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Ratgeber: Wie man die MPU besteht

Gut gewappnet

Wer den Führerschein aufgrund von Alkohol oder Drogen am Steuer verloren hat, muss sich einem Test unterziehen. Wir geben Tipps dazu.

Foto: kalhh/pixabay.com

MPU nach Trunkenheit am Steuer: Die Durchfallquote ist enorm hoch!

Wer den Führerschein aufgrund von „Trunkenheit am Steuer“ oder Drogen verloren hat, muss sich einem medizinisch psychologischen Test unterziehen, um die eigene Fahrtüchtigkeit zu beweisen. Diese umgangssprachlich auch als „Idiotentest“ bezeichnete Untersuchung besitzt eine überaus hohe Durchfallquote.

Je nach Art des Nachweises nach einem festgestellten Drogenkonsum wird eine Gebühr von rund 1.000 Euro fällig, wobei eine Haaranalyse zur Feststellung der Drogenabstinenz etwas günstiger ist als wiederkehrende Urinproben über den Zeitraum eines Jahres. Rückstände von Drogen lassen sich über lange Zeit im Körper nachweisen. Damit der Führerschein wieder ausgestellt werden kann, muss ein Jahr der Drogenabstinenz nachgewiesen werden.

Führerschein komplett neu machen oder nur die Prüfung wiederholen?

Je nach Art des Vergehens kann es sein, dass der Führerschein noch einmal komplett neu gemacht werden muss. Dies betrifft vor allem besonders junge Verkehrsteilnehmer, denen neben Trunkenheit am Steuer noch andere Verkehrsdelikte „in Tatmehrheit“ vorgeworfen werden. Nach einer Verurteilung durch ein Gericht kann zunächst eine Sperre verhängt werden, in dieser Zeit ist es dann nicht möglich, den Führerschein auf legalem Weg wieder ausgehändigt zu bekommen.

Liegt diese Sperre bei einer geringen Zeit unter zwei Jahren (zum Beispiel erstmaliger Konsum weicher Drogen) kann der Führerschein anschließend wieder beantragt werden, ohne dass eine erneute Theorie- oder Praxisprüfung abgelegt werden müssen. Schon während der durch das Gericht verhängten Sperrfrist sollte auf den Konsum von Drogen aller Art verzichtet werden, wenn die üblicherweise geforderte MPU bestanden werden soll.

Wer die hohen Kosten für eine medizinisch psychologische Untersuchung nicht aufbringen kann oder möchte, kann auch eine gewisse Zeit warten, bis der Führerschein ohne MPU wieder erteilt werden kann. Je nach Schwere der zugrunde liegenden Delikte beträgt die Wartezeit auf Verjährung einer MPU bis zu 15 Jahre. Im Anschluss kann der Führerschein ohne Überprüfung neu beantragt werden, in diesem Fall müssen beide Prüfungen in jedem Fall neu abgelegt werden, jedoch entfallen die für Fahranfänger vorgeschriebenen Pflichtstunden mit Nacht-, Autobahn- und Überlandfahrten.

Vorbereitung auf die MPU wegen Drogenkonsums

Wer sich einer MPU nach einem nachgewiesenen Drogenkonsum unterzieht, sollte neben einer einjährigen Drogenfreiheit außerdem einen Kurs besuchen zur MPU Vorbereitung wegen Drogen. Im psychologischen Gespräch einer MPU können durchaus Fragen gestellt werden wie: „Sie fahren mit dem Auto auf eine Party, auf der Alkohol getrunken wird und Drogen konsumiert werden. Wie kommen Sie wieder nach Hause?“ Wer dann zu lange überlegt, oder angibt, das Fahrzeug stehen zu lassen und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, riskiert das Scheitern der MPU. Eine mögliche Antwort, welche den testenden Psychologen gefällt, wäre in diesem Fall so etwas wie: „Ich muss ja keine Drogen nehmen / keinen Alkohol trinken.“

Der praktische Teil einer MPU wegen Alkohol und Drogen am Steuer

Aber nicht nur die Eignung zur Teilnahme am Straßenverkehr aus psychologischer Sicht wird durch eine MPU geklärt. Die Testungen beinhalten außerdem Reaktionstests, bei denen eine Situation mit mehreren Verkehrsteilnehmern für den Bruchteil einer Sekunde auf einem Monitor eingeblendet wird. Anschließend werden Fragen zu der Situation gestellt, zum Beispiel nach Vorfahrtsregeln. Die Zeit der Einblendung ist deshalb so kurz gewählt, damit ein möglichst realistisches Bild entsteht, denn im Stra-ßenverkehr hat der Autofahrer auch nur wenige Momente Zeit, sich in einer herausfordernden Situation richtig zu entscheiden.

Die MPU bestehen: Erscheinen Sie nüchtern und gut vorbereitet zum Termin!

Wer trotz bevorstehender MPU Alkohol trinkt oder Drogen nimmt, scheitert häufig an diesen Tests, aber auch die psychologische Befragung kann so verzwickt sein, dass ein gesunder Menschenverstand nicht ausreicht, um die Fragen korrekt zu beantworten. Als Grundprinzip gilt: Distanzieren Sie sich deutlich von Drogen und Alkohol und legen Sie sich eine plausible Erklärung zurecht, wieso es überhaupt zu Ihrem Fehlverhalten im Straßenverkehr kommen konnte. Betonen Sie immer wieder, dass Sie einsehen, dass ein derartiges Fehlverhalten so nicht geht, und erläutern Sie glaubhaft, warum dies in Ihrem Fall nicht mehr vorkommen wird.

In einem speziellen Vorbereitungskurs auf eine MPU wegen Trunkenheitsdelikten nehmen sich ausgebildete Fachleute der Sache an und helfen Ihnen bei der Vorbereitung auf komplexe, psychologische Fragestellungen, sodass Sie die MPU bestehen können, ohne die hohen Gebühren mehrfach bezahlen zu müssen. Dies ist vor allem für Autofahrer zu empfehlen, die ihren Führerschein aus beruflichen Gründen benötigen.

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