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Power is nothing without Stohl

Power-Zuschlag für den Subaru Impreza WRX STi, Stohl-Racing kitzelt 160 Mehr-PS aus dem Japaner, dazu ein Fahrwerksupgrade vom Feinsten.

Stefan.Schmudermaier@motorline.cc

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Manfred Stohl ist nicht nur Rallyefans ein Begriff. Mehr und mehr macht sich Österreichs Rallye-Aushängeschild auch als Tuner einen Namen. Wer sofort an Flügelmonster mit 22-Zoll-Felgen und Krawall-Auspuffanlagen denkt, der liegt völlig falsch.

Im Hause Stohl-Racing ist ausschließlich technisches Tuning angesagt, mehr Leistung statt mehr Optik lautet die Devise. Motorline.cc hatte vor einigen Monaten bereits das Vergnügen, einen Mitsubishi EVO IX by Stohl-Racing näher unter die Lupe zu nehmen. 436 PS und knapp 600 Nm Drehmoment sind brachial, von außen merkt man der Power aber so gut wie gar nichts an.

Dieses Mal dreht sich alles um die zweite „Hausmarke“ von Stohl-Racing. Als wir beim Hauptquartier in Großenzersdorf eintreffen, steht ein Subaru Impreza WRX STi steht vor der Halle. Blau, wie es sich gehört, mit goldenen Felgen, so muss es sein.

Das Auto hat zwar schon ein paar Jahre auf dem Buckel, es ist aber sofort klar, dass der Impreza einem Liebhaber gehört. Namen nennt Stohlito keine, dass es ein Auto-Enthusiast ist, der auf der Suche nach Leistungsplus im Hause Stohl gelandet ist, verrät er uns dann doch.

Wir drehen eine Runde ums Auto und stellen fest, dass der blaue Flitzer etwas tiefer liegt, das aber auch schon das einzige Detail ist, das optisch nicht der Serie entspricht. Manfred öffnet für uns die Motorhaube. Für den Laien sieht es drunter so aus als wäre der Subaru in dieser Konfiguration vom Band gerollt.

Mehr Hubraum, mehr Turbo, mehr Spaß

Insider entdecken hingegen schnell, dass hier und dort etwas nachgeholfen wurde. Schließlich war das Ziel ein paar zusätzliche Pferde zu wecken, gleichzeitig aber eine gewisse Alltagstauglichkeit zu bewahren. Auch wenn der Japaner nicht das Alltagsfahrzeug des Kunden ist, ein reinrassiges Rennauto wollte er aus seinem STi nicht machen.

Die Mannschaft von Stohl-Racing unter der Führung von Cheftechniker Günther Aschacher hat sich zunächst einmal dem Motorblock gewidmet. Der Hubraum wurde von zwei auf 2,2 Liter erweitert, gleichzeitig der gesamte Block verstärkt. Dann wurde in die Motorsport-Trickkiste gegriffen.

Dort fanden sich Dichtsatz, Motorlager, Kopfdichtung und Stehbolzen, eine Hochleistungsölpumpe sowie ein und Auslasswellen aus dem Hause Cosworth. Aber auch bei den Anbauteilen wurde die ohnedies bereits hochwertige Serienmitgift gegen noch feinere Ware getauscht.

Ein größerer Turbolader mit vergrößertem Ladeluftkühler fungiert als Dampfhammer, ein geändertes Kraftstoff- und Luftansaug-System sorgt dafür, dass das Triebwerk genügend Nachschub an allen Betriebsmitteln bekommt. Und damit die nach dem Verbrennungsvorgang entstehenden Abgase auch schnell wieder abgeführt werden können, wurde auch gleich der Querschnitt des Krümmers und der Abgasanlage vergrößert.

Eine HKS Zweischeiben-Kupplung mit erleichtertem Schwung sorgt dafür, dass die Kraft auch ordnungsgemäß an das serienmäßige Sechsgang-Schaltgetriebe weitergegeben werden kann. Und weil man ja unter Umständen nicht permanent mit voller Power fahren möchte, gibt’s einen Kippschalter im Cockpit.

Scharf oder Extra-Scharf

Daran gekoppelt ist ein MoTec Motorsport-Steuergerät, das bei Bedarf vom „scharfen“ in den „extrascharfen“ Modus umschaltet. Zusatztemperaturen für Öltemperatur und Ladedruck sind die einzigen sichtbaren Änderungen im Interieur. Das Ergebnis all dieser Eingriffe ist eine Leistung von 425 PS und ein Drehmoment von 485 Nm bei 1,6 bar Ladedruck. Zur Erinnerung: Der Serien-Subaru leistet 265 PS und verfügt über ein Drehmoment von 343 Nm.

Unterm Strich summieren sich die Materialkosten auf ein stolzes Sümmchen, 14.566,- Euro (exkl. Arbeitszeit) muss auf den Tisch legen, wer dieses komplette Power-Upgrade haben möchte. Natürlich ist es möglich, auch nur Teile davon ins Fahrzeug zu integrieren. Dieser Subaru Impreza soll das technisch machbare darstellen, in diese Relation muss man daher auch den Preis stellen.

Wer beim Motortuning aus dem vollen schöpft, der sollte natürlich auch den Rest des Fahrzeuges nicht vernachlässigen. Für verhältnismäßig schmale 3.221,- Euro (exkl. Arbeitszeit) gibt’s ein Gewindefahrwerk mit elektronischer Zug- und Druckstufenverstellung, verstellbaren Stabilisatoren an Vorder- und Hinterachse sowie Polyurethan-Fahrwerksbuchsen.

Und damit der Impreza nicht nur gut geht und gut liegt sondern auch gut stoppt, sollte man weitere 455,- Euro (exkl. Arbeitszeit) für Hochleistungs-Bremsbeläge und Stahlflex-Bremsleitungen investieren.

Japanischer Kampfjet

Jetzt aber genug der Theorie, ab auf die Piste! Auf dem heißen Sitz von Manfred Stohl ist es nie langweilig, schon gar nicht, wenn man 425 PS unterm Hintern hat. Bereits im Normalprogramm schnalzt der Impreza nach vorne, dass es eine Freude ist. Doch wehe, der Kippschalter wird in den Power-Modus gelegt.

Dann sehen gegen diesen Impreza vermutlich 99,6 Prozent aller Autos alt aus. Egal bei welcher Drehzahl und egal in welchem Gang, wie ein Kampfjet sprintet der Subaru in Windeseile in Temporegionen, in denen man sich hierzulande besser nicht erwischen lässt. Dank des verstellbaren Fahrwerks ist der Japaner aber nicht nur auf der Viertelmeile gut aufgehoben, sondern auch in kurvigem Geläuf.

Wir würden uns den Subaru Impreza WRX STi gern einmal längere Zeit ausborgen, falls der Besitzer diese Zeilen liest, bitte wir diesbezüglich höflich um Kontaktaufnahme! :-)

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