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Kultivierter Mythos

Der Haifisch zeigt Zähne: Der "Sharknose"-Kühlergrill sorgt für einen aggressiven Auftritt des dezent erneuerten Maserati GranCabrio.

mid/wal

Beim aktuellen Facelift des GranCabrio - wie auch des Coupés GranTursmo - setzt Maserati nicht auf Modernität, sondern aufs Mythische. Beim Design gab es auch nach zehn Jahren keine Revolution. Man pflegt in Norditalien lieber die sanfte Evolution.

Immerhin gibt es nun ein Cockpit mit großem Touchscreen und neuer Uhr. Gefeilt wurde auch an der Aerodynamik der Frontpartie. Unterdessen sind die Motorisierungen der edlen Kraftpakete alte Bekannte.

Das jetzt geliftete Cabriolet kam im Jahr 2009 auf den Markt. Wie auch dem geschlossenen Coupé spendierte ihm Maserati nun eine feine Frischzellenkur. An der Karosserie wurde nur die Front gut sichtbar verändert: Der Kühlergrill mit dem markanten Dreizack-Logo tritt mit stärkerer Präsenz in Erscheinung und verleiht dem Cabrio einen aggressiveren Auftritt.

"Sharknose" nennt sich der sechskantige Kühlergrill. Gleichzeitig gestalteten die Designer die gesamte Frontpartie schlanker, was nicht nur agiler aussieht, sondern auch den Cw-Wert verbessert. Das Heck bleibt unterdessen kantig wie bei den Vorgängern.

Das vom flinken Spyder 3200 GT bekannte Fahrwerks-System "Skyhook" sorgt auch in den bequemen Viersitzern für eine optimierte Straßenlage und angenehmeres Handling. Das Sport Skyhook System passt die Dämpfungseigenschaften ständig an die Fahrbahn an. Kombiniert mit einer verdickten hinteren Stabilisatorstange erhöht das elektronisch gesteuerte Dämpfungssystem die vertikale Steifigkeit des GranTurismo Sport um zehn Prozent im Sport-Modus. Im Normal-Modus fährt sich der Wagen im Alltag angenehmer, da Unebenheiten der Fahrbahn, auf die wir bei unserer Testfahrt durch Norditalien häufig stießen, gut geschluckt werden.

Wir fuhren das ab 187.375 Euro (Deutschland: 143.200 Euro) kostende GranCabrio Sport und das noch etwas sportlichere (und um 15.000 Euro teurere) GranCabrio MC. Die Unterschiede sind nicht besonders groß, auch gegenüber den bisherigen Modellen verbessern sich die Fahrleistungen nur geringfügig.

Das neue GranCabrio Sport beschleunigt von 0 auf 100 km/h in fünf Sekunden. Es erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 288 km/h. Der etwas leichtere MC spurtet in der offenen Variante in 4,9 Sekunden auf 100 km/h und kommt auf eine Höchstgeschwindigkeit von 291 km/h. Allerdings reagiert der sportlich gestaltete "MC" noch etwas temperamentvoller auf den Druck des Gaspedals als der elegantere "Sport".

Das Sechsgang-Automatikgetriebe von ZF schaltet weich und blitzschnell. Und während man in den bequemen Ledersesseln durch die Landschaft kreuzt, verbreitet der kernig klingende Motor in der Umgebung akustische Rennsport-Atmosphäre.

Denn der 4,7 Liter große und 338 kW/460 PS starke Motor ist nicht nur stark, er klingt auch so. Im autofreundlichen Italien kommt das auch bei den meisten Passanten gut an. Das röhrende und krachende Aufdrehen des Aggregats wurde dort nicht mit Kopfschütteln quittiert, sondern von freundlichem Winken und anerkennenden Bemerkungen begleitet.

In einer Gruppe von Radfahrern rief ein Mann: "Ah, Ferrari!" - und auch wenn sich der Herr in der Marke irrte, lag er doch akustisch gesehen goldrichtig. Denn noch immer wird der V8-Saugmotor des GranTurismo und GranCabrio von Ferrari in Maranello handgefertigt.

Für Modernisten mag das Maserati GranCabrio etwas altmodisch daher kommen, doch Freunde klassischer Sportwagen kommen voll auf ihre Kosten. Im Cabrio genießt man Sportwagen-Atmosphäre von altem Schrot und Korn. Und dank des elektronischen Updates im Cockpit muss der Fahrer nun auch auf keine Infotainment-Finesse mehr verzichten. Der Maserati-Mythos bleibt lebendig.

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