AUTOWELT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Sanfte Evolution

Die dritte Generation des Avensis steht ab Jänner bei den Händlern, motorline.cc hatte schon Gelegenheit erste Fahreindrücke zu sammeln.

Stefan Gruber

Hier finden Sie Bilder des neuen Toyota Avensis!

Der Mittelklasse-Toyota ist nunmehr in der dritten Generation, die Änderungen zum Vorgänger sind dabei eher als Evolution, denn als Revolution zu sehen. Das Design wirkt zwar frischer, jedoch immer noch sehr unauffällig im Vergleich zu seinen neuen Mitbewerbern wie Opel Insignia, Ford Mondeo oder Citroen C5.

Immerhin hat Toyota eine treue Fangemeinde, die man nicht mit zu gewagtem Design verschrecken möchte. Aber auch neue Kunden, die nicht jeden Modetrend mitgehen möchten und ein solides Auto suchen, werden sich mit dem Avensis anfreunden können.

Hat er doch seine guten Tugenden behalten und ist im Detail noch besser und sicherer geworden. Zudem stehen einige wirkliche Highlights zur Verfügung, auf die man beim Vorgänger vergebens gewartet hat.

Erstmals gibt es den Avensis nämlich mit Dieselmotor und Automatikgetriebe. Für den neuen 2,2 Liter D-4D Dieselmotor mit 150 PS steht ab sofort auch eine 6-Gang-Automatik zur Verfügung. Die anderen beiden Dieselmotoren (2.0 D-4D mit 126 PS und 2,2 D-4D mit 177 PS) müssen sich jedoch weiterhin mit einem manuellen 6-Gang-Getriebe zufrieden geben.

Bei den Benzinern kann man ebenfalls aus drei Leistungsstufen wählen. Den Start macht der 1,6 Liter mit 132 PS, gefolgt vom 1,8 Liter mit 147 PS und dem 2.0 Liter mit 152 PS. Bei den beiden stärkeren Motoren steht auch die Multi Drive S Automatik zur Verfügung. Alle Motoren können zudem im Vergleich zum Vorgänger mit einer noch besseren CO2-Bilanz aufwarten.

In punkto Ausstattung möchte Toyota mit dem Avensis in die Premium-Liga aufsteigen. So gibt es erstmals ein HDD-Navi mit 40 GB Festplatte und 7“-Bildschirm, einen adaptiven Tempomat, einen Spurhalte-Assistenten, eine elektronische Parkbremse, ein Pre-Crash-System und für den Kombi ein Panorama-Glasdach. Zudem wurden sowohl das Fahrwerk als auch das Geräuschniveau im Innenraum deutlich verbessert.

Bei einer ersten Ausfahrt hatten wir die Gelegenheit, den Einstiegsdiesel mit 126 PS und manuellem Schaltgetriebe und den 2,2 D-4D mit 150 PS und 6-Gang-Automatik zu testen. Beide Modelle sind für das Flottengeschäft, in welchem Toyota mit dem neuen Avensis auch stark präsent sein möchte, wie geschaffen. Wer vor allem auf Sparsamkeit Wert legt, der ist mit dem Basis-Triebwerk bestens bedient.

Man ist mit den 126 PS nicht untermotorisiert, darf sich aber auch keine glänzenden Fahrleistungen und Durchzugswerte erwarten. Dafür kann man sich bei gemischter Fahrweise über einen Verbrauch von laut Werk 5,4 Liter Diesel freuen. Das Schaltgetriebe ist zudem sehr knackig zu schalten und der Motor auch für sehr schaltfaule Menschen gut geeignet.

Wer gerne etwas sportlicher unterwegs ist, sollte jedoch zur goldenen Mitte, dem 2,2 D-4D mit 150 PS greifen. Selbst in der von uns getesteten Automatik-Version zeigt sich der Avensis mit diesem Motor sehr spritzig. Zwar schaltet die Automatik oft etwas nervös, dafür hat man immer den passenden Gang zur Verfügung, und der Motor zieht in jeder Situation noch gut durch.

Diese Sportlichkeit hat dann natürlich auch an der Tankstelle ihren Preis. Der 150 PS Diesel mit Automatik gönnt sich im Schnitt lt. Werk 6,5 Liter auf 100 Kilometer. Die ersten Testfahrten haben aber gezeigt, dass es schwer werden dürfte, diese Werte in der Praxis annähernd zu erreichen.

Dafür kann man sich über ein sehr komfortables Fahrwerk und gute Fahreigenschaften freuen. Der Avensis ist eindeutig für gemütliches Fahren ausgelegt, kann sich aber auch bei flotter Kurvenfahrt behaupten. Hier ist den Toyota-Technikern ein sehr guter Kompromiss gelungen.

Im Innenraum verwöhnt einen der Avensis dann mit hochwertigen Materialien, viel Komfort und auch vielen Ablagen. Das Raumangebot ist für diese Fahrzeugklasse durchschnittlich. Auf den Vordersitzen hat man natürlich keinerlei Platzprobleme, sollten vorne jedoch große Passagiere sitzen, so wird es im Fond sehr eng.

Auch wenn der Avensis in Europa und für Europa geplant wurde, beim Platzangebot wurden allem Anschein nach Japaner als Maßstab genommen. Die sonst sehr bequemen Sitze lassen groß gewachsenen Europäern eine adäquate Beinauflage vermissen.

Der Rest präsentiert sich dann aber schon wieder ganz nach europäischem Geschmack: Top-Verarbeitung, angenehm leiser Innenraum und viele technische Gimmicks lassen das Autofahrerherz höher schlagen.

Auch in punkto Sicherheit erlaubt sich der Avensis keine Patzer. Der Vorgänger war immerhin der erste Wagen dieser Klasse mit Knieairbags und einem 5-Sterne Rating mit 34 Punkten beim Euro NCAP Test. Die dritte Generation soll hier natürlich auch wieder Top-Werte erzielen und so gibt es neben neun Airbags, ESP (welches bei Toyota „VSC“ heißt) und ABS auch das erwähnte Pre-Crash System, einen adaptiven Tempomaten und einen Spurhalte-Assistenten.

Am ehesten könnten wir auf den Spurhalte-Assistenten verzichten, der eher nervig als hilfreich ist. Gerade im Baustellenbereich oder auf engen Straßen gibt es unbegründete Warnungen, bei hohem Tempo auf der Autobahn kommt die Warnung dann dafür etwas zu spät.

Perfekt dafür das Pre-Crash System, welches den Fahrer akustisch vor einem Auffahrunfall warnt und schon die volle Bremsleistung aufbaut. Der Avensis verzögert dann blitzschnell, und eine kleine Unachtsamkeit im Straßenverkehr kann so noch mal zum Guten abgewendet werden.

In der Mitte zwischen „perfekt“ und „verzichtbar“ liegt dann der adaptive Tempomat. Auf langen Autobahnetappen sicher ein verlässlicher Freund, bei dichten Stadtautobahnabschnitten mit geringen Tempo wird man aber schnell zum Hindernis, da der Abstand zum Vordermann mehr als großzügig berechnet ist. Ein Modus, wo man zwischen normalem und adaptivem Tempomat umschalten kann, wäre hier goldrichtig, der wird aber auch beim Mitbewerb nicht angeboten.

Ab Jänner 2009 gibt es den Avensis in Österreich. Preislich startet die Limousine bei 24.284,40 Euro, der Kombi bei 25.375,80 Euro (beide 1,6 Liter in Business-Ausstattung). Der Diesel startet bei 26.964,- Euro. Wer sich für den 2,2 D-4D mit dem 6-Gang-Automatikgetriebe und Comfort-Ausstattung entscheidet, sollte mindestens 33.408,- Euro einkalkulieren.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Der wahre Nachfolger des Megane

Das ist der neue Renault Symbioz

So futuristisch der Name klingen mag – mit dem Symbioz möchte man bei Renault vor allem klassische Kundschaften ansprechen. Nicht nur mit schlauem Raumkonzept, sondern auch allgemein verträglicher Motorisierung.

Das Driving Camp in Pachfurth, 30 Minuten von Wien entfernt, bebt, denn Supercardrive.at veranstaltet ab sofort Trackdays in exklusiven Fahrzeugen, die in Österreich ihresgleichen suchen.

Von wegen, keiner mag mehr Autos

So wichtig ist Österreichern ihr Auto

Eine Umfrage der Verkaufsplattform AutoScout24 offenbart mehr emotionale Bindung zum fahrbaren Untersatz als vermutet. Und mehr noch: Sie hat im letzten Jahr sogar zugelegt.

Vor allem der Benziner könnte preislich interessant werden

Omoda: Crossover-SUV Omoda 5 kommt nach Österreich

Für den Start auf dem österreichischen Markt bringtg Omoda ihr SUV-Modell 5. Den Anfang macht im ersten Halbjahr 2024 die Benziner-Variante, Hybrid und BEV folgen kurz darauf. Besonders erstaunlich: die Preise, die bei 26.000 Euro starten sollen.

Lexus LBX – schon gefahren

Luxuriöser Einsteiger für Aufsteiger

Ein gewöhnlicher B-Crossover passt nicht mehr zur dienstlichen Position? Dann bietet Lexus mit dem LBX künftig das Passende. Das kleinste Modell der Japaner liefert gewohntes Premium-Flair.

Mehr Leistung, mehr Sicherheit, mehr sauber

Škoda Scala und Kamiq werden umfangreich aufgewertet

Skoda verpasst den Kompaktmodellen Scala und Kamiq neu gestaltete Front- und Heckschürzen, ein neues Interieurdesign inklusive Design Selections und neuen nachhaltigen Materialien. Dazu git es ein umfassendes Angebot an Assistenzsystemen.