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Musik im Heck

Angesagte Revolutionen finden nicht statt - dafür unangesagte. Wie der neue Renault Twingo mit Heckmotor und Hinterradantrieb. Wir fuhren ihn.

Georg Koman

Mit dem Twingo beweist Renault Mut – und Mut ist meistens gut. Den haben die Franzosen im Kleinwagenbereich schon öfters an den Tag gelegt – man denke nur an den legendären R5 Turbo mit Mittelmotor und Hinterradantrieb.

Ähnlich der neue Twingo, obwohl er aus Gründen des Platzangebots keinen Mittel-, sondern einen Heckmotor besitzt. Aufgrund der Partnerschaft mit Daimler konnte man Entwicklungskosten sparen, da Twingo und Smart forfour technische Zwillinge sind.

Daher war auch das Heckmotorlayout Pflicht, weil Smart zur Bedingung machte. Kein Problem für Renault, man ist ja flexibel. Bei den beiden verfügbaren Motoren – ein 0,9-Liter-Dreizylinder mit Turboaufladung und 66 kW/90 PS sowie ein 1,0-Liter-Dreizylinder-Saugmotor mit 52 kW/71 PS – wurde die Zylinderbank um 49 Grad geneigt, und fertig ist der superflache Motor, der unter dem Laderaum im Heck kaum Platz benötigt.

Die Ladekante ist etwas höher als gewohnt, aber das Umlegen der Fondbank geht ruckzuck und auch die Lehne des Beifahrersitzes lässt sich serienmäßig umlegen. Gegenstände von 2,32 Meter lassen sich damit im Twingo unterbringen.

Gleichzeitig konnte man trotz zehn Zentimeter weniger Außenlänge gegenüber dem Vorgänger (nunmehr 3,59 Meter) den Innenraum um 23 Zentimeter und den Laderaum (219-980 Liter) um zehn Zentimeter stretchen. Vorne sucht man vergebens nach Stauraum. In der kurzen Nase finden die Behälter für Kühlwasser, Scheibenwaschwasser, Bremsflüssigkeit etc. und die Batterie Platz.

Platz für vier Personen findet sich also reichlich im Twingo. Vorne sitzen praktisch Menschen jeder Größe bequem – ganz lange sollten allerdings die Topversion "Intens" mit Sitzhöhenverstellung wählen und den Aufpreisposten „elektrisches Faltschiebedach“ um 900 Euro nicht ankreuzen, das witzige Fetzendach kostet Kopfraum.

Wirklich sympathisch ist sein Äußeres: Der lange Radstand von 2,49 Metern, die kurze Nase, die vier Räder an den äußersten Ecken – alles wirkt auf den ersten Blick anders und auf jeden Fall erfrischend. Das Heck mit den seitlich ausgestellten Leuchten ist eine gelungene Reminiszenz an den seligen R5 Turbo.

Wie das rasende Quadrat fährt sich der Twingo natürlich nicht. Er ist recht straff gefedert und wurde brav untersteuernd abgestimmt. Das ESP hat keinerlei Abschalt-Möglichkeit.

Innen gibt es reichlich Ablagen mit bis zu 52 Liter Stauvolumen. Die Instrumente sitzen nicht mehr in der Mitte, sondern wieder direkt vor dem Fahrer und es gibt etliche Assistenzsysteme und auch Multimedia mit zeitgemäßer Konnektivität ist an Bord.

Das "R-Link"-System um 960 Euro sorgt für klassische Online-Anbindung via Touchscreen, mit dem ab der zweiten Ausstattungsstufe "Zen" serienmäßigen "R&Go"-System kann man über sein per Universalhalterung fixiertes Smartphone navigieren, Radio hören, diverse Autodaten abrufen oder Freisprech-Telefonieren.

Mit farblichen Akzenten, Schutzleisten und Zierblenden kann der Twingo nach persönlichem Geschmack optisch aufgerüstet werden wie kaum ein anderes Auto.

Die leichtgängig-direkte Servolenkung - bei der 90-PS-Version gibt es sogar eine Progressivlenkung, die bei stärkerem Einschlag noch direkter wird - lässt den Franzosen in winzige Lücken wieseln und weil er eine gute Übersichtlichkeit und robusten Schutz an Bug und Heck bietet, wird das Rangieren zum Vergnügen. Der Wendekreis ist mit 8,60 Metern epochal klein.

Die akustisch präsente, aber nicht aufdringliche Maschine mit 90 PS entwickelt ein recht kräftiges Drehmoment und ermöglicht ein Spitzentempo von 165 km/h. Vorne sind Scheiben-, hinten nur Trommelbremsen verbaut, dennoch gaben sich die Bremsen auf der ersten Ausfahrt keine Blöße. Und auch der schwächere Motor bringt den ab 864 Kilogramm leichten Twingo flott auf Trab.

Die Preise für das mit zwei 1,0-Liter-Dreizylindern erhältliche Modell beginnen bei attrktiven 9.990 Euro (Deutschland: 9.590 Euro) für die 71-PS-Variante in der allerdings eher kargen Basisvariante "Life" (keine Klimaanlage).

Die Luxus-Version "Intense" kostet 12.390 Euro (Deutschland: 12.590 Euro) mit 71 PS und 13.290 Euro (Deutschland: 13.590 Euro) mit 90 PS. Damit ist der verbrauchsgünstige Twingo eines der wenigen Autos, das in Österreich günstiger ist als in Deutschland Der Mix-Verbrauch lautet übrigens 4,2 Liter bzw. 4,3 Liter auf 100 Kilometer.

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