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China im Visier der europäischen Hersteller

China wird zunehmend wichtiger für die europäischen Hersteller, nicht weniger als 18 Weltpremieren haben VW, Mercedes & Co im Gepäck.

mid/ir

  • Hier finden Sie ein Video (wmv) mit den Highlights aus Peking!

    Mit dem Wachstum des chinesischen Automarktes gewinnt die Peking Auto Show immer mehr an Bedeutung. Das haben auch die großen westlichen Pkw-Hersteller erkannt: 18 Weltpremieren haben sie dieses Jahr ins Reich der Mitte mitgebracht. Für den Autofahrer im Westen spielt die Schau im Osten aber noch keine große Rolle; die meisten der neuen Fahrzeuge werden nur auf dem chinesischen Markt angeboten.

    Seit einigen Jahren boomt der chinesische Markt, das Land befindet sich in einem atemberaubenden Wandel. Besonders engagiert bei der Eroberung des neuen Marktes zeigen sich die Volkswagen Group, DaimlerChrysler, BMW, Ford, General Motors (GM), Nissan und Toyota. Insgesamt 1.500 Aussteller sind vertreten, knapp eine halbe Million Besucher werden erwartet.

    Dröhnende Lautsprecher ersetzen derzeit noch die Atmosphäre und den Glamour der traditionellen Messen. Die Ausstellungsstücke sind meist brav nebeneinander aufgereiht, Studien findet der Besucher selten. Ein Highlight bietet hier VW mit dem Showcar Neeza, das im Designcenter Shanghai "in China für China" entstanden ist.

    Das fünfsitzige Crossover-Modell, eine Mischung aus Coupé und Kombi, entwickelt Elemente der VW-Formensprache weiter. Bei dem Allroundtalent verzichteten die Gestalter auf eine B-Säule, die Türen öffnen gegenläufig.

    Neu im Neeza ist die Idee, Fahrzeuge nicht mit festem Navi und Infotainment-Systemen auszurüsten. Statt dessen bringt der Nutzer seine eigenen mobilen Geräte mit ins Auto; vorbereitet wird lediglich deren Vernetzung.

    Weltpremiere auf dem VW-Stand haben der Magotan, eine speziell auf den chinesischen Markt abgestimmte Passat-Version, und der Bora HS, eine Hatchback-Variante. Erstmals präsentieren die Wolfsburger in Peking das Cabrio-Coupé Eos, den Cross-Polo und den Golf GTI. China-Premiere hat zudem die Studie Concept A, die einen Ausblick auf den neuen VW-Geländewagen Tiguan gibt.

    Audi hat den gerade erst auf dem Pariser Salon vorgestellten Super-Sportwagen R8 in die Halle gerollt. Zudem feiert das Audi TT Coupé sein Fernost-Debüt. Skoda enthüllt den vorn mit zwei roten Standarten geschmückten Octavia, dessen Produktion nun in China anläuft.

    BMW offeriert der neuen wohlhabenden Schicht und den Staatsfunktionären die neuen Langversionen vom Fünfer und Siebener. Bei Mercedes-Benz finden sich neben einem Teilnehmer der Paris-Peking-Tour der E-Klasse die AMG-Versionen der S-Klasse und der Maybach 62 S. Die Langversion der Chauffeurslimousine für die Staatsführung misst 6,20 Meter und wiegt rund 2,9 Tonnen; der V12 leistet 450 kW/612 PS.

    Auf der Messe tummeln sich insgesamt 61 Marken, darunter auch die großen auf dem chinesischen Markt. Hinter dem Marktführer VW mit einem Anteil von 15,4 Prozent rangieren im China Mainland Honda mit 7,4 Prozent Marktanteil und GM/Buick mit 7,3 Prozent. Es folgen Hyundai mit sieben Prozent und Toyota mit 6,3 Prozent.

    Die rein chinesischen Hersteller haben kein Problem mit dem Abkupfern bei westlichen Vorbildern; das schlaue und schnelle Kopieren wird als (die wahre) Kunst angesehen. Shuanghuan Auto mit dem S-CEO präsentiert so ein wenig überzeugendes Plagiat des BMW X5. Bei Roewe wird der "Nachfolger" des Rover 75 gebaut; die Scheinwerfer des "Neuen" sind auffällig dem 5er BMW nachempfunden.

    Auch die Kooperationspartner der europäischen oder japanischen Unternehmen gehen so vor. Auf der Messe finden sich neben den Produkten der alteingesessenen Marken die sehr ähnlichen, aber einfacher gemachten Ausstellungsstücke der chinesischen Partner. Zum Beispiel zeigt First ein modifiziertes Modellprogramm von VW und Audi.

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