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Kommentar: Mini verkleinert Modellpalette

Mini statt Maxi

Mini will die Modellvarianten der Marke auf fünf Ausführungen reduzieren. Gut so, ein Modell kann nicht zur Alles-Könner-Marke gedehnt werden.

Wolfgang Peters/mid

Mini will statt sieben nur noch fünf Modelle anbieten. Laut Markenchef Jochen Goller dauert die Umstellung auf die verkleinerte Modell-Palette allerdings "mindestens bis 2020".

Dann soll es nur noch ein Stadtauto, ein Familien-Fahrzeug, ein SUV, einen offenen Wagen und einen "Joker" geben, der sich noch in der Entwicklung befindet. Diese fünf Kernmodelle - intern recht optimistisch "Super Heroes" genannt - sollen sich deutlich stärker als bisher voneinander abgrenzen

Somit haben sie es in München offenbar begriffen: Ein einziges Modell kann nicht zur Alles-Könner-Marke gedehnt werden. Die BMW-Tochter Mini ist in bestimmten Segmenten des Marktes ganz Maxi geworden, aber die Verbreiterungswut der Modellplaner sprengte zwar nicht alle Ketten, aber doch die Vorstellungskraft der Kunden.

Die Ankündigung einer freiwilligen Selbstbeschränkung kam zwar überraschend, aber nicht unerwartet. Denn mit der jüngsten Generation des gar nicht mehr so kleinen Fronttrieblers schienen die Modellmacher aus dem Ruder zu laufen.

Was da alles die Laboratorien der hemmungslosen Kreativität verlassen und zumindest in die Nähe der Serie rücken oder sogar schon gefertigt werden durfte, war zwar mitunter fabelhaft, aber häufig eher sagenhaft: Ein Coupé mit einem Dach, das aussieht als könnte man es abnehmen, was natürlich nicht geht; ein Countryman in der Größe eines Audi A3 für den Ausflug aufs Land und ein Clubman für die Fahrt zum Herrenclub.

Dann gibt es einen Fünftürer im Stil der verlängerten Karossen aus Las Vegas sowie ein Cabrio für die Elbchaussee. Der Paceman ist zum Tempo machen da und außerdem ein Roadster, bei dem die BMW-Mutter jetzt sagt, die Zeiten für die kleine Offenheit seien endgültig vorbei. Und im Hintergrund der Prototypen-Entwicklung lauerten Varianten im Panzer- und Trucker-Look, die Camper- und Pickup-Minis, alles Autos für den Kunden, der schon alles hat.

Aus dem Überraschungscoup Mini mit bayerischer Technik und kultiger Anmutung wurde ein Verwirrspiel der Versionen und Varianten. Wer Mini fährt, der musste immer häufiger erklären, welchen er meint, und keiner kommt mehr damit zurecht.

Das führte zur Verwässerung des Idealbildes des pfiffigen Mini, der den etablierten Limousinen um die Kühlernasen fährt. Ein Mini, das muss immer ein neuer Original-Mini bleiben, auch wenn er etwas wächst. Die Identität einer Marke, und ihre Authentizität lassen sich nicht mit Marketing und Werbung erhalten.

Ein Markenkern muss gelebt werden. Das gilt nicht nur für den Mini, sondern auch für den Umgang mit dem Cinquecento-Mythos. Die Italiener blähen und dehnen den zur jungen Legende gereiften Fiat zu immer neuen Varianten und verwässern die geniale Ursprungsidee.

Mini und Cinquecento leiden unter ihrem eigenen Charakter: Gefangen im Kult-Format sind den Erträgen aus wenigen Derivaten enge Grenzen gesetzt. Kleine Autos fahren nur kleine Margen ein. Das gilt für den pfiffigen Mini, der droht, ein dröger Maxi zu werden. Das gilt aber auch für den Cinquecento, der als 500X zum Jeep wird. Zumindest in München hat man das jetzt verstanden.

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