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Der Dreizylinder-Motor feiert ein Comeback

Flotter Dreier

Der Trend zu kleineren und sparsameren Motoren beschert jetzt dem Dreizylinder-Konzept auf einmal eine unverhoffte Renaissance.

mid/sta

Denn der als "letschert" und laut verteufelte Motor bringt beim Kraftstoffverbrauch eine Menge Vorteile mit: Ein Zylidner weniger bedeutet Gewichtsersparnis und verringert gleichzeitig die Reibung und somit auch die benötigte Energie.

Ganz nebenbei ist er in der Produktion günstiger, weil klarerweise weniger Bauteile benötigt werden. Allerdings verrichten Dreizylinder-Triebwerke ihre Arbeit im Vergleich zu Vierzylindern lauter und vibrationsreicher. Die Hersteller können dem beispielsweise mit Ausgleichswellen entgegenwirken. Dem Gesundschrumpfen steht also nichts im Wege.

Der neueste Zuwachs in der Dreizylinder-Liga ist der 1,2-Liter-Benzinermotor von Nissan, der im neuen Micra Premiere feiert. Das Besondere an dem kleinvolumigen Motor ist die Arbeitsweise nach dem sogenannten Miller-Prinzip. Bei dieser Verbrennungsmethode wird das Einlassventil später geschlossen als bei einem herkömmlichen Viertakt-Motor. Dadurch wird das Kraftstoffluftgemisch magerer und effizienter in der Verbrennung.

Der Direkteinspritzer kann wahlweise auch von einem Kompressor beatmet werden und soll so laut Hersteller über die Leistungswerte eines 1,5-Liter-Motors verfügen, bei einem CO2-Ausstoß von nur 95 Gramm je Kilometer – das sind Rekordwerte für einen Benzinmotor.

Familienprogramm

Auf die Kraft der drei Zylinder setzt auch Toyota und verbaut in seinen Kleinwagenmodellen Aygo, iQ und Yaris einen 1,0-Liter-Motor. Im Aygo und im iQ stehen 50 kW/68 PS zur Verfügung, der Yaris hat ein PS mehr auf dem Kasten. Den mehrfach ausgezeichneten Motor liefert der Hersteller auch an seinen Kooperationspartner PSA Peugeot Citroen, der ihn im Citroen C1 und im Peugeot 107 verbaut.

Auch die Toyota-Tochter Daihatsu hat einen 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner im Programm. Das Maschinchen mit einer Leistung von 51 kW/70 PS bringt sowohl den Cuore als auch den Sirion zügig auf Trab. Das Daihatsu-Herzerl schafft einen Standardsprint von null auf 100 km/h in vergleichsweise flotten 11,1 Sekunden und hängt damit so manchen Konkurrenten ab - der rund 100 Kilogramm schwerere Toyota Aygo benötigt beispielsweise 14,2 Sekunden.

Auch mit "flottem Dreier" unter der Haube rollen die Modellbrüder Nissan Pixo und Suzuki Alto sowie die beiden baugleichen Kleinwagen Suzuki Splash und Opel Agila. Auch der Mitsubishi Colt und der Subaru Justy zeigen, dass man auch mit drei Zylindern die Hürden des Großstadtverkehrs locker bewältigen kann.

Germanische Dreierpacks

Ebenfalls im Auftrag des Kraftstoffgeizes entwickelt wurde voriges Jahr der 1,2-Liter-TDI-Motor von Volkswagen. Der Dreizylinder, der sein Debüt im neuen Polo feierte, leistet 55 kW/75 PS und beschert dem kleinen Deutschen einen Spitzenwert von 87 Gramm CO2 je Kilometer. Das Triebwerk ist auch für den Skoda Roomster, den Fabia Combi und den Seat Ibiza zu haben.

Mit dem etwas älteren 1,4-Liter-TDI mit drei Brennkammern muss noch bis zum Ende seines Autolebens der VW Fox auskommen. Auf der Benzinseite hat der VW Konzern einen 1,2-Liter-Dreizylinder im Programm, der wahlweise mit 44 kW/60 PS oder 51 k/W69 PS zu haben ist. Der Antrieb arbeitet im VW Polo, Seat Ibiza sowie in den Skoda-Modellen Fabia und im Roomster.

Mit dem kleinsten Hubraum in deutschen Serienmodellen muss derzeit der Smart auskommen. Aus 800 ccm schöpft der Zweisitzer eine Leistung von 40 kW/54 PS. Das Beste an dem Motor sind seine Verbrauchswerte, die mit 86 Gramm bislang ungeschlagen sind.

Dem Dreizylinder-Motor steht eine blühende Zukunft bevor. Das liegt einerseits an seiner Sparsamkeit und andererseits daran, dass er in Fahrzeugsegmenten zum Einsatz kommt, die in den kommenden Jahren stärker wachsen werden als der Gesamtmarkt: Kleinst- und Kleinwagen.

Dank Aufladung wird der Dreizylindermotor in Zukunft auch die Kompaktklasse erobern, in die Mittelklasse werden es die kleinen Motoren wohl nur als Hybridantrieb mit Unterstützung eines Elektromotors schaffen. Damit nicht genug, bringt Fiat demnächst einen Serien-Zweizylinder.

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