
Service: Ratgeber | 27.01.2014
Ausweitung der Umweltzonen in Deutschland
Die Umweltzonen in Deutschland werden auf 20 Städte im Ruhrgebiet ausgeweitet. Hier finden Sie Tipps zur Nachrüstung auf die grüne Plakette.
Foto: Flickr.com © epSos.de
Seit dem 1. Januar 2008 gibt es in Deutschen Städten zur Verbesserung der Luftqualität in Gebieten, die besonders feinstaubgefährdet sind, Umweltzonen. Den Anfang machten damals Hannover und Köln. Die größte zusammenhängende Zone befindet sich jedoch im Ruhrgebiet.
Seit Januar 2014 bzw. ab dem 1. Juli gelten in 20 Städten in Nordrhein-Westfalen strengere Richtlinien in den Umweltzonen. Dann sind nur noch Autos mit der grünen Plakette im Stadtgebiet zugelassen. Eine aktuelle Übersicht über alle derzeitig geltenden Umweltzonen kann auf der Internetseite des Umweltbundesamtes (UBA) eingesehen werden.
Ein Verstoß, etwa wenn keine oder eine falsche Plakette vorhanden ist, wird derzeit noch mit einem Bußgeld in Höhe von 40 Euro und einem Punkt in Flensburg geahndet. Nach der Reform der Verkehrssünderdatei im Mai wird dieser wohl wegfallen, dafür wird das Bußgeld jedoch auf 80 Euro angehoben.
Nachrüstung des Fahrzeuges
Wenn das Auto jetzt noch nicht den geltenden Anforderungen entspricht und lediglich über eine gelbe oder rote Plakette verfügt, ist eine Nachrüstung erforderlich. Dazu wurden verschiedene Systeme entwickelt, die im Normalfall in Werkstätten, im Zubehörhandel und direkt vom Hersteller angeboten werden.Der Einbau kann grundsätzlich in jeder Kfz-Werkstatt erfolgen, es empfiehlt sich jedoch eine mit AU-Berechtigung zu wählen, da die Abgasuntersuchung so direkt vor Ort vorgenommen werden kann. Über das Internetportal drivelog.de können nahegelegene Werkstätten gefunden und kann direkt online ein Termin vereinbart werden.
Die aufgeführten Kundenbewertungen helfen zudem bei der Auswahl des Unternehmens. Ist eine Werkstatt gefunden, muss man sich noch für eines der Nachrüstsysteme entscheiden. Eine Auswahl soll hier kurz vorgestellt werden:
Oxidationskatalysatoren (OXI-KAT)
Durch eine Edelmetallbeschichtung wird Kohlenwasserstoff und Kohlenmonoxid in Kohlendioxid und Wasser umgewandelt. Auf diese Weise kann bei einem Dieselmotor eine Reduktion der Kohlenwasserstoff-Anteile an den Rußpartikeln realisiert werden. Die Nachrüstung mit einem OXI-KAT eignet sich für alle Fahrzeuge, die bislang noch über keinen Katalysator verfügen.In den meisten Fällen kann auf diese Weise die Schadstoffklasse Euro 1, vereinzelt aber auch Euro 2 erreicht werden. Die Einbauzeit beträgt etwa eine Stunde und die Kosten belaufen sich auf ca. 400 Euro.
Kaltlaufregelsysteme
Es handelt sich hierbei um elektronische oder elektromechanische Kaltlaufregler, die z.B. über das Ansaugen zusätzlicher Luft in den Ansaugtrakt des Motors arbeiten. Die Folge ist eine Abnahme des Kraftstoff-Luft-Gemisches, was eine verbesserte Oxidation der Luftschadstoffe bewirkt. Meist wird eine Nachrüstung mit Kaltlaufregelsystemen zur Verbesserung der Schadstoffklasse Euro 1 auf Euro 2 oder 3 vorgenommen. Die Einbauzeit beträgt etwa eine Stunde und die Preise beginnen bei ca. 150 Euro.Zusatz-KAT
Der Zusatz-KAT wird im Abgasrohr montiert. Der serienmäßig vorhandene Katalysator bleibt erhalten und wird unterstützt. Ein Zusatz-KAT ist für die Aufrüstung von Schadstoffklasse Euro 1 auf Euro 2 zu empfehlen. Die Einbauzeit beträgt etwa eine halbe Stunde und die Preise für eine Aufrüstung beginnen bei etwa 70 Euro.An der Wirksamkeit der Umweltzonen scheiden sich weiter die Geister. Der ADAC bezweifelt, dass die Zonen zu einer Verbesserung der Luftqualität beitragen, während der Fachgebietsleiter für Fragen zur Luftreinhaltung des Bundesumweltamtes, Marcel Langner, sich nach Angaben der Aachener Zeitung zufrieden zeigt: "Es fahren fast nur noch Autos mit grüner Plakette. Dass es so ist, ist auch ein Verdienst der Umweltzonen. Sonst wären noch viel mehr schädliche Fahrzeuge unterwegs.". Eines ist jedoch gewiss, die Ausweitung der Umweltzonen kommt, wirksam oder nicht. [Anbieterinformation]