VW Golf SDI - im Test | 25.11.2002
Fahren & Tanken
68 PS, werden manche nun vermuten, 68 PS reichen vielleicht zum Einparken aber nicht zum Bewegen eines Vierer-Golfs. Auch wir waren skeptisch, war dieses Auto den Anforderungen des heutigen Verkehrs, in der Stadt, auf dem Land und der Autobahn gewachsen?
Nach dem Vorglühen meldet sich ein nicht gerade leiser Geselle zu Wort, das Nageln fällt vor allem bei niedrigen Temperaturen relativ hart aus. Die Überraschung folgt allerdings bereits auf den ersten Metern, so schwachbrüstig, wie sich der VW bei den technischen Daten präsentiert - 0-100 km/h in 17,2 Sekunden - ist er gar nicht.
OK, Rakete ist er auch keine, aber die 68 Pferde erweisen sich als durchaus ausgeschlafen und reichen im Stadtverkehr locker zum Mitschwimmen im Verkehr. Vor allem bei niedrigen Drehzahlen erweist sich der Direkteinspritzer als putzmunteres Kerlchen.
Wagen wir uns also auf die Autobahn. Auch hier setzt sich der SDI positiv in Szene, keine Spur von Müdigkeit. Die erlaubten 130 km/h sind schnell erreicht, fordert man alle Leistungsreserven, so kann man mit der nötigen Geduld auch mal 160 km/h vom Tacho ablesen. Bei Geschwindigkeiten jenseits der 100 km/h ist die Geräuschkulisse allerdings schon beträchtlich hoch.
Nächste Abfahrt und auf der Bundesstraße zurück in die Heimat. Hier schneidet der Sparefroh nicht ganz so gut ab wie auf der Autobahn und in der Stadt. Überholmanöver geraten schnell zur Geduldsprobe, man sollte besonders vorausschauend fahren, bevor der linke Blinker gesetzt wird.
Alles in allem aber durchaus zufriedenstellend, vor allem dann, wenn man seinem Tankwart wieder einen Besuch abstattet und dieser Sie bereits aus der Stammkunden-Kartei gestrichen hat...
Unser Testschnitt bewegte sich um die sechs Liter, wer seinen Gasfuß etwas zügelt, kann realistischerweise auf 5,5 Liter kommen, was für eine Reichweite von 1.000 Kilometern gut ist.