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Unter Strom

Das zehnjährige Warten hat sich gelohnt: Der rein elektrisch betriebene Mini der BMW Group geht als Mini Cooper SE wirklich in Serie. Erster Test.

mid/brie

Anders als im ab 2008 in Kleinserie gebauten Elektro-Mini, der nur Forschungsobjekt in Deutschland, England und den USA war, können im neuen Mini Cooper SE mehr als zwei Personen Platz nehmen. Denn die Batterien sind so geschickt in den Wagenboden eingepasst, dass weder im Innen- noch im Kofferraum Platzeinbußen hingenommen werden müssen.

Dass der elektrische Mini wegen seiner Energiespeicher rund 145 Kilo schwerer ist als das Serienpendant mit Verbrennungsmotor, lässt sich verschmerzen. Denn mit 184 PS herrscht kein Leistungsmangel. Ganz im Gegenteil, der Dampfhammer mit 270 Nm Drehmoment kann beim Sprint aus dem Stand dem Tacho bereits nach 7,3 Sekunden Tempo 100 melden. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 150 km/h gedeckelt.

Die Akkus bieten einen nicht allzu großen Brutto-Energiegehalt von 32,6 kWh, weshalb die Reichweite auch nur bis zu 270 Kilometer beträgt - trotz des sparsamen Verbrauchs von 13,2 bis 15,0 kWh/100 km.

Die Fahrdynamik generiert sich nicht allein aus den Leistungsdaten. Es ist der tiefe Schwerpunkt, der den elektrischen Mini in einen Kurvenkiller verwandeln soll. Da es im Alltagsbetrieb jedoch eher selten nötig ist, Kurven in Bestzeit zu umrunden, stehen dem Fahrer vier verschiedene Fahrmodi zur Wahl: Standard, Sport, Green und Green+. Im Sportprogramm lenkt der Mini direkter ein und reagiert spontaner auf das Gaspedal. In den Green-Stufen geht es mehr um die Effizienz im Antrieb. Steht der Schalter auf Green+, werden sogar einige Komfortfunktionen wie Klimaanlage Heizung oder Sitzheizung reduziert oder abgeschaltet, um aus der Batterie mehr Reichweite rauszupressen.

Geht es darum, das Rekuperieren einzusetzen, um den Fahrstil individuell zu justieren, lässt sich mit einem kleinen Drehschalter der Grad beeinflussen, mit dem Bremsenergie zurückgewonnen werden kann. BMW spricht hier vom "One-Pedal-Feeling".

Bei hoher Rekuperation bremst sich der Mini beim Gaswegnehmen stärker ab - zum Beispiel beim Annähern an eine rote Ampel - als in der milden Stellung. So lässt sich der Elektrozwerg in der Stadt nahezu ohne Einsatz der Bremsen bewegen, während der Fahrer auf der Landstraße vor moderaten Kurven den Schwung nicht verliert.

Wer nicht die bekannt langen Ladevorgänge an der Haushaltssteckdose abwarten will, sollte sich beim Kauf auch gleich die optional erhältlich Wallbox gönnen. Damit ist die leere Mini-Batterie nach zweieinhalb Stunden wieder zu 80 Prozent gefüllt, nach dreieinhalb Stunden ist sie voll. Flotter geht es per CCS-Combo-2-Kabel an der Schnellladesäule: Nach 35 Minuten sind 80 Prozent der Speicherkapazität erreicht.

Zur Serienausstattung gehört auch ein Navigationsgerät. Das ist auch gut so, denn mit der Funktion der Reichweitenanzeige lässt sich auf der Kartendarstellung auf einen Blick erkennen, bis wohin der "Saft" reicht. Zudem sind auf dem Display die aktuell verfügbaren Ladesäulen markiert. Das nimmt der Angst vor dem Liegenbleiben den Schrecken. Auch praktisch: Über eine App lässt sich der Ladezustand der Batterie von außerhalb des Fahrzeuges checken.

Damit ist die "Connectivity" jedoch nicht völlig ausgeschöpft. Per Mobiltelefon darf das Auto auch entsperrt, gefahren und wieder abgeschlossen werden, wenn der Besitzer dazu die Erlaubnis gegeben hat: Car-Sharing innerhalb der Familie oder unter Freunden.

Produziert wird der Mini Cooper SE ab November im englischen Werk bei Oxford. Die Antriebstechnik wird aus Dingolfing zugesteuert. Der Preis (ohne Förderungen) ist auf 32.500 Euro fixiert.

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