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BMW 760i und 760Li - schon gefahren

Jetz' schlogt's Zwölfe

12 Zylinder-Motoren haben bei BMW seit über 20 Jahren Tradition. Der neue 760i setzt abermals Maßstäbe bei Verbrauch, Leistung und Exklusivität, Motorline.cc war auf erster Testfahrt.

Ingo.Gutjahr@motorline.cc

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Als BMW 1987 im damaligen 750i der Baureihe E32 den ersten deutschen Zwölfzylinder der Nachkriegszeit auf den Markt gebracht hat, waren Bewunderung und Neid gleichermaßen allseits deutlich spürbar.

Seitdem ist viel Wasser die Donau hinuntergeflossen, wir haben Öl- und Wirtschaftskrisen durchlebt, lassen uns von Umweltaposteln den nahenden Tag des jüngsten Gerichts voraussagen und sollten laut unseren Politikern am besten nur mehr Zug fahren. Nichts von alledem hat der Krone des luxuriösen Automobilbaus, dem BMW-V12, geschadet.

Ganz im Gegenteil, denn in der nunmehr vierten Generation zeigt das Topmodell der Bayern was technisch im Automobilbau bereits möglich ist: Das ganze sechs Liter Hubraum fassende Aggregat verfügt nämlich nicht nur über eine neuartige Hochdruck-Direkteinspritzung mit Piezo-Elementen, sondern auch über die nicht zu verachtende Kleinigkeit von zwei Abgasturboladern mit Luft-Wasser-Ladeluftkühlern.

Unglaubliche Leistung bei humanem Verbrauch

Was die zwei Turbinen mit zwölf Zylindern und dem immensen Hubraum anzustellen vermögen, wird durch die reine Angabe der 544 PS Spitzenleistung und der gewaltigen 750 NM Drehmoment von 1.500 bis 5.000 U/min nicht einmal ansatzweise gerecht.

Die schier endlose Kraft dieses Motors scheint nun endgültig einen Riss ins Raum-Zeit-Kontinuum gebracht zu haben. Es ist für die menschlichen Sinne schwer zu fassen, mit welcher Leichtigkeit und welcher Gewalt sich die 2200 kg schwere Luxuslimousine auf der Autobahn bis 250 km/h schiebt, um sich dann sanft im Begrenzer zu sammeln.

Im Stand weder hör- noch fühlbar, katapultiert sich der 760iL unter vornehmen Grollen in 4,6 Sekunden auf 100 km/h. Müsste nicht die Traktionskontrolle bisweilen helfend eingreifen, wären Werte unter vier Sekunden sicherlich keine Fiktion.

Damit der vornehme V12-Fahrer auch vor dem Greenpeace-Clublokal ungeschoren parken kann, haben die Ingenieure bei BMW voll in die Efficient-Dynamics Trickkiste gegriffen: Angefangen von Bremsenergierekuperation über bedarfsgesteuerte Öl- und Wasserpumpen bis hin zur funkelnagelneuen, kompakt bauenden 8-Stufenautomatik, findet sich alles wieder, was ein modernes Automobil sparsam machen soll.

So ist auch der EU-Normverbrauch mit 12,9 Litern / 100 km angegeben, was angesichts der Leistung durchaus als asketisch bezeichnet werden darf. Auf den von motorline.cc etwas forscher gefahrenen Autobahn und Landstraßenetappen warf der Bordcomputer Werte um die 16 Liter aus. Immer noch ein respektabler Wert – wem das zu viel ist, der sollte sich bis zum Herbst gedulden, denn dann erscheint ein Hybrid-7er mit V8-Benzinmotor.

Luxus, so weit das Auge reicht…

Glücklich sind nicht nur die, die den 760Li fahren dürfen, sondern ganz besonders auch diejenigen, die im Fond chauffiert werden. Selten durfte feudaler gereist werden als im langen 7er: Gebettet in feinstes Nappaleder, umgarnt von zigfach verstellbaren Einzelsitzen, berieselt von Top-Soundsystem, DVDs und Digital-TV, informiert durch vollwertigen Internetzugang (leider nur mittels iDrive, wir warten auf eine Tastatur) und schneller als der Wind wird selbst die Fahrt zum Zahnarzt zum Wellnessurlaub.

Der Respektabstand zu den rustikalen Achzylinder-Siebenern wird durch feine Insignien der Macht gehalten, die lediglich Kennern sofort ins Auge fallen dürften: Die Front hebt sich durch eine etwas breitere Chromniere von den schwächeren Brüdern ab. Die Flanken werden von feinen V12-Silbersignets geziert, das Heck gewinnt durch eine nobel, aber gleichzeitig bullig wirkende 4-Rohr-Abgasanlage.

Im Innenraum darf man sich über sanft glühende V12-Einstiegsleisten freuen und das belederte Armaturenbrett sowie den Dachhimmel zärtlich mit den (hoffentlich sauberen) Fingern streicheln. Edelholzeinlagen mit Intarsien sind zwar bereits aus dem Vorgänger bekannt, haben aber nichts von ihrer Faszination verloren.

…will auch bezahlt werden

Machen wirs kurz und schmerzlos: Die Preise für den BMW 760i beginnen bei € 162.000,-- und enden bei € 172.000,-- für den 760Li. Eine Menge Holz für den sparsamen Mitteleuropäer, nicht wahr? Macht aber nichts, denn die Hauptabsatzgebiete der Königsklasse der Automobile sind ohnehin die USA und China mit über 50% Marktanteil.

Für eben diese erfolgsverwöhnte Kundschaft hat man sich bei BMW in München eine kleine Besonderheit einfallen lassen: Wer will (und dafür einen entsprechenden Obolus löhnt), darf seinen neuen BMW in der Exclusive Lounge in der BMW-Welt abholen. Übernachtungsmöglichkeit, Chill-Out-Area, Do&Co-Buffet sowie eine audiovisuell durchaus raffinierte Zurschaustellung der automobilen Neuerwerbung inklusive.

Technische Daten

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