Peugeot 208 GTi 30th - schon gefahren | 05.12.2014
Kompromissloser Kraftzwerg
Zum 30. Geburtstag des 205 GTi bringt Peugeot die limitierte Sonderedition 208 GTi 30th mit mehr Leistung und noch sportlicherer Abstimmung.
mid/goer
Als sportlichste Variante sorgte schon der Peugeot 205 GTi 1984 für Aufsehen. Zum 30. Geburtstag des gallischen Kraftzwergs bringt Peugeot jetzt eine verschärfte Version vom 208 GTi auf die Straße.
Der in einer Kleinserie aufgelegte 208 GTi 30th basiert auf dem 208 GTi, gibt sich aber noch einmal deutlich temperamentvoller als sein ebenfalls schon flotter Bruder.
Nach den ersten Kurven auf der Rennstrecke im französischen Dreux ist klar, dass die Franzosen die GTi-Idee mit der Sonderedition noch einmal radikaler interpretiert haben. Die Leistung des 1,6-Liter-Turbo-Direkteinspritzer-Benziners wurde für den 208 GTi 30th um acht auf 153 kW/208 PS angehoben.
Das maximale Drehmoment wurde um 25 Nm auf 300 Newtonmeter gesteigert. 95 Prozent des maximalen Wertes stehen bereits bei 1.750/min zur Verfügung. Der ausschließlich als Zweitürer erhältliche, 3,96 Meter lange Fronttriebler sprintet in 6,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h (208 GTi: 6,8 Sekunden). Die Tachonadel klettert bei beiden Versionen bis 230 km/h.
Wichtiger als das Plus an Power ist aber die kompromisslosere Abstimmung der französischen Rennsemmel. Das Fahrwerk wurde gegenüber dem GTi um zehn Millimeter tiefer gelegt, die Spur vorn um 22 Millimeter und hinten um 16 Millimeter verbreitert. Straffere Dämpfer, die neu abgestimmte Lenkung, größere Bremsen und die 18 Zoll-Leichtmetallräder mit spezieller Bereifung sind für eine wesentlich sportlichere Gangart ausgelegt. Wo der "normale" GTi sich noch durchaus komfortabel gibt, zeigt der 208 GTi 30th mehr Härte und Präzision.
Aus dem RCZ R stammen das speziell für die leistungsstärkste GTi-Version abgestufte Sechsgang-Handschaltgetriebe sowie das mechanische Torsen-Sperrdifferenzial. Es begrenzt den Schlupf des kurveninneren Antriebsrads, wodurch aus engen Kurven schneller herausbeschleunigt werden kann.
Die Neigung zum Untersteuern haben die Ingenieure von Peugeot Sport dem agilen Fünfsitzer nahezu abgewöhnt. Obwohl schneller und sportlicher, liegt der Normverbrauch mit 5,4 Liter Super je 100 Kilometer um einen halben Liter unter dem des 208 GTi. Dank spezifischer Abstimmung, neuer Einspritz-Technik und serienmäßiger Start-Stopp-Automatik erfüllt der Motor die Euro 6-Norm.
Für eine Differenzierung zum GTi sorgen optisch mattschwarze statt chromglänzende Elemente am Kühlergrill, an den Nebelscheinwerfern und an dem Rückspiegel. Überzeugend auch der hochwertig gestaltete Innenraum und die sehr gute Ausstattung.
Zweizonen-Klimaautomatik, Einparkhilfe hinten, Tempomat, Licht- und Regensensor, Navigation und statisches Kurvenlicht sind ebenso an Bord wie die spezifisch ausgeformten Sportschalensitze in Alcantara für noch besseren Seitenhalt. Über der Deckenleuchte prangt eine nummerierte Plakette mit dem Schriftzug "208 GTi 30th".
So viel Exklusivität hat ihren Preis: mit 27.590 Euro ist die Sonderedition in Deutschland um 4.290 Euro teurer als der "normale" GTi. Der Österreich-Preis ist noch nicht bekannt, bei ähnlicher Differenz würde er um die 28.500 Euro liegen.
Dafür ist die Aufpreisliste erfreulich kurz: Alarmanlage, Digitalradio, Navigation Plus und - für jene, die Knallbonbons bevorzugen - die mattschwarz-rote Sonderlackierung "Coupe Franche".