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Einparken leicht gemacht - oder doch nicht?

Einparkhilfen, die über ein akustisches Signal hinausgehen, gibt es mittlerweile einige, wirklich gut sind davon aber nur die wenigsten.

Fotos: ÖAMTC

Einparken ist für viele Lenker eine Schattenseite des Autofahrens. Die Parklücke mit gutem Augenmaß abmessen, das Auto richtig positionieren, den Retourgang einlegen, das Lenkrad einschlagen und den richtigen Einfahrtswinkel treffen. Und dabei soll man noch cool bleiben, wenn die Lücke kaum länger als das Auto ist und sich ein kleiner Stau bildet.

"Für viele Autofahrer ist Einparken unter diesen Vorraussetzungen der pure Stress", sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. Abhilfe versprechen Einparkhilfen oder Einparkassistenten, die sogar aktiv in das Fahrgeschehen eingreifen. Grund für den ÖAMTC, einen Vergleichstest der gängigsten Modelle durchzuführen. Ergebnis: Die Systeme stecken noch in den Kinderschuhen - sie haben ihre Pluspunkte, aber auch noch viele Verbesserungsmöglichkeiten.

Kinderleichtes Parken in die Längsparklücke ist nur mit dem Park Assist von VW möglich. Dafür gibt es als beste Note im Vergleichstest ein "Gut". "Befriedigend" gibt es für die Parkhilfen im Mercedes CL 500 und Lexus LS 460. "Ausreichend" für die Einparkassistenten bei Toyota Prius, Mazda 5 2,0 MZR und BMW X5 3,0d. Keine große Einparkhilfe dürfen sich Fahrer des Citroen C4 Picasso erwarten - "Mangelhaft" lautet die Endwertung.

Die Ergebnisse des ÖAMTC-Tests im Detail:

Park Assist von Volkswagen / Audi (im Touran, Tiguan, Passat, A3): Während der Vorbeifahrt wird die Parklücke mittels Ultraschallsensoren vermessen. Das Fahrzeug lenkt dann automatisch in die zuvor erfasste Lücke. Im Test funktioniert der "Park Assist", getestet in einem VW Touran, zuverlässig.

"Nicht einmal das Lenkrad muss man selbst drehen. Das System ermöglicht einfaches und schnelles Einparken", sagt der ÖAMTC-Techniker. Leichte Schwächen besitzt das System von VW nur beim Längsparken in einer Parkbucht, wenn vorne und hinten keine klare Abgrenzung vorhanden ist. Die Ultraschallsensoren können dann die Lücke nicht vermessen. Quer einparken wird nicht unterstützt. "Das beherrschen aber die meisten Autofahrer wesentlich besser als das Längsparken", meint der ÖAMTC-Techniker.

Mercedes bietet in CL- und S-Klasse eine Parkhilfe an. Mittels Radarsensoren wird die Parklücke während der Vorbeifahrt zuverlässig vermessen, durch die Radartechnik werden sogar Randsteine erkannt. Auf dem Monitor im Cockpit wird nun der Fahrweg angezeigt. Das Lenkrad muss laut den im Display angezeigten Parkanweisungen gedreht werden.

Durch den fixierten Blick auf das Display können sicherheitsrelevante Ereignisse im Umfeld leicht übersehen werden. Der ÖAMTC-Techniker dazu: "Damit sind andere Verkehrsteilnehmer gefährdet, die sich darauf verlassen, dass sie gesehen werden." Und das Lenkrad muss man selber kurbeln. Quer einparken wird nicht unterstützt.

Beim BMW X5 sollen eine Rückfahrkamera und Parksensoren beim Einparken helfen. Bei Längsparkplätzen stellt das System jedoch keine wesentliche Erleichterung dar. "Der Abstand zum Hintermann kann damit zwar besser abgeschätzt werden, die Hauptarbeit wird dem Fahrer aber nicht abgenommen. Er muss selber und ohne Lenkvorgaben in die Parklücke treffen", beschreibt Kerbl das System.

Lexus und Toyota bieten in den Modellen LS und Prius weitestgehend identische Einparkassistenten an. Beide Systeme zeigen mittels einer Heckkamera den Raum hinter dem Fahrzeug auf einem Display an, ein grüner Rahmen markiert den Parkplatz. Der Lexus vermisst im Gegensatz zum Prius während der Vorbeifahrt die Parklücke und positioniert den Rahmen. Beim Prius muss der Rahmen sehr umständlich und zeitraubend manuell über einen Touchscreen positioniert werden.

Dafür gibt es zur Belohnung einen Komfort: Das Lenkrad wird automatisch gedreht. "Alles in allem dauert der Parkvorgang aber zu lange. Zuerst muss man umständlich den Parkrahmen einrichten, dann parken beide Modelle sehr langsam ein", so Kerbl. Die Bedienung ist speziell beim Prius sehr kompliziert und im Alltag nicht anwendbar. Ein Plus gegenüber VW und Mercedes gibt es: Das Quereinparken wird durch die Kamera leicht vereinfacht.

Mazda bietet ebenfalls eine Rückfahrkamera an, die durch Linien und Rahmen den Weg in die Lücke zeigen soll. "Mehr Aufwand als Unterstützung", beschreibt der ÖAMTC-Techniker dieses System. Die Bedienung ist äußerst kompliziert, die vielen Linien am Display verwirren. Da man sich stark auf das Display konzentrieren muss, wird die Beobachtung des Umfeldes vernachlässigt.

Als "mangelhaft" eingestuft wird die Einparkhilfe des Citroen C4 Picasso. Diese vermisst zwar die Parklücke zuverlässig, bietet aber sonst keine weitere Unterstützung beim Einparken. Lediglich ein Ultraschallsensor schlägt an, wenn der Abstand zum benachbarten Fahrzeug zu gering wird.

"Auf wirklich verlässliche Einparkhilfen müssen wir noch ein bisschen warten. An den Parkassistenten der nächsten Generation wird von den Herstellern allerdings schon fieberhaft gearbeitet", so der ÖAMTC-Techniker abschließend.

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