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Ja, es gibt ihn auch noch mit Verbrennern

Nur wenige Wochen nach der Premiere der neuen Mercedes E-Klasse zieht BMW das Premierentuch vom neuen 5er; wenn auch erst einmal nur als Limousine.

Wie ihr sicher schon gelesen habt, markiert der neue 5er BMW auch den Start des ersten BMW i5, also einer vollelektrischen Version. Das heißt aber nicht, dass es die obere Mittelklasse aus Bayern nicht auch noch mit "Brumm" gibt. Tatsächlich gibt es sogar eine breite Auswahl an Motoren, auch wenn allen in irgendeiner Art und Weise von E-Motoren unter die Arme gegriffen wird. Aber der Reihe nach:

Reden wir erst einmal übers Design. Als der 5er via Lifestream enthüllt wurde, konnte man die Erleichterung aller Marken-Fans der westlichen Hemisphäre förmlich spüren. Nein, BMW hat sich beim 5er nicht dazu hinreißen lassen, ihm ebenfalls eine Riesen-Niere zu verpassen. Der Grund dafür ist aber freilich nicht, dass die da wie dort geäußerte Kritik an ihren letzten Kreationen, wie etwa dem XM oder dem aktuellen 7er, Spuren hinterlassen hat, sondern dass die Marktforschung der Bayern schlicht ergab, dass der typische 5er-Kunde, anders als die, die bewusst ganz oben ins Markenregal greifen, lieber etwas mehr Understatement an den Tag legen möchten. Uns solls nur Recht sein ... auch wenn man sich auf Wunsch auch hier für eine leuchtende Außenlinie für die Niere entscheiden kann, um diese doch etwas weniger "Understatement" ausstrahlen zu lassen.

Doch das ist subjektiv, also kommen wir zu den harten Fakten: Der neue 5er wurde in so ziemlich jede Richtung größer als sein Vorgänger. Konkret wurde er um 86 mm auf 5060 mm gestreckt, während seine Breite um 33 mm auf 1900 mm zugenommen hat. Da BMW das Auto so konstruiert hat, dass es ein Batteriepaket für den i5 beherbergen kann, musste es um 35 mm (1515 mm) angehoben werden. Die Beinfreiheit auf den hinteren Sitzen dürfte durch den um 20 mm auf 2995 mm verlängerten Radstand ebenfalls besser sein. Der Luftwiderstandsbeiwert beträgt 0,23.

Im Interieur wartet wenig überraschend BMWs bekanntes Dual-Screen-Setup, allerdings hat der 5er "geringeren" Modellen wie der 3er oder 4er-Reihe voraus, dass hier sodann iDrive 8.5 zur Anwendung kommt, das im kürzlich vorgestellten i7 M70 debütierte. Es verspricht eine intuitivere Benutzeroberfläche mit QuickSelect-Funktionalität, die aus gruppierten Shortcuts auf dem Startbildschirm besteht, ohne durch Untermenüs navigieren zu müssen. Der Fokus auf eine Bedienung mittels Touch-Display und Sprachsteuerung bleibt aber, obgleich der neue 5er glücklicherweise nach wie vor über Lenkradtasten und den BMW iDrive Controller auf der Mittelkonsole verfügt. Außerdem ist die Option BMW Natural Interaction für eine Steuerung von Funktionen mithilfe von Gesten erhältlich. Die Bildschirmgrößen sind im Vergleich zu anderen Modellen unverändert. Sie messen weiterhin 12,3-Zoll beim Fahrerdisplay und 14,9-Zoll beim Touchscreen.

Das Ladevolumen beträgt 520 Liter bei der ICE- und PHEV-Versionen und kann durch eine 2:1:2 umklappbare Fondlehne erweitert werden. Und ja: Selbstverständlich kommt noch ein Kombi. Nächsten Frühling soll dieser mit allen Antriebsarten in Europa auf den Markt kommen.

Apropos Antriebe: Obgleich es international wohl einen 540i mit 3,0-Liter-Reihensechszylinder und 375 PS gibt, bleibt dieser für uns am alten Kontinent leider eine verbotene Frucht. Uns wird zum Start "nur" der 520i (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,4 – 5,7 l/ 100 km; CO2-Emissionen: 144 – 130 g/km gemäß WLTP) mit 153 kW/208 PS, der 520d (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,6 – 5,1 l/100 km; CO2-Emissionen: 147 – 133 g/km gemäß WLTP) und 520d xDrive (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,0 – 5,5 l/100 km; CO2-Emissionen: 157 – 143 g/km gemäß WLTP) mit jeweils 145 kW/197 PS offeriert; allesamt mit 48-Volt-Mild-Hybrid-Technologie. Fans von sechs oder mehr Kolben unter der Haube brauchen aber trotzdem nicht verzagen: Noch 2024 soll ein brandneuer 6-Zylinder-Turbodiesel ins Sortiment aufgenommen werden; im selben Jahr bekommen wir dann übrigens auch zwei Plug-in-Hybrid-Antriebe. Ein 530e und ein 550e, wobei wir schwer davon ausgehen, dass bei letzterem ebenfalls ein Sechszylinder unter der Haube stecken könnte. Technische Details verrät BMW zu den PHEVs aber noch nicht. Und natürlich dürften auch M-Versionen mit Verbrennungsmotoren nicht allzu lange auf sich warten lassen ... obgleich wir auch hier Plug-in-Hybrid-Antriebe nicht ausschließen würden.

Der intern "G60" genannte 5er ist zudem das erste Serienmodell von BMW, das den Spurwechsel mit Augenaktivierung unterstützt. Als Fahrer müsst ihr also einfach bei aktivierter, semiautonomer Fahrt in den Seitenspiegel schauen und das Auto den Rest erledigen lassen. Ok, ganz so einfach ist es nicht, denn der 5er muss mit dem optionalen Driving Assistant Professional ausgestattet sein, der den Highway Assistant beinhaltet, der bis zu einer Geschwindigkeit von 85 km/h funktioniert. Die Augenaktivierung funktioniert nur, wenn das Fahrzeug einen Spurwechsel vorschlägt, den der Fahrer durch einen Blick in den entsprechenden Rückspiegel bestätigt. Ob man den Blinker setzen muss, sagt BMW nicht. Es gibt zu diesem Thema (BMW-Fahrer und Blinker) ja aber so manches Klischee, das auf "nein" hindeutet ...

Doch zurück zum 5er. In seiner achten Generation ist eben jener auch in anderen Bereichen "der Erste" innerhalb von BMW. Zum Beispiel ist er BMWs erstes Auto, das auf Wunsch mit vollständig veganem Innenraum zu haben sein wird.

Die Markteinführung ist in Österreich für Oktober 2023 anberaumt. Auch die Basispreise stehen schon fest:

BMW 520i ab 62.100 Euro
BMW 530e ab 65.900 Euro
BMW 550e ab 79.000 Euro
BMW 520d ab 63.000 Euro

Der einzige, kleine Haken an dieser Ankündigung. Durch den starken Fokus von BMW auf die voll-elektrischen Varianten, also den neuen BMW i5, gibt es von den Verbrennern tatsächlich noch keine Bilder. Was wir euch hier anbieten können, sind aber zumindest erste Fotos vom 530e, also einem PHEV.

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