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Automobilsalon Shanghai

Wok nach Auto-Art

Auf der diesjährigen "Auto Shanghai" haben die Designer ein Potpourri aus echten Weltpremieren und exotischen Technik-Schmankerln angerührt.

mid/mah

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Während sich draußen der Verkehr durch den Stau der 19-Millionen-Metropole Shanghai quält, strahlen drinnen die Auto-Modelle von morgen mit den Messe-Hostessen aus Fernost um die Wette. Trotz des diesigen Wetters herrscht ungebremste Aufbruchsstimmung auf dem größten Automobilmarkt der Welt.

In dreizehn wohlklimatisierten Hallen servieren renommierte und teils noch namenlose Hersteller auf dem Expo-Gelände den Stoff, aus dem die Träume der internationalen Automobilgourmets sind. Buchstäblich das Zeug zum Sterne-Koch hat Mercedes-Benz.

Bereits am Vorabend der Messe haben die Schwaben das Konzept der neuen A-Klasse als Weltpremiere enthüllt. Die Vorschau auf die dritte Generation des Kompaktfahrzeugs tritt in futuristischer Jet-Optik und mit Flachdach an, um zu zeigen, dass Luxus und kompakte Maße kein Widerspruch sein müssen.

Daimler-Chef Dieter Zetsche ist sich sicher: "Den Premium-Kompaktfahrzeugen gehört die Zukunft." Mit Kollisionswarner und Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe ist der zukunftsweisende Ausblick auf die nächste A-Klasse technisch deutlich hochwertiger bestückt als das aktuelle Modell.

Aber nicht nur die Schwaben zeigen gern her, was sie haben. Auch BMW ist gleich mit fast einem halben Dutzend Neuheiten in die Stadt am Huangpu-Fluss gereist. Das mit über 550 PS bärenstark motorisierte, seriennahe M5-Concept stellt sich genauso vor wie das brandneue 6er Coupé.

Weitere Neuheiten am Stand der Bayern bilden die alternativen Antriebe wie beim Elektroauto "ActiveE" und eine vor Ort produzierte-Plug-In-Hybrid-Langversion der 5er-Limousine.

Nicht als Kostverächter zeigen möchte sich VW, das in Shanghai dank örtlicher Produktionsstätte ein halbes Heimspiel hat. Angetreten sind die Wolfsburger gleich mit einer Dreifach-Premiere. Mit der zeitgleich in Schanghai, Berlin und New York vorgestellten Neuauflage des "Beetle" unterstreichen die Niedersachen ihren Anspruch, mit dem frisch gestylten Retro-Käfer ein Lifestyle-Auto von Weltformat auf die Räder gestellt zu haben.

Auch Konzernschwester Audi schöpft aus den Vollen. Zwischen charmant lächelnden Hostessen und blau uniformierten Volkspolizisten mit Pokerface sticht der in grellem Orange lackierte neue Audi Q3 nicht nur farblich hervor. Bei der Weltpremiere des vierzylindrigen, bis zu /211 PS starken Kompakt-SUV, das sich die Plattform mit dem VW Tiguan teilt, wird klar, wie wichtig China inzwischen für die Ingolstädter ist.

Vorbei sind die Zeiten, in denen ein allein langer Radstand der Schlüssel zum Erfolg im Reich der Mitte war. Zwar hat auch Audi mit seinem A6 L ein solches Langschiff in petto, das einem vorzugsweise mit der 2,4-Liter-Motorisierung auf den Straßen der Messestadt alle Nase lang begegnet.

Aber auch der chinesische Geschäftsmann ist anspruchsvoller geworden. Für die automobile Business-Liga braucht es neue Rezepte, die über chauffierbare Langversionen bekannter Limousinen hinaus gehen. Autos aus und für China sind gefragter denn je und ziehen die Blicke und Kamerablitze des örtlichen Messepublikums auf sich.

Das weiß auch Peugeot und präsentiert neben der China-Version der Limousine 508 mit seiner seriennahen Crossover-Studie "SxC" genau so ein Fahrzeug. Mit seinem Hybridantrieb scheint es auch für immer schärfer werdende Abgasnormen in den staugeplagten Mega-Citys Chinas bestens gerüstet zu sein.

Ebenfalls auf das Hybrid-Prinzip setzt PSA-Konzernschwester Citroen mit ihrer frisch enthüllten Allrad-Limousine DS5, die durch das Zusammenspiel von diesel- und elektromotorbetrieber Achse 200 PS in die Waagschale wirft. Die neue Premium-Linie der Franzosen soll sie nach oben hin abrunden.

Apropos Premium: Nicht nur die deutschen Luxusmarken servieren Technik. Auch die chinesischen Hersteller wie die ortsansässige SAIC sowie Brilliance, Geely und Co. nutzen das Messe-Heimspiel, um zu zeigen, dass sie längst nicht mehr nur in fremde Töpfe gucken, um schamlos und mehr schlecht als recht abzukupfern.

Zwar wird es noch eine Weile dauern, bis die Autos aus Fernost die europäischen Sicherheitsstandards erfüllen. Aber auch im Bereich kleiner Mini-Vans und Elektromobile zum Dumpingpreis haben die Chinesen in Form von Unternehmen wie BYD ("Build Your Dreams") oft schon jetzt die Nase vorn.

Pikant bleiben dagegen Auftritte wie von der chinesischen Marke Emgrand mit ihrem Mini-Countryman-Klon EC6-RV. Der Abklatsch des Kleinwagens dürfte der BMW-Tochter, die ihrerseits den Edel-Mini "inspired by Goodwood" zeigt, nicht schmecken. Anderseits sind solche Aufreger das Salz in der Suppe, ohne dass Auto-Wok zum faden Einheitsbrei verkommen würde.

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