MG ZS 180 - im Test | 28.10.2002
Fahren & Tanken
Der MG ZS 180 wurde kompromisslos auf Sport getrimmt. Das gilt Gott sei Dank nicht nur fürs Spoilerwerk. Da sitzt man also in einem Wagen, den man durchaus auch Familienlimousine nennen könnte, der sich aber nicht wie eine solche verhält.
Die Lenkung ist wunderbar direkt, die Straßenlage phantastisch. Noch dazu schafft das Fahrwerk des MG bis zu einem gewissen Punkt ein Kunststück, dass viele andere nicht zu Stande bringen: Es ist komfortabel.
Natürlich – sind die Schlaglöcher zu tief, oder die Querfugen zu ruppig, ist auch das beste Sportfahrwerk in Verbindung mit den serienmäßigen 17 Zoll Alufelgen und den Niederquerschnittreifen überfordert.
Vor allem auf engen, kurvigen Strassen spielt der MG seine Vorzüge aus. In Verbindung mit dem eingangs bereits erwähnten Motor, der direkten Lenkung, der kurzen, vor allem hakelfreien Schaltung und dem agilen Fahrwerk ist es eine wahre Freude, auf solchen Straßen zu fahren.
Sollte dabei einmal ein unvorhergesehenes Hindernis auftauchen, bringt das den MG-Fahrer nicht so schnell ins Schwitzen. Die Bremsscheiben sind üppig dimensioniert und packen gnadenlos zu.
Auch dabei haben die Entwickler aufgepasst und das ABS-System im Sinne der Sportlichkeit abgestimmt – das Antiblockiersystem (mit elektronischer Bremskraftverteilung) hilft wirklich erst dann, wenn es unbedingt notwendig ist. Und das kommt selten vor, auch das nicht erhältliche ESP vermisst man keine Sekunde lang.
Der V-Sechszylindermotor selbst ist äußerst durchzugsstark, lässt den nötigen Dampf auch bei niedrigen Drehzahlen nie vermissen und hat neben dem tollen Klang einen noch viel größeren Vorteil.
Er verbraucht, vor allem im Verhältnis zu Leistung und Fahrweise, sensationell wenig. Hat man seinen Gasfuß unter Kontrolle, sollte sogar ein Verbrauch von unter 10 Liter auf 100 Kilometer möglich sein.
Ist uns leider nicht gelungen, dafür hat das Fahren mit dem blauen Blitz aus England einfach zu viel Spaß gemacht.