AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Die Isetta feiert ein elektrisches Comeback

Die Isetta feiert ein elektrisches Comeback

Einst als kultige Knutschkugel von BMW gefertigt und mit großem Kultfaktor versehen, feiert die Karo-Isetta von Artega nun ein vollelektrisches Comeback.

mid/sk

Eine Weiterentwicklung der Isetta kommt zurück: Die Karo-Isetta der Artega GmbH mit Sitz im westfälischen Delbrück ist optisch eng mit der BMW-Isetta verwandt - hat jedoch statt eines Viertakt-Motorradmotors einen Elektromotor mit 15 kW Leistung. Die Reichweite soll bei bis zu 200 Kilometer liegen. Das Gefährt wird zunächst in Deutschland in zwei Varianten ab 21.995 beziehungsweise 17.995 Euro angeboten.

Die Anfang der 1950er Jahre von Iso Rivolta in Italien entwickelte Isetta wurde von 1955 bis 1962 von BMW in Lizenz gebaut und wegen der durchgehenden Sitzbank liebevoll auch "Knutschkugel" genannt. Nach 161.728 Exemplaren war Schluss - die Idee lebte jedoch weiter und wurde 2015 wieder von der Micro Mobility Systems der Schweizer Unternehmer-Familie Outboter mit dem "Microlino" aufgegriffen.

Das Elektromobil sollte der italienische Auftragsfertiger TWI produzieren - und der wurde an Artega verkauft. Dieser deutsche Hersteller von konventionell oder elektrisch angetriebenen Sportwagen erlangte damit Vertriebsrechte - und präsentierte auf der IAA 2019 in Frankfurt am Main ein dem Microlino stark ähnelndes Fahrzeug. Ein anschließender Rechtsstreit endete für Artega mit der außergerichtlichen Einigung, die Karo-Isetta als eigenständiges Produkt herstellen und vermarkten zu dürfen.

Das Grundkonzept der Iso-Isetta mit vier (hinten enger zusammenstehenden) Rädern, Sitzen nebeneinander, nach vorn öffnender Tür und Faltdach als Notausstieg wurde für die Karo-Isetta unverändert übernommen. Von der BMW-Isetta stammen die seitlichen Schiebefenster (statt der ursprünglich festen Verglasung mit Dreiecksfensterchen) und die an den Fahrzeugschultern (statt ursprünglich auf den Kotflügeln) montierten Scheinwerfer

Fanden in der Ur-Isetta noch zwei Erwachsene und ein Kind Platz, so gibt es jetzt nur noch maximal 200 Kilogramm Nutzlast und zwei Plätze - aber mit Sicherheitsgurten! Der Gepäckraum fasst 300 Liter und ist durch die aufklappbare Heckscheibe nun von außen zugänglich. Der elektrische Antrieb leistet signifikant mehr als bei der BMW-Isetta, die es auf maximal 9,6 kW/13 PS brachte. Die Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h ist auch etwas höher, die elektrische Reichweite von maximal 200 Kilometern aber deutlich geringer.

Artega bringt die Isetta in Kooperation mit zwei Partnern auf den Markt: Der Automobilzulieferer Paragon liefert neben Fahrzeugelektronik und Antriebstechnik auch die Infotainment- und digitalen Assistenzsysteme. Dessen Tochterunternehmen Voltabox ist auf hocheffiziente Lithium-Ionen-Batterien und deren Software-Management spezialisiert. Das robuste Stahl-Chassis wird nach aktuellen Normen von Artega selbst hergestellt.

Das Fahrzeug verfügt nun über LED-Scheinwerfer, kombinierte LED-Blinker und Tagfahrlichter im Frontbereich sowie LED-Rückleuchten. Vorerst gibt es die Ausstattungslinie "Intro" als limitierte Auflage und die preisgünstigere "Edition"-Ausführung. Beide Modelle sind in mehreren Lackierungen und mit einer exklusiven Velours-Leder-Ausstattung erhältlich. Die ersten Auslieferungen sind für April 2020 vorgesehen.

Die Karo-Isetta wird in der Kategorie L7e als "leichtes vierrädriges Kraftfahrzeug" zugelassen und braucht deshalb weder Airbags noch einen Crashtest - der Fahrer jedoch den Pkw-Führerschein der Klasse B. Für Artega-Geschäftsführer Dieter Frers bietet die Isetta preisgünstige, grüne und nachhaltige Mobilität. Sie sei eine Alternative für junge und junggebliebene Stadtmenschen.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Der wahre Nachfolger des Megane

Das ist der neue Renault Symbioz

So futuristisch der Name klingen mag – mit dem Symbioz möchte man bei Renault vor allem klassische Kundschaften ansprechen. Nicht nur mit schlauem Raumkonzept, sondern auch allgemein verträglicher Motorisierung.

Gut organisiert ist halb geschraubt

Ordnung in der Werkstatt

Ein Handwerksbetrieb kann nur dann funktionieren, wenn alle Geräte nebst Zubehör geordnet und sicher verstaut sind, damit sie bei Bedarf erreichbar sind.

Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.

Ein Schritt zurück ist zwei voraus

Das ist der neue VW Golf

Pünktlich zum fünfzigjährigen Jubiläum überarbeitet Volkswagen die achte Generation des Golf. Nicht zu viel wurde verändert, dafür aber zahlreiche wichtige Details.

Pro und Contra – Diskussion auf Puls 4

Auf der Straße festkleben: Protest oder Zerstörungswut?

Vertreter aus der Politik, der Autofahrer-Lobby und von der Letzten Generation versuchen – vergeblich – auf einen grünen Zweig zu kommen: Wie kann man gemäßigt aber zielführend auf ein Thema aufmerksam machen, ohne zu (zu) drastischen Mitteln zu greifen?