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Im UFO unterwegs

Mit dem autonom fahrenden F 015 zeigt Mercedes seine Vision der individuellen Mobilität für das Jahr 2030. Wir steigen ein und staunen.

Michael Specht/mid

Das Lenkrad hat sich zurückgezogen wie eine Schnecke in ihr Gehäuse. Die beiden Vordersitze sind nach hinten gedreht. Alles ist anders im F 015, dem jüngsten Forschungsfahrzeug von Mercedes.

Zu viert sitzen wir uns wie in einer Lounge gegenüber. An den Türen befinden sich riesige Displays. Mittels Blickerfassung, Gestik, Annäherungs-Sensorik oder einem kurzen Fingertipp darauf lassen sich die gewünschten Menüs ansteuern.

Man surft im Internet, wählt Musik aus, telefoniert, schreibt E-Mails oder macht ganz einfach die Augen zu - während draußen die Landschaft vorbeizieht. Der F 015 ist autonom unterwegs, emissionsfrei und leise. Unter der Karbonkarosserie steckt ein Brennstoffzellen-Antrieb.

Nicht nur wer die Fahrt in der futuristischen Limousine erlebt, fühlt sich aus der Gegenwart genommen, sondern auch wer dieses silberfarbene Auto heransurren sieht. Es gleicht einem UFO, besser gesagt einem UDO, Unknown driving object. Der F 015 soll das Design und die individuelle Mobilität im Jahre 2030 und darüber hinaus widerspiegeln.

Und er soll in den Augen von Mercedes weit mehr sein als ein reines Transportmittel. "Das Auto von morgen wird zum mobilen Lebensraum", sagt Daimler-Chef Dieter Zetsche. Das Motto: "My home is my car".

Mit 5,22 Metern ist der F 015 so lang wie eine S-Klasse, verfügt aber über einen Radstand von 3,61 Metern - mehr als ihn der Mercedes-Maybach S 600 aufweisen kann.

In Kombination mit dem sehr kurzen Überhängen wird klar: Den Entwicklern war maximales Platzangebot das Wichtigste; und ein leichter Zugang. Ein Grund, warum der F 015 große Salontüren bekam, die sich bis zu 90 Grad öffnen lassen.

Was das utopische Gefährt ebenfalls von heutigen Autos unterscheidet, ist: Es kommuniziert visuell und akustisch mit seiner Umwelt.

Dafür sorgen unter anderem Stereokameras, Radar- und Ultraschallsensoren, große LED-Displays an Front und Heck sowie ein Laser-Projektionssystem. Fährt der F 015 autonom, leuchten die Displays blau. Ist er konventionell unterwegs, wird dies in Weiß signalisiert.

Will ein Passant die Straße überqueren, stoppt der Mercedes und legt ihm per Laser einen grünen Zebrastreifen auf die Straße. Gleichzeitig ertönt ein "Please, go ahead". Den nachfolgenden Verkehr warnt das Heck mit einem großen roten "Stopp" auf dem Display.

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