Premiere: Billigstes Auto der Welt | 11.01.2008
Nano-Technologie aus Indien
Mit dem umgerechnet 1.700 Euro teuren Kleinstwagen Nano enthüllt der indische Hersteller Tata das wohl billigste Serienauto der Welt.
mid/sas
Nach vier Jahren Entwicklungsarbeit rollt der Viersitzer mit Heckantrieb und Heckmotor noch in diesem Jahr zu den indischen Händlern. Der Fünftürer hat eine Länge von 3,10 Metern und ist damit rund 40 Zentimeter länger als der Smart. Der 1,50 Meter breite und 1,60 Meter hohe Flitzer soll vier Passagieren auf hoch positionierten Sitzen bequem Platz bieten.
Die kugelige Karosserie der Steilhecklimousine hat kurze Überhänge und eine steil aufsteigende Front. Die mandelförmigen Scheinwerfer sind vertikal aufgerichtet und ragen weit zur Windschutzscheibe hin. Die Front wird von einem horizontalen Knick geprägt.
Tata ist der größte indische Automobilhersteller und derzeit als möglicher Käufer der beiden Ford-Töchter Jaguar und Land Rover im Gespräch. Die Idee für den erschwinglichen Kleinwagen hatte Ratan N. Tata, Chairman von Tata Sons und Tata Motors, als er eine vierköpfige Familie inklusive Baby auf einem Motorrad fahren sah.
Im Vergleich zu einem gut ausgestatteten Motorrad bietet der Nano mehr Platz und Sicherheit sowie Allwettertauglichkeit für einen vergleichsweise geringen Aufpreis. Angetrieben wird der Kleinstwagen von einem Aluminium-Zweizylinder-Ottomotor mit einem Hubraum von 623 Litern und einer Leistung von 24 kW/33 PS. Der durchschnittliche Verbrauch soll zwischen vier und fünf Litern Kraftstoff liegen.
Der Nano wird als Standard-Modell und als Deluxe-Version angeboten und soll noch 2008 auf den indischen Markt kommen. Die Kosten des Basis-Nano: 1 Lakh, das sind umgerechnet 1.700 Euro. Anfangs ist eine Jahresproduktion von 250.000 Einheiten geplant, später sollen jährlich rund eine Million Pkw vom Band rollen.
Ein Export nach Westeuropa ist nicht geplant, da das Auto die dortigen Sicherheits- und Abgasvorschriften nicht erfüllen würde. Stattdessen kommen die Märkte Malaysia, Lateinamerika, Osteuropa und Afrika in Frage.