
Skoda Vision E: ab 2020 voll elektrisch | 29.03.2017
Elektrisierend
Die Studie Vision E gibt einen Ausblick auf Skodas erstes E-Auto, das 2020 kommen soll. 500 Kilometer Reichweite soll der Elektro-Allradler schaffen.
mid/mk
Skoda verkauft den Löwenanteil seiner Autos fernab der Heimat. In China wird produziert und abgesetzt was das Zeug hält. Aus dem Stand heraus haben sich die Baureihen des VW-Tochterunternehmens im Reich der Mitte zu Verkaufsschlagern entwickelt. Aber China ist auf dem Weg zur Elektromobilität ein gutes Stück weiter als Europa.
Während hier trotz Elektroprämie und begeisterten Holländern oder Norwegern gerade mal 0,57 Prozent aller neu zugelassenen Fahrzeuge elektrisch fahren, sind es in China schon 1,45 Prozent.
Die Maßnahmen der chinesischen Regierung sind drastisch. In Peking entscheidet das Los, ob jemand sein konventionell angetriebenes Automobil zulassen darf, in Schanghai gibt es Auktionen mit dem gleichen Ziel. Im Durchschnitt kostet es dort 10.500 Euro, seinen Wagen auf die Straße zu bringen.
Wer also in China weiter erfolgreich sein will, braucht Elektroautos. Skoda zeigt deshalb auf der Automesse in Schanghai Ende April seine Lesart des Themas. Vision E heißt die 4,65 Meter lange Studie, die als CUV - Crossover Utility Vehicle - mit vier Türen, Hecklappe und scharf geschnittenem Heck einen Ausblick darauf gibt, was Skoda 2020 bringen will.
1,55 Meter hoch ist die Vision der Tschechen und 1,91 Meter breit, der lange Radstand von 2,85 Metern schafft Platz für die Lithium-Ionen-Batterie im Wagenboden, die dem 225 kW starken Elektromaschinen-Duo Saft für bis zu 500 Kilometer liefern soll. Angetrieben werden Vorder- und Hinterachse.
Aber auch autonom soll Vision E können. Dazu gehört, im Stau eigenständig zu manövrieren, per Autopilot Strecken auf der Autobahn zu meistern, überholen, ausweichen, selbstständig freie Parkplätze finden und alleine ein- und ausparken zu können.
Die Studie basiert auf dem speziell für Elektroautos entwickelten MEB des VW-Konzerns, dem Modularen Elektro-Baukasten. Der hilft dank großer Variabilität bei der schnellen Entwicklung weiterer E-Fahrzeuge, Skoda kündigt bis 2025 insgesamt fünf reine Stromer an. Einen Teilelektriker wird es bereits 2019 geben, dann soll das Spitzenmodell Superb als Plugin-Hybrid-Version antreten und zumindest Teilstrecken rein elektrisch zurücklegen können.
Geschuldet sind diese Anstrengungen vor allem den drohenden Strafzahlungen in der EU und in China, wenn die Pläne zur Reduzierung der CO2-Emissionen nicht eingehalten werden. Nur mit Plugin-Technik, bei der die Verbrauchsnorm den Stromverbrauch aus der geladenen Batterie nicht als Verbrauch berücksichtigt und auch nicht darauf achtet, unter welchen Emissionen dieser Strom erzeugt wurde, lassen sich diese Ziele erreichen.
Außerdem fürchten die Autobauer drohende Fahrverbote in den Innenstädten. Sogenannte Low Emission Zones, Stadtbereiche, aus denen Verbrennungsmotoren ausgesperrt werden, haben Städte wie London, Paris, Stuttgart, Oslo, Mailand und Stockholm bereits beschlossen.