges Gesamtgewicht 1.430 kg, Tankinhalt: 37 l, Kofferraumvolumen: 355 - 1.085 l, Wendekreis: 10,0 m.
Motor: Dreizylinder-Turbo-Benzinmotor, Hubraum: 998 ccm, Leistung: 82 kW/112 PS bei 5.500/min, maximales Drehmoment: 170 Nm bei 2.000 - 3.500/min, 0-100 km/h: 11,4 s, Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h, 5-Gang-Schaltgetriebe, Frontantrieb, Normverbrauch: 4,5 l Super/100/km, CO2-Ausstoß: 105 g/km, Testverbrauch: 5,1 l/100km, Abgasnorm: Euro 6.
Preis: ab 15.990 Euro ("Clear"), Testwagen: 18.290 Euro ("flash").

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