Mazda 2 CD68 GT- im Test | 27.06.2003
Fahren & Tanken
Wenn man der Werbung Glauben schenken kann, so ist der Mazda2 der sportlichste Vertreter seiner Klasse, ja er soll sich sogar wie ein Go-Kart um die Kurven zirkeln lassen. Ganz so extrem ist es zwar nicht, aber das Fahrwerk als Ganzes gehört in diesem Segment sicherlich zu den besten.
Eine derart neutrale Abstimmung bis weit in den Grenzbereich hinein hat es bisher selten gegeben. Sollte einen einmal der Hafer stechen, trüben weder fronttriebler-typisches starkes Untersteuern noch gefährliches Übersteuern die Fahrfreude. Die direkte Lenkung ist angenehm straff ausgelegt und liefert genügend Rückmeldung über den Fahrbahnzustand, bietet jedoch auch ausreichend Servounterstützung für die Stadt.
Etwas Anlass zur Kritik bietet jedoch der fast zu sportliche Federungskomfort: Auf schlechten Straßen wird man besonders in Verbindung mit den 15“-Niederquerschnittsreifen des GT doch ganz schön durchgeschüttelt. Bei höheren Geschwindigkeiten stellt sich dann aber ein hohes Komfortniveau bei gleichzeitig niedriger Geräuschkulisse ein.
Großes Lob verdienen die gut zu dosierenden, bissigen ABS-Bremsen, die dem Kleinen zu einer ansprechenden Verzögerungsleistung verhelfen. ESP bleibt leider dem stärkeren 1,6 Liter-Benziner mit 100 PS vorbehalten.
Angenehm überrascht waren wir vom zahlenmäßig etwas schwachbrüstig anmutenden 50 kW/ 68PS 1,4 Liter Common-Rail-Turbodieselmotor. Im alltäglichen Fahrbetrieb ist dieser Antrieb mehr als ausreichend. Die 160 Nm Drehmoment bei 2.000 U/min lassen das Triebwerk deutlich kräftiger antreten, als man es vermuten würde.
In Verbindung mit dem exakt schaltbaren Fünf-Gang-Getriebe (gegen Aufpreis gibt’s auch ein automatisiertes Schaltgetriebe) erreicht der Mazda die 100 km/h-Marke in 15 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit ist mit 160 km/h angegeben, mit etwas Anlauf überbietet man dies aber locker. Hält man sich einigermaßen an die Speedlimits, so findet der Mazda mit durchschnittlich 4,5 Liter auf 100 km das Auslangen. Unser Testverbrauch lag mit 5,2 Liter/100 km nur marginal darüber.
Eine Scheibe abschneiden sollte sich die Pumpe-Düse-Konkurrenz von der Laufkultur des Motors: Solange man nicht mit geöffneten Fenstern neben einer Mauer steht, wird man nicht wirklich erkennen können, nach welchem Prinzip der Kraftstoff entzündet wird. Hier leistet das moderne Common-Rail-System der zweiten Generation wirklich ganze Arbeit.