Lexus IS200 SportCross - im Test | 18.11.2003
Fahren & Tanken
Der Reihen-Sechszylinder ist eine Wucht. Mit der variablen Ventilsteuerung (VVT-i) aus der Konzern-Schatzkiste ist der 155 Pferde starke Motor den 1.460 Kilogramm Eigengewicht bestens gewachsen.
195 Newtonmeter Maximal-Drehmoment klingen nicht ganz so berauschend, doch ist das in der Praxis völlig unerheblich. Schon aus dem Drehzahlkeller heraus zieht das japanische Triebwerk ordentlich an, wenn dann noch etwas Schaltarbeit mit dem exakten und gut abgestimmten Sechsgang-Getriebe geleistet wird, geht’s äußerst flott voran.
Der Sound, der dabei ans Ohr der Insassen dringt, kann sich hören lassen. Ein sonores, turbinenähnliches Geräusch, dass aber nie lästig oder gar unangenehm laut wird – da hat sogar das dicke Edelstahl-Auspuffendrohr seine Berechtigung.
Es sollen übrigens schon erwachsene Männer dabei ertappt worden sein, wie sie in einer Tiefgarage, am Stand, immer und immer wieder Gas gegeben haben, um bei offener Türe dem Klang des Six-Packs zu lauschen. Aber das nur nebenbei.
Freude kommt auch beim Fahren auf. Der Hecktriebler ist toll ausbalanciert, selbst bei Nässe braucht die serienmäßige Traktionskontrolle so gut wie nie den Rettungsanker zu werfen.
Schade nur, dass die „VSC“ genannte Stabilitätskontrolle nicht gleich an die Traktionskontrolle gebunden bzw. nicht einmal gegen Aufpreis erhältlich ist. Die gibt es nämlich erst ab dem stärkeren IS 300, dann dafür aber serienmäßig.
Das Fahrwerk ist aber sicher ausgelegt, der IS 200 SportCross untersteuert in zu schnell genommenen Kurven kreuzbrav. Erst wenn man es wirklich darauf anlegt, kommt ihm der eine oder andere Wackler mit dem Hintern aus.
Trotz der eher sportlichen Abstimmung bietet er ein Höchstmaß an Komfort, auf Autobahnen sind kurze Querfugen ebenso wenig ein Problem, wie größere Schlaglöcher, dazu erfreuen noch die standfesten Bremsen (Scheiben rundum), die zusätzlich mit ABS und EBV aufwarten können.
Bleibt das Kapitel „Verbrauch“: Der Sechszylinder will mit 95 Oktan gefüttert werden, die Werksangabe verspricht 9,8 Liter Schnittverbrauch. Das ist sich zwar nicht ganz ausgegangen, 11 Liter auf 100 Kilometer sind bei nicht gerade zurückhaltender Fahrweise und den recht guten Fahrleistungen (0 auf 100 km/h in 9,5 Sekunden) aber sehr in Ordnung.