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Mit allen vier Pfoten

Jaguar rüstet seine Modelle XF und XJ jetzt mit Allradantrieb aus. In diesen Genuss kommen aber nur die Versionen mit dem 340 PS starken 3,0-Liter-V6-Motor.

mid/js

Der variable Antrieb leitet die Kraft zunächst zu 100 Prozent an die Hinterräder - bei Bedarf verteilt er sie aber auch zu 50 Prozent an die Vorderräder.

Jaguar bietet den XF zwar in sieben unterschiedlichen Leistungsstufen von 200 PS bis 550 PS an, in den Genuss des Allradantriebs kommt aber nur die Version mit 3,0-Liter-V6-Motor und Kompressoraufladung. Auch die Kunden der Kombi-Versionen müssen auf den Allradantrieb verzichten. Gleiches gilt übrigens genauso für den größeren XJ, bei dem der Kunde zwischen drei Triebwerken von 275 PS bis 510 PS auswählen und ebenfalls nur bei der V6-Variante mit 340 PS auch auf Allradantrieb setzen kann.

Der neu entwickelte V6-Motor passt mit seiner ruhigen und souveränen Art ausgezeichnet zum Jaguar XF. Gepaart mit der wirklich sensationell sanft schaltenden Achtgang-Automatik von ZF ist die Antriebseinheit der Raubkatze eine Kombination der Spitzenklasse. Allein dies macht den Jaguar XF zu einen Reisegefährt für entspanntes Fahren auf langen Strecken. Noch mehr Souveränität und Sicherheit bietet jetzt die Allradversion, bei der auch schlechte Witterungsbedingungen den Adrenalinspiegel des Fahrers niedrig halten.

Während auf trockener Straße die komplette Kraft an die Hinterräder geleitet wird, geht lediglich beim Anfahren mit durchgetretenem Gaspedal die Kraft bis zu einer Geschwindigkeit von zehn km/h kurzfristig auch an die Vorderräder, um ein zügiges Beschleunigen zu ermöglichen. Das "intelligente" Allradsystem ist so ausgelegt, dass es nicht erst reagiert, wenn die Haftung abreißt, sondern den sich anbahnenden instabilen Fahrzustand schon im Vorfeld erkennt, mit seiner Verteilerkupplung früh reagiert und die Kraftverteilung an die Vorderräder umleitet.

Der Fahrer bemerkt davon nichts. Nur der Vortrieb auf rutschigem Untergrund wie bei einer schneebedeckten Fahrbahn lässt erahnen, dass die Technik jetzt hilfreich eingegriffen hat. Sollten es die Straßenverhältnisse erfordern, kann der Fahrer schon im Vorfeld über einen Bedienschalter eine Kraftverteilung von 30 Prozent an der Vorder- zu 70 Prozent an der Hinterachse einstellen. Mit dem Allradantrieb verliert das Anfahren an einer schneebedeckten Steigung jeglichen Schrecken. Wie auf Schienen schiebt der Jaguar XF seine 1 880 Kilogramm nach vorne.

Und auch bei flotten Kurvenfahrten regelt das System eindrucksvoll die Kraftverteilung. Die Gefahr eines ausbrechenden Hecks ist dank Allradantrieb und ESP so gut wie gebannt. Nur beim Bremsen sollte niemand auf die Idee kommen, dass der Allradantrieb Wunder bewirken kann. Hier greift schlicht und ergreifend die Physik und, Allrad hin oder her, wer zu schnell ist, wird sich abseits der befestigten Straße wiederfinden.

Auf trockener Piste schafft der XF dank seiner Leistung von 340 PS die Beschleunigung von Null auf 100 km/h laut Jaguar in 6,4 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 250 km/h begrenzt. Das neue Achtgang-Automatikgetriebe sorgt jetzt für eine bessere Spreizung der einzelnen Gänge gegenüber dem bisherigen Sechstufengetriebe und soll neben einem besseren Ansprechverhalten auch für einen geringeren Verbrauch sorgen.

9,8 Liter fließen im kombinierten Verbrauch auf 100 Kilometer durch die Brennräume des V6-Motors (234 Gramm CO2/km). Bei zügiger Fahrweise gönnte sich der Brite aber über 15 Liter Superbenzin pro 100 Kilometer. Das überarbeitete Fahrwerk ist in seiner Grundabstimmung zwar sportlich straff ausgelegt, trotzdem meistert es Bodenwellen oder Schneefurchen, ohne die Insassen mit derben Stößen zu verärgern.

Im Innenraum gibt es ebenso wie äußerlich keine Unterschiede zu den heckangetriebenen Modellen. Die Sitze bieten gute Einstellmöglichkeiten für alle Fahrer, haben genügend Seitenhalt und das klar gegliederte und aufgeräumte Armaturenbrett informiert den Fahrer über alles Wichtige. Gleiches gilt übrigens auch für die Bedienschalter, die, wie auch das Drehrad für die Automatik, sauber und übersichtlich in der Mittelkonsole untergebracht sind. Nur das Radio-/Navigationsgerät sollte endlich eine einfachere Bedienung bekommen. Eine gute Verarbeitung und hochwertig Materialien runden den Innenraum ab.

Die Tage, in denen die Kundschaft Jaguar vorwerfen konnte, nur einen etwas veredelten Ford zu verkaufen, sind vorbei. Übrigens: Die beiden Allrad-Modelle XF und XJ stehen ab sofort beim Händler. Wer allerdings einen Diesel mit Allrad möchte, sollte sich keine Hoffnung machen. Diese Kombination scheint lediglich für den heimischen Markt interessant, und dann wäre die Stückzahl zu gering.

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