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400 PS: BMW 750d - erster Test BMW 750d 2016

Vierfach geladen

Drei Liter Hubraum sind für BMW-Dieselmotoren genug. Aber die Peripherie macht's aus: vier Turbos sorgen im neuen 750d für 400 PS. Erster Test.

Georg Koman

Der Reihensechszylinder ist seit jeher das Herz der bayerischen Motorenwerke. Seinen ruhigen Lauf hat BMW stets über den Nachteil der größeren Baulänge gegenüber einem V6 gestellt.

Während man bei den Benzinern nach wie vor Zylinder-Zahlen bis zum V12 bedient, belässt man es beim Diesel nunmehr aus Abgas-Gründen beim drei Liter großen Reihensechser.

Zwar existieren beim neuen 7er-BMW nach wie vor 730d, 740d und nunmehr auch der brandneue 750d - das hat aber nichts mehr mit Hubräumen zu tun - Basis ist immer der Dreilitermotor.

Im grundsätzlich allradgetriebenen 750d xDrive sorgen vier Turbolader für 400 PS und ein maximales Drehmoment von 760 Newtonmeter, das zwischen 2.000 und 3.000 Touren ansteht. Beinahe noch beeindruckender: Bereits bei 1.000 Touren stehen 450 Nm zur Verfügung. Derart geladen beschleunigt der 750d xDrive in 4,6 Sekunden von null auf 100 km/h.

Der Verbrauchswert fällt um 11 Prozent niedriger aus als bisher und liegt bei 5,7 Litern Diesel je 100 Kilometer. Dieselpartikelfilter und NOX-Speicherkatalysator sind in einem gemeinsamen Gehäuse nahe am Motor untergebracht, für die nötige weitere Schadstoffreduzierung sorgt das SCR-System mit Harnstoff-Einspritzung. BMW vergisst deshalb nicht, seine blütenweiße Weste in Sachen Stickoxid-Emissionen zu erwähnen und fügt an, dass man auch künftige Messungen im realen Fahrbetrieb nicht fürchte.

Die Niederdruckstufe der Aufladung bilden zwei kompakte Turbinen mit variabler Geometrie. Anstelle des bisherigen besonders großen, weiteren Turbos ergänzen nun zwei in ihren Dimensionen reduzierte und daher schneller ansprechende Hochdrucklader das Ensemble. Einer davon wird ebenso wie die beiden Niederdrucklader grundsätzlich permanent angetrieben.

Nur bei hoher Lastanforderung (= Vollgas) aus dem Leerlauf heraus sorgt die Klappensteuerung für eine kurzfristige Umgehung der Niederdruckstufe. Der zweite Hochdruckturbolader wird ab einer Motordrehzahl von etwa 2.500/min zugeschaltet.

In Summe ergibt das eine unglaubliche Souveränität beim Antritt aus allen erdenklichen Geschwindigkeiten und Drehzahlen. Verstärkt wird die Sache noch durch die exzellente Geräuschdämmung und das Fahrwerk, das praktisch alle Unebenheiten wegfiltert.

Fritz Steinparzer, Leiter der Dieselmotorenentwicklung bei BMW in Steyr, ist naturgemäß stolz auf sein jüngstes Baby. Auf unsere Frage, ob man dem Aggregat nicht noch einen elektrifizierten Lader à la Audi Q7 für ein elektroauto-gleiches Anfahrmoment verpassen könne, meint er - nur halb im Scherz -: "Denkbar ist das natürlich, unser Ziel ist die Äquivalenz von Zylindern und Turboladern."

Ganz im Ernst fügt er zum Thema elektrifizierter Turbolader hinzu: "Derzeit ist es ein ziemlicher Aufwand, eine zusätzliche 48-Volt-Infrastruktur nur für einen Turbolader zu errichten. Mit zusätzlichen künftigen Elektrifizierungsmaßnahmen rückt das Thema immer weiter in den Mittelpunkt. Die Vorteile des 48-Volt-Bordnetzes sind schließlich riesig."

In Österreich ist der BMW 750d xDrive ab sofort um 123.000 Euro zu haben. Wer die Langversion 750Ld xDrive bevorzugt, bezahlt 128.000 Euro - exklusive Chauffeur.

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