Nissan Primera 2,2dCi 16V tekna plus – im Test | 10.11.2003
Innenraum
Die avantgardistische Designlinie der Karosserie setzten die Nissan-Mannen uneingeschränkt auch im Innenraum fort: Das gesamte Armaturenbrett spannt sich wie ein großer Bogen um die Insassen auf. Tragendes Element ist die hochgesetzte Mittelkonsole auf der neben den drei mittig angebrachten Rundinstrumenten auch das komplette Infotainment-System mit einem großen LCD-Farbmonitor prangt. In diesem Bereich sind auch fast sämtliche, im Fahrzeug zu findenden Tasten und Knöpfe konzentriert.
Nach kurzer Eingewöhnungszeit lassen sich auch ohne Blickkontakt die wichtigsten Funktionen von Klimaanlage, Radio und Bordcomputer bedienen. Absolute Technikverweigerer werden sich allerdings die Haare raufen, denn die einzigen Dinge, die man im Primera ohne dieses System bedienen kann sind Licht, Blinker und die Scheibenwischer.
Ein besonderes Highlight ist das (aufpreispflichtige) Bird-View-DVD Navigationssystem als Erweiterung des Infotainment-Centers. Neben hervorragender Zielführung glänzt das Gerät auch mit schneller Routenberechnung, einem noch größeren Bildschirm und der nützlichen Bird-View-Funktion, die den Straßenverlauf in 3D anzeigt.
Die anfangs erwähnte Rückwärtsfahrkamera erleichtert das Einparken ungemein, sie erfasst jedoch Objekte, die ganz weit Außen im Sichtbereich liegen nur verzerrt. Die optimalste Lösung wäre jedoch die Verbindung mit einer herkömmlichen Einparkhilfe: Mit akustischer Unterstützung müsste man nämlich den Blick nicht permanent auf den Monitor richten.
Bei der Verarbeitungsqualität und den verwendeten Materialien haben die Japaner in den letzten Jahren ordentlich aufgeholt und erreichen bisweilen schon die Standards deutscher „Premiumhersteller“.
Ein gutes Beispiel dafür ist der Primera: Die zweifärbigen Kunststoffe im Innenraum sind strapazierfähig, sehen aber gleichzeitig hochwertig aus. Die Nähte des feinen Leders sind farblich abgesetzt, nichts knirscht oder knarrt selbst auf schlechtesten Fahrbahnen.
Der einzige Wehrmutstropfen am Fahrzeug war ein gelöstes Hitzeschutzblech am Auspuff, das im Leerlauf lauthals auf sich aufmerksam gemacht hat. Dies dürfte jedoch ein Einzelfall gewesen sein.
Vorbildlich zeigt sich der Nissan auch beim Platzangebot: Mit üppigen Raumverhältnissen auf allen Plätzen reisen auch Riesen im Fond bequem und ermüdungsfrei. Die Vordersitze sind straff gepolstert und bieten ausreichend Seitenhalt. Einzig die Sitzhöhenverstellung könnte mehr in die Tiefe gehen, ab 1,90m Körpergröße fühlt man sich etwas beengt.
Dank 460 Litern Ladevolumen schluckt der gut nutzbare Kofferraum auch die größten Wochenendeinkäufe problemlos.