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"Mein neues Auto - mit gutem Gewissen"

Ökonomie oder Ökologie? Kein Gegensatz, meint die Vereinigung der Auto-Importeure: denn Neuwagenkauf ist umweltfreundlich!

Benzin-Teuerung, Bankenkrise & Co. schlagen auch in der Autobranche zu, der Absatz von Neuwagen läuft zäher als gewünscht. Gleichzeitig kurven noch immer ca. 600.000 Autos im Alter von über 15 Jahren auf Österreichs Straßen herum.

Noch dazu bekommt die Autoindustrie in der momentanen Klima-Diskussion überproportional viel Schelte ab, der Individualverkehr wird als Übeltäter Nr. 1 beim Treibhauseffekt hingestellt. Und das, obwohl sich in den letzten zwei Jahrzehnten bei den Personenwagen technisch viel getan hat.

Ökonomie und Ökologie treffen sich somit in der Initiative "Mein neues Auto - mit gutem Gewissen" des Verbandes der Automobilimporteure Österreichs: Umweltverträglichkeit als Incentive für den Neuwagenkauf.

Junger Römer für neue Autos

Die groß angelegte Kampagne soll mit TV- und Radiospots bessere Stimmung für die Autoindustrie machen und gleichzeitig die Vorzüge der neuen, schadstoffärmeren Pkw präsentieren.

Als Galionsfigur (oder wie man auf neudeutsch sagt, Testimonial) fungiert einer, der "hinter dem Automobil steht und auch gerne drin sitzt": Christian Clerici.

Der populäre Moderator und anerkannte PS-Freak bekundet seine Affinität zum Thema Auto damit, dass er gewissermaßen zum Autonarren geboren sei – weil immerhin in einem Auto gezeugt. (Und zwar, auch das eine bemerkenswerte Leistung, in einem Alfa Spider.)

Er erzählt in vier Spots, wieviel sich in den letzten 25 Jahren in puncto Spritverbrauch, Schadstoffemissionen und Komfort getan hat. Radio und Printmedien werden in ähnlicher Weise von der Kampagne erfasst.

Historische Dreckschleudern

Ein rüstiger Erstbesitz des Jahrganges 1970 produziert etwa die gleiche Menge an Schadstoffen wie hundert Neuwagen. Auch Fahrzeuge aus den frühen 1990ern stoßen im Durchschnitt noch fünfmal soviele schädliche Emissionen aus wie aktuelle Autos. Bei Diesel-Pkw wurde seit 1985 der Partikelausstoß um 99 Prozent reduziert.

Auch beim Treibstoffverbrauch ist viel geschehen – moderne Autos sind um einiges schwerer und leistungsstärker als ihre "Ahnen" vergangener Jahrzehnte, seit 1990 ist das durchschnittliche Fahrzeuggewicht um 16,3 % gestiegen. Das geht auf das Konto von Sicherheit und Komfort. Dennoch ist der Verbrauch eines modernen Pkw im Vergleich zu seinem 15 Jahre alten Äquivalent um 25 Prozent gesunken.

Forderung: Prämie für den Umstieg

An die Politik richten die Importeure und Großhändler den Appell, die Verjüngung der Pkw-Flotte tatkräftig zu unterstützen, und zwar mit Geld. Ein finanzielles Zuckerl für's Umsteigen auf einen Neuwagen soll es geben, wie es beispielsweise in Frankreich und Italien geboten wird.

Bei unseren südlichen Nachbarn haben sich in den letzten zwei Jahren 500.000 Fahrzeughalter zum Umstieg überreden lassen – allerdings auch mit einer Steuerbefreiung auf zwei Jahre.

Einen Zuschuss von 1.000 bis 1.500 Euro könnte sich die Automobilwirtschaft als Incentive für jene "Nostalgiker" vorstellen, die noch immer mit einer Schadstoffschleuder herumfahren. Auch die Abfallindustrie würde sich an den Entsorgungskosten für diese älteren Autos beteiligen; denn sie sollen ja endgültig ausgemustert werden.

...und Oldtimer?

Alte Autos sollen weg? Nicht alle: der § 2 Abs. 1 Z 43 des Kraftfahrgesetzes bestimmt, was ein Oldtimer ist, nämlich erhaltungswürdig und nicht zur ständigen Verwendung bestimmt. Im Verkehrsministerium liegt eine Liste solcher Fahrzeuge auf, die mindestens 25 Jahre alt sein müssen. Ab 2010 wird das Limit auf 30 Jahre erhöht.

In der EU liegt der Oldtimer-Anteil am Fahrzeugpark bei nur 0,8% des Gesamtbestandes. 71% all dieser Fahrzeuge absolvieren im Jahr weniger als 1.500 Kilometer. Entwarnung also für die Oldie-Besitzer: der '31er Duesenberg müsste noch nicht in die Presse. Anvisiert werden nur die erhaltungsunwürdigen Uralt-Gebrauchtwagen.

Wer zahlt?

Je ein Drittel dieser Summe sollte dabei von den Importeuren, den Händlern und dem Staat aufgebracht werden. Eine Geldquelle visiert der Verband der Importeure bereits an: Auch der Staat, der am Auto gut verdient, soll einen Teil dieser Steuereinnahmen dafür aufwenden, den Fahrzeugbestand zu verjüngen.

Allein die Mehreinnahmen der Republik durch den sogenannten Tanktourismus betragen immerhin eine satte halbe Milliarde Euro. Der bringt nicht nur Einnahmen in Form von Steuern, sondern auch Einiges an unerwünschter Luftverschmutzung. Die Hamsterfahrten unserer grenznahen Nachbarn für billigeren Treibstoff verursachen hierzulande sieben Prozent der nationalen CO2-Emissionen.

Zu ergänzen wäre auch, dass der Individualverkehr, und damit die Personenkraftwagen, beileibe nicht im Alleingang für die gesammelten Schadstoffemissionen verantwortlich ist. Beim CO2.Ausstoß liegt dieser Anteil nur bei knapp 12 Prozent.

Die Autoindustrie hat auf den stetigen Druck der öffentlichen Hand reagiert und ihr Produkt in den letzten Jahren drastisch verbessert; vielleicht können andere Industrien unter ähnlichem Druck ähnliche Erfolge erbringen.

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