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Neues System senkt Risiko für Motorradfahrer

Ein neu entwickelter Leitschienen-Vorhang würde bei Flächen deckendem Einsatz die Zahl verletzter od. getöteter Motorrad-Fahrer um etwa 30% senken.

Der neu entwickelte Leitschienenvorhang der Gummi-Verwertungs-GmbH (GVG) würde bei flächendeckendem Einsatz in Österreich die Zahl verletzter oder getöteter Motorradfahrer um etwa 30 Prozent senken. Das ist das Ergebnis von Crashtests und des Praxiseinsatzes des Leitschienenvorhangs auf ersten Teststrecken.

Gerade Motorradfahrer erleiden immer wieder schwere Verletzungen, vor allem an Kopf, Wirbelsäule, Armen und Beinen, wenn sie bei einem Unfall gegen Leitschienen und dabei vor allem gegen die Stützen prallen, mit denen die Leitschienen im Boden verankert sind. Diese Verletzungen werden durch den neuen Leitschienenvorhang verhindert. Dieser kann obendrein auf bestehenden Leitschienen montiert werden. Die Kosten halten sich damit in überschaubaren Grenzen.

Die GVG arbeitet seit mittlerweile drei Jahren an der Entwicklung elastischer Leitschienen. Dieser „Leitschienenvorhang“ besteht aus einem Gummimaterial, das aus Altreifen gewonnen wird, und einem eingearbeiteten Stahlband.

Die Funktion dieses neuen Systems beschreibt Thomas Danner, Geschäftsführer der GVG, folgendermaßen: „Prallt bei einem Unfall eine Person oder ein Kraftfahrzeug gegen diesen Leitschienenvorhang, wird der Aufprall durch die Elastizität des Materials und die größere Kontaktfläche schonend abgebremst. Bestand bisher die Gefahr eines Durchrutschens unter der Leitplanke, wird dies nun verhindert.“

Wissenschaftlicher Leiter des Entwicklungsprojektes der GVG ist Prof. Dr. Hermann Steffan von der Technischen Universität Graz. „Obwohl Motorradfahrer nur ein Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens verantworten, beträgt ihr Anteil an den Verkehrstoten in Österreich etwa zwölf Prozent“, sagt Prof. Steffan. „Bereits aus diesem Umstand ergibt sich die Sinnhaftigkeit eines Leitschienensystems, das speziell auf die Anforderungen von Motorrädern ausgerichtet ist.“ Durch den Leitschienenvorhang der GVG, der auch auf bestehende Leitschienen gehängt werden kann, werden die Unfallfolgen um rund 30 Prozent gemildert.

Im Zuge wissenschaftlich geleiteter Computersimulationen und Crashtests wurde der Leitschienenvorhang zunächst von Experten untersucht. 2004 stattete die GVG mit Unterstützung des Landes Oberösterreich die erste Teststrecke auf der B136-Sauwald Bundesstraße in Oberösterreich mit diesem System aus. An folgenden Strecken, die als besonders beliebte Motorrad-Straßen gelten, ist der Leitschienenvorhang der GVG bisher im Einsatz:

  • B136 Sauwald Bundesstr., zw. Engelhartszell & St. Aegidi (OÖ)
  • L544 Großalmstraße, zwischen km 19 und 20 (Oberösterreich)
  • B69 Steirische Soboth, zwischen km 16,6 und 31,3 (Steiermark)

    An folgenden Strecken ist in den nächsten Monaten die Montage des Leitschienenvorhangs der GVG geplant:

  • L1494 Waxenberger Straße und B126 (Oberösterreich)
  • B166 Pass Gschütt, bei km 44 (Oberösterreich)
  • L550 Hengst Straße, ca. km 9 (Oberösterreich)
  • L503 Oberinnviertler Straße (Oberösterreich)
  • L12 Völserstraße (Tirol)

    Auch während der Wintermonate bewährte sich der Leitschienenvorhang, da eine Schneeräumung problemlos möglich war und die kalte Witterung ihm nicht geschadet hat.
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