
Magna: Opel-Sanierung nur mit Stellenabbau | 03.08.2009
Frank macht ernst
Der österreichisch-kanadische Autozulieferer Magna hält unverändert an seinen Plänen zur Schließung von zwei Opel-Werken fest.
mid/hw; jg
Laut der deutschen "Wirtschaftswoche" soll das Werk im belgischen Antwerpen schon im März des kommenden Jahres zusperren. Das Vauxhall-Werk in England soll 2013 folgen.
Dadurch würden zunächst 10.560 Stellen und sodann weitere 1.080 Arbeitsplätze wegfallen. Das geht aus dem 25-seitigen Konzept hervor, das Magna der deutschen Regierung übergeben hat. Es beschreibt die Entwicklung der nächsten fünf Jahre.
Gute Aussichten für Aspern...
Danach verlieren von den 25.000 Mitarbeitern in Deutschland 3.045 ihren Arbeitsplatz, der Großteil davon in Bochum. Profitieren davon wird das Werk in Wien-Aspern, wohin die Bochumer Getriebeproduktion verlagert werden soll.Im Werk Rüsselsheim wird es 2010 erneut Kurzarbeit geben, der Opel-Stammsitz Rüsselsheim wird alleiniger Standort für die Produktion des Hoffnungsträgers Insignia. Ab 2011 geht dort auch der neue Astra in Serie.
in Eisenach will Magna alle Stellen erhalten. Ab 2010 soll dort nicht nur die dreitürige Version des Corsa, sondern auch der Fünftürer vom Band laufen.
...schlechte Aussichten für Belgien und UK
Drastischer sind die Einschnitte in Belgien und Großbritannien, wo die Werke in Antwerpen (mit 2.321 Mitarbeitern) und die Vauxhall-Fabrik in Luton geschlossen komplett geschlossen werden sollen.Im spanischen Zaragoza will Magna die Fertigung großer Karosserieteile einstellen und nach Eisenach verlagern.
Neben dem Stellenabbau soll es ab 2010 Einschnitte beim Weihnachts- und Urlaubsgeld geben. Die Betriebsrenten werden europaweit abgeschafft. Beim Absatz rechnet die Bietergruppe Magna/GAZ/Sberbank in diesem Jahr mit einem Einbruch auf nur noch 1,16 Millionen, nach 1,55 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2008.
Ab 2010 sollen die Opel-Absätze kontinuierlich steigen und 2012 wieder das Niveau von 2008 erreichen.
Für & Wider
Die Opel-Gewerkschafter haben Magnas Vorstellungen wiederholt abgelehnt. Unterstützer hat Magna nach wie vor in der hohen deutschen Politik, denn anders als beim Konkurrenten Ripplewood ist ein Rückverkauf an GM wohl ausgeschlossen, Förderungen würden nicht nach Amerika abfließen.Gestritten wird nach wie vor auch um die Nutzung der GM-Patente und das Ausmaß der Mitsprache von GM als Minderheitspartner. Seitens des "Generals" betont man, keinen Bieter zu präferieren.
GM-Unterhändler John Smith hat dazu ein eigenes Blog unter dem Titel "Driving Conversations". Aufgrund der größeren Chance eines Rückkaufes von Opel in der Zukunft gilt Ripplewood jedoch als GM-Favorit in den Verhandlungen.